Ludwig Tieck entwickelt im Runenberg zur Darstellung der gesellschaftlichen Welt komplexe symbolische Topographien, die auf allegorische Bedeutungen hin ausgelegt sind. Diese werden in dem Aufsatz analysiert. Es wird gezeigt, wofür sie stehen und welches Schlussbild das Märchen durch sie erhält.
Inhaltsverzeichnis
- Topographien im Runenberg
- Die topographische Landschaft der Ebene
- Das Gebirge
- Die Venusgestalt
- Die Mittlerfigur der Venus
- Christians Vater
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ludwig Tiecks Märchen-Novelle „Der Runenberg“ schildert die Entwicklung eines jungen Mannes, der zunehmend seine familiäre Umgebung hinter sich lässt und sich einer wilden, einsamen und phantastischen Welt zuwendet. Tieck nutzt dabei komplexe symbolische Topographien, um die gesellschaftliche Welt und die sich daraus entwickelnden Prozesse der Sozialisation und Desozialisation des Märchenhelden darzustellen.
- Die Bedeutung von Topographien in der Darstellung gesellschaftlicher Prozesse
- Die Gegenüberstellung von Ebene und Gebirge als Symbol für geordnetes und wildes Leben
- Die Rolle der Venusgestalt als Symbol für die Verführung durch die Fantasie
- Die ambivalente Beziehung des Protagonisten zum Geld als Ausdruck der Verführung durch materielle Werte
- Die Auswirkungen der Desozialisation auf die Wahrnehmung der Realität und das Verhältnis zu anderen Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beschreibt die Kindheit des Protagonisten Christian im elterlichen Heimatdorf in der Ebene. Durch Geschichten über Berge und Abenteuer entwickelt er eine Sehnsucht nach dem Unbekannten.
- Das zweite Kapitel schildert Christians Ausbruch aus dem Alltag in die Berge. Hier begegnet er der Venusgestalt, die in ihm eine tiefe, sinnliche Begeisterung entfacht und gleichzeitig einen Konflikt zwischen seinen Wünschen und der gesellschaftlichen Norm erzeugt.
- Das dritte Kapitel thematisiert Christians Rückkehr in die Ebene und seine Eingliederung in die Gesellschaft durch Heirat und Familiengründung. Allerdings bleibt die Sehnsucht nach der Wildheit des Gebirges bestehen.
- Das vierte Kapitel beschreibt Christians endgültige Rückkehr in das Gebirge und die Auswirkungen seiner Desozialisation. Der Protagonist verliert die Verbindung zur Realität und versinkt in seinen Phantasien, was zu einer Kluft zwischen ihm und der Gesellschaft führt.
Schlüsselwörter
Topographien, Ebene, Gebirge, Runenberg, Venusgestalt, Desozialisation, Sehnsucht, Fantasie, Gesellschaft, Moral, Zivilisation, Wildheit, Geld, Traum, Wahnsinn, Kunst, Romantik.
- Arbeit zitieren
- Karina Schwach (Autor:in), 2007, Topographien im 'Runenberg' von Ludwig Tieck, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86169