Grammatikunterricht - ein sowohl bei Schülern als auch bei (angehenden) Lehrern oftmals ungeliebtes Thema. Für die ersteren ist die Beschäftigung mit Grammatik oft der Inbegriff von Paukschule, langweiligen Methoden und starren Regularitäten, die sich - gerade innerhalb der deutschen Sprache - dann doch wieder durch zahlreiche Ausnahmen widerlegen lassen. Die letztgenannten Lehrer wiederum wissen zumeist um die ablehnende Haltung, die Schüler dem Grammatikunterricht entgegenbringen, sehen sich aber dennoch gezwungen, diesen Unterricht durchzuführen: Einerseits ist die Forderung nach Reflexion über Sprache im Lehrplan verankert. Zum anderen besteht nach wie vor die Annahme, dass Grammatikunterricht zur Schulbildung eben einfach dazugehört.
In der vorliegenden Arbeit wird die Notwendigkeit von Grammatikunterrich keinesfalls bestritten. Stattdessen wird ein Konzept vorgestellt, dem eine ganz andere Herangehensweise an Grammatikunterricht zu Grunde liegt. Die Auseinandersetzung mit diesem Konzept soll dazu führen, eigene Einstellungen zum "Lehren von Grammatik in der Schule" zu überprüfen und zu hinterfragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung „Grammatik“ - Was heißt “Grammatik”?
- Grundpositionen der Didaktik des Grammatikunterrichts
- Der traditionelle Grammatikunterricht und seine Kritik
- Situationsorientierung im Grammatikunterricht
- Vorstellung und Begründungen des Konzepts
- Unterrichtliche Umschaltquellen zur Reflexion über Sprache
- Praktische Umsetzung und Methoden situativen Grammatikunterrichts
- Grenzen situativen Grammatikunterrichts
- Unterrichtsentwurf einer Einführungsstunde zur Unterrichtssequenz ,,Sprachliches Handeln in Situationen“
- Ein Blick in den Thüringer Lehrplan
- Sachanalyse
- Der Zusammenhang zwischen Sprechen und Handeln
- Die Sprechakttheorie von L. Austin und John R. Searle
- Beschreibung der Unterrichtsvoraussetzungen
- Darlegung und Begründung der Unterrichtsziele
- Plan der methodisch-praktischen Durchführung
- Teil I der 45-minütigen Unterrichtsstunde
- Teil II der 45-minütigen Unterrichtsstunde
- Ausblick auf die folgenden Stunden
- Schlussfolgerungen für den eigenen Unterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit dem Konzept des situationsorientierten Grammatikunterrichts, der eine alternative Herangehensweise zum traditionellen Grammatikunterricht bietet. Sie analysiert die Kritik am traditionellen Ansatz und stellt dar, wie der situationsorientierte Grammatikunterricht zu einer Steigerung der Motivation und zum besseren Verständnis von Sprache beitragen kann.
- Kritik am traditionellen Grammatikunterricht
- Vorstellung und Begründungen des situationsorientierten Grammatikunterrichts
- Praktische Umsetzung und Methoden situativen Grammatikunterrichts
- Grenzen und Herausforderungen des situationsorientierten Grammatikunterrichts
- Entwicklung eines Unterrichtsentwurfs zur Veranschaulichung des Konzepts
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text beleuchtet die Problematik des Grammatikunterrichts, der sowohl von Schülern als auch von Lehrern oft negativ wahrgenommen wird. Er führt in das Konzept des situationsorientierten Grammatikunterrichts ein und stellt die Leitfragen der Ausarbeitung vor.
- Begriffsklärung „Grammatik“ - Was heißt “Grammatik”?: Die verschiedenen Bedeutungen des Begriffs „Grammatik“ werden erläutert, wobei der Fokus auf pädagogische Grammatiken gelegt wird, die in der Schule Anwendung finden.
- Grundpositionen der Didaktik des Grammatikunterrichts: Es werden die beiden Hauptpositionen im Grammatikunterricht dargestellt: systematisches Erlernen von Sprachregeln und situationsbezogenes Lernen, das vom Sprachgebrauch ausgeht.
- Der traditionelle Grammatikunterricht und seine Kritik: Die Kritik am traditionellen Grammatikunterricht liegt darin, dass er formal ist, sprachliche Inhalte vernachlässigt und die Motivation der Schüler nicht fördert. Er löst Äußerungs- und Textzusammenhänge auf und trägt zur Aufspaltung der Spracherfahrung in "Schulsprache" und "Alltagssprache" bei.
- Situationsorientierung im Grammatikunterricht: Das Konzept des situationsorientierten Grammatikunterrichts wird vorgestellt. Es betont die Verknüpfung von Sprache mit Handeln und Situationen, um die Motivation der Schüler zu steigern und das Verständnis für Sprache zu fördern.
- Unterrichtsentwurf einer Einführungsstunde zur Unterrichtssequenz ,,Sprachliches Handeln in Situationen“: Es wird ein detaillierter Unterrichtsentwurf für eine Einführungsstunde zum Thema "Sprachliches Handeln in Situationen" vorgestellt, der die praktische Umsetzung des situationsorientierten Grammatikunterrichts veranschaulicht. Die Stunde bezieht sich auf die Sprechakttheorie und zeigt, wie Sprache im Kontext von Situationen betrachtet werden kann.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter des Textes sind: Grammatikunterricht, Situationsorientierung, Traditioneller Grammatikunterricht, Sprachdidaktik, Sprachreflexion, Sprechakttheorie, Kommunikation, Sprachliches Handeln, Motivation, Unterrichtsentwurf.
- Arbeit zitieren
- Hendrikje Schulze (Autor:in), 2001, Das Konzept des situationsorientierten Grammatikunterrichts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8622