Randsportarten stehen, wie der Name es schon vermuten lässt, eher selten im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die betreffenden Sportvereine und Verbände, ausgenommen der Bereich des Profifußballs, sind unzufrieden mit der mangelnden Medienpräsenz und kämpfen für häufigere und ausgiebigere Darstellung in Presse, Funk und Fernsehen.
Fehlende Darstellung des Vereins oder der Sportart in den Massenmedien erschwert die Akquisition von Sponsoren und die Anwerbung von neuen Mitgliedern. Dadurch stehen weniger finanzielle Mittel zur Verfügung, um den Sport bzw. den Verein weiter zu entwickeln.
Hier besteht die Möglichkeit in Eigeninitiative Abhilfe zu schaffen. Die Live-Übertragung von Sportevents im Internet ist eine Alternative, autonom die Sportart oder den Verein zu präsentieren und das gewünschte Publikum direkt anzusprechen. Dabei ist man nicht auf die Print- und audiovisuelle Medien angewiesen, sondern sorgt in Eigenproduktion für eine vergleichbar professionelle Öffentlichkeitsdarstellung.
Die Investitionen in eine an professionelle TV-Verhältnisse angelehnte Sportübertragung sind ähnlich wie im Fernsehen auf verschiedene Wege refinanzierbar. Das Medium Internet bietet mit seinen typischen Funktionen und Eigenschaften jedoch auch zusätzliche und differenzierte Möglichkeiten Erlöse zu generieren.
So stehen einer Übertragung mittels Massenmedium Fernsehen möglicherweise geringere Reichweiten gegenüber, jedoch lassen sich per Internet werberelevante Zielgruppen genauer definieren und ansprechen. Gerade für Special-Interest-Anbieter erscheint das Internet als ein sehr effektives Medium und ist von daher auch für Sponsoren, die gezielt ihre Botschaften unterbringen wollen, von erheblicher Relevanz.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Konzeption der Problembearbeitung
- Forschungsstand
- Erkenntnisinteresse
- Methodischer Ansatz
- Grundlagen für die ökonomische Umsetzung
- Sport, Medien und Wirtschaft
- Reziproke Beziehung von Sport, Wirtschaft und Medien
- Sportsponsoring
- Vertikale Integration im Mediensportmarkt
- Rechtliche Aspekte
- Übertragungsrechte an Sportveranstaltungen
- Urheberrechte im Internet
- Zuschauernachfrage nach Sportübertragungen
- Der Sport im Internet
- Entwicklungen des Internets
- Die Nutzung des Internets
- Domain-Entwicklung
- Konsum von Bewegtbildern
- Fernsehen per Internet
- Nutzungsfrequenz und Verweildauer
- Zeitbudget der Mediennutzer
- Die technische Entwicklung
- Rechnerleistung
- Datenübertragung
- Konvergenz im Medien- und Kommunikationssektor
- Ökonomie des Internets
- Internetmärkte
- Direkter Internetmarkt
- Indirekter Internetmarkt
- Kosten bei Informationsprodukten
- Veränderte Wertschöpfungskette
- Die kritische Masse als Schlüsselfaktor
- Kundengewinnung und Kundenbindung
- Die Bedeutung von Standards
- Aufmerksamkeit als knappe Ressource
- Erlösstrategien
- Erlöse aus Werbemaßnahmen
- Perspektive des Mediums Internet als Werbeträger
- Werbeformen
- Abrechnungsmodelle
- Wirkung von Internet-Werbung
- Erlöse aus Datamining
- Kommission
- Erlöse durch den Kunden
- Abonnements
- Versionenbildung und Produktdifferenzierung
- Andere Abrechnungsmodelle
- Zahlungsbereitschaft für Paid Content
- Syndication
- Erlöse aus Transaktionsgebühren
- Preisstrategien
- Die Penetrationsstrategie
- Die Abschöpfungsstrategie
- Dynamische Preismodelle
- Veränderungen durch das Internet
- Investitionsentscheidungen
- Individualisierung
- Vernetzung
- Wandel im Kommunikations- und Medienbereich
- Neue Grundlage für Meso-Medien
- Neue Formen der Werbung
- Zusammenfassende Thesen
- Ökonomische Umsetzung
- Die elementaren Voraussetzungen
- Etablierung des Internets
- Die technischen Grundlagen
- Sport als herausragender Anreiz
- Autonome Erzeugung von Medienöffentlichkeit
- Regeln der Internet-Ökonomie
- Kampf um Aufmerksamkeit
- Kundengewinnung und Kundenbindung
- Standardbeachtung und Standardsetzung
- Vielfältiges Wertschöpfungsnetzwerk
- Knackpunkt: kritische Masse
- Möglichkeiten der Refinanzierung
- Indirekte Erlöse
- Sponsoren
- Werbung
- Data-Mining
- Zweitverwertung
- Syndication
- Der nicht unmittelbar finanzielle Profit
- Direkte Erlöse
- Paid Content
- E-Commerce
- Die deutschen „,Pioniere”
- Fußball
- Basketball-Bundesliga
- Handball
- Deutscher Tischtennisbund
- Eishockey
- Sportwetten-Anbieter
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Übertragung von Sportveranstaltungen im Internet zur Schaffung von Medienpräsenz für Sportverbände/-Vereine und deren Refinanzierungsmöglichkeiten. Die Arbeit befasst sich mit den rechtlichen, ökonomischen und technischen Aspekten der Übertragung von Sport im Internet und analysiert die Herausforderungen und Chancen für Sportorganisationen in diesem Bereich.
- Die ökonomische Bedeutung von Sportübertragungen im Internet
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Übertragung von Sport im Internet
- Die Herausforderungen und Chancen der digitalen Medienlandschaft für Sportorganisationen
- Die verschiedenen Refinanzierungsmodelle für Sportübertragungen im Internet
- Die Rolle von „Pionieren“ im Bereich der digitalen Sportübertragung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieses Kapitel stellt die Problematik der Arbeit vor, beschreibt den Forschungsstand und das Erkenntnisinteresse sowie den methodischen Ansatz.
- Grundlagen für die ökonomische Umsetzung: Dieses Kapitel beleuchtet die Beziehung zwischen Sport, Medien und Wirtschaft, insbesondere die Reziproke Beziehung zwischen den drei Bereichen. Es beleuchtet das Sportsponsoring, die vertikale Integration im Mediensportmarkt sowie die rechtlichen Aspekte von Übertragungsrechten an Sportveranstaltungen und Urheberrechten im Internet. Außerdem werden die Zuschauernachfrage nach Sportübertragungen und die Entwicklungen des Internets, wie die Nutzung, die Frequenz, die technischen Entwicklungen und die Konvergenz im Medien- und Kommunikationssektor, diskutiert.
- Ökonomie des Internets: Dieses Kapitel analysiert die Internetmärkte und Kosten bei Informationsprodukten sowie die veränderte Wertschöpfungskette im Internet. Es beleuchtet die Bedeutung der kritischen Masse, die Kundengewinnung und Kundenbindung sowie die Rolle von Standards und die Aufmerksamkeit als knappe Ressource. Die Erlösstrategien, wie Erlöse aus Werbemaßnahmen, Datamining, Kommission, Erlöse durch den Kunden, Syndication und Erlöse aus Transaktionsgebühren, werden ebenfalls betrachtet. Zudem werden Preisstrategien wie die Penetrationsstrategie, die Abschöpfungsstrategie und dynamische Preismodelle diskutiert.
- Zusammenfassende Thesen: Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln zusammen und liefert eine Übersicht über die wichtigsten Thesen der Arbeit.
- Ökonomische Umsetzung: Dieses Kapitel erörtert die elementaren Voraussetzungen für die Übertragung von Sport im Internet, die Regeln der Internet-Ökonomie und die Möglichkeiten der Refinanzierung für Sportorganisationen.
- Die deutschen „,Pioniere”: Dieses Kapitel stellt verschiedene Sportorganisationen in Deutschland vor, die als Vorreiter in der digitalen Sportübertragung gelten, wie Fußball, Basketball-Bundesliga, Handball, Deutscher Tischtennisbund, Eishockey und Sportwetten-Anbieter.
Schlüsselwörter
Sportübertragung, Internet, Medienpräsenz, Sportverbände/-Vereine, Refinanzierung, Sportsponsoring, rechtliche Rahmenbedingungen, digitale Medienlandschaft, Wertschöpfungskette, Kundengewinnung, Kundenbindung, Standards, Aufmerksamkeit, Erlösstrategien, Preisstrategien, „Pioniere”, deutsche Sportorganisationen.
- Quote paper
- Sebastian Jungmann (Author), 2007, Die Übertragung von Sportveranstaltungen im Internet zur Schaffung von Medienpräsenz für Sportverbände/-Vereine und deren Refinanzierungsmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86268