1 Einleitung
Das Besondere in der Computer-, Software- und Telekommunikationsbranche im Vergleich zu anderen Branchen ist, dass das Humankapital der Arbeitnehmer den bedeutendsten Faktor für den Produktionsprozess in diesem Bereich darstellt. Realkapital, technische Ressourcen und Arbeit treten dabei in den Hintergrund. Das bedeutet, dass sich die Arbeitnehmer der IT-Branche regelmäßig Wissen aneignen müssen; somit sind sie zu einem lebenslangen Lernpro-zess (ständiger „work in progress“) verpflichtet. Dieser Prozess findet im Unternehmen statt, insbesondere in der täglichen Projektarbeit, wo häufig ganzheitliche und integrierte Aufgaben zu lösen sind.
Damit geht aber auch einher, dass in keiner anderen Sparte die Aktualität des Faktenwissens so schnell verfällt. Da das Wissen der Arbeitnehmer das Kapital der Firmen darstellt, ist es in ihrem Interesse, gerade die innerbetriebliche Weiterbildung zu verstärken, die eine unver-zichtbare Voraussetzung für Organisationsentwicklung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit ist.
Dem Wandel hin zu einer Wissensgesellschaft müssen sich diese Arbeitnehmer stellen und dieser Wandel sollte als Chance wahrgenommen werden, um auch in Zukunft „die Gesell-schaft aktiv mitgestalten zu können“ (Bulmahn in bmb+f 2002, S.3).
2 Anlass
Die Informations- und Telekommunikationstechnologie (IT) stellt im 21.Jahrhundert eine Schlüsseltechnologie dar und die Wechselbeziehung zu anderen Technologien wird immer enger. Bis 2010 wird ein Wachstum auf 1 Mio. Beschäftigte in der IT-Branche bei gegenwär-tig 800.000 Fachkräften vorausgesagt.
2.1 IT-Fachkräftemangel
Ein großes Problem ist, dass bereits seit einigen Jahren ein IT-Fachkräftemangel herrscht, der langfristig das Wirtschaftswachstum bremst.
Die Schaffung der IT-Berufe in der dualen Ausbildung ab 1997 war zwar ein erster Schritt, dem Mangel entgegenzuwirken, aber die Zahl der Absolventen und deren Qualifikationen waren nicht ausreichend, sodass im Jahr 1999 etwa 75.000 Arbeitskräfte fehlten. Auch die Hoffnungen der daraufhin angestoßenen Green-Card-Debatte, die ausländische Fachkräfte anwerben sollte, erfüllten sich nur geringfügig: 20.000 Ausländer bewarben sich bisher um eine Arbeitserlaubnis in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Anlass
- 2.1 IT-Fachkräftemangel
- 2.2 Vorhandene Weiterbildungsangebote
- 3 Erste Überlegungen
- 3.1 Beteiligte Partner
- 3.2 Zielgruppen
- 3.3 Arbeitsprozessorientierte Weiterbildung
- 3.4 Äquivalenz Betriebliche Weiterbildung – Hochschulleistungen
- 4 Konzept
- 4.1 IT-Spezialisten
- 4.1.1 Veranschaulichung eines Referenzprozesses im Spezialistenprofil,,IT Systems Technician“
- 4.2 Operative Professionals
- 4.3 Strategische Professionals
- 5 Evaluation
- 6 Fazit
- 7 Quellen
- Anlagen
- 8 Ereignis-Prozessketten
- 8.1 Schaubild 1
- 8.1.1 Erläuterung der Komponenten der Ereignis-Prozessketten
- 8.2 Schaubild 2
- 8.3 Schaubild 3
- 8.4 Schaubild 4
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit dem IT-Weiterbildungssystem und analysiert die Notwendigkeit eines strukturierten Weiterbildungssystems in der IT-Branche. Sie beleuchtet die Ursachen des IT-Fachkräftemangels und die Herausforderungen der bestehenden Weiterbildungslandschaft. Das Hauptziel ist es, ein Konzept für ein effektives und transparentes IT-Weiterbildungssystem zu entwickeln, das die Bedürfnisse von Unternehmen und Arbeitnehmern gleichermaßen berücksichtigt.
- Analyse des IT-Fachkräftemangels und seiner Ursachen
- Bewertung der bestehenden IT-Weiterbildungsangebote
- Entwicklung eines Konzepts für ein strukturiertes IT-Weiterbildungssystem
- Integration von arbeitsprozessorientierter Weiterbildung (APO)
- Äquivalenz von betrieblicher Weiterbildung und Hochschulleistungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und betont die Bedeutung des Humankapitals in der IT-Branche. Im zweiten Kapitel wird der IT-Fachkräftemangel analysiert und die unzureichende Transparenz der bestehenden Weiterbildungsangebote aufgezeigt. Kapitel drei beleuchtet erste Überlegungen zur Entwicklung eines neuen IT-Weiterbildungssystems und skizziert die beteiligten Partner sowie die relevanten Zielgruppen. Im vierten Kapitel wird das Konzept des neuen Weiterbildungssystems vorgestellt und in verschiedene Profilbereiche unterteilt. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Evaluation des Systems. Das Fazit des sechsten Kapitels rundet die Ausarbeitung ab.
Schlüsselwörter
IT-Weiterbildungssystem, Fachkräftemangel, IT-Branche, Arbeitsprozessorientierte Weiterbildung (APO), IT-Qualifizierungsoffensive, Referenzprozess, IT-Spezialisten, Operative Professionals, Strategische Professionals, BITKOM, ZVEI, IG Metall, ver.di, Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik (ISST)
- Arbeit zitieren
- Torsten Strecke (Autor:in), 2005, Das IT-Weiterbildungssystem, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86316