Die menschliche Psyche und ihre Darstellung in der Architektur, in den Räumen des Romans „Die Elixiere des Teufels“ von E.T.A. Hoffmann, spielen für die vorliegende Arbeit eine zentrale Rolle. Die zentrale Quelle ist das Werk selbst, anhand dessen ich versuchte, die wesentlichen Räume und ihre Bedeutung, sowie die damit zusammenhängenden Handlungen genau zu erfassen. Es soll versucht werden, den Roman anhand seiner Räume aufzuschließen als eine Möglichkeit der Erarbeitung in der Schule.
Für die Verbindung zwischen Dichtung und Architektur war Norbert Millers Buch „Strawberry Hill“ über Horace Walpole als (dilettantischer) Architekt und Dichter eine unerlässliche Quelle in diesem Zusammenhang. Aber auch Bachelards „Poetik des Raumes“ lieferte einige wichtige Einsichten zum Thema Psyche und Raum.
Einleitend soll Hoffmanns Biografie um die Zeit der Entstehung des ersten Teils der „Elixiere des Teufels“ betrachtet werden, sowie die verschiedenen Einflüsse auf den Roman. Dabei wird Horace Walpoles Schaffen ausführlicher Beachtung finden. Denn er begründete nicht nur den Schauerroman, sondern er zählt auch als Vorläufer des gothic revival in der Architektur (außerdem hinterließ er neben den indirekten auch ganz direktre Spuren in Hoffmanns Roman). Im Anschluss soll es um die einzelnen Räume in den „Elixieren“ gehen, wobei ich mich auf das Kloster und seine Gegenwelt, das Schloss, beschränkte (doch auch Totengewölbe, Kerker und Wald werden betrachtet).
Ergebnis dieser Untersuchungen ist ein Schema, welches den Roman in Abschnitte je nach Handlungsorten einteilt. Diese stimmen nur zum Teil mit der Einteilung Hoffmanns in Abschnitte überein. Deshalb folgt eine Darstellung, die die Handlungsorte, die Einteilung Hoffmanns und meine eigenen Einteilung des Romans vergleichend nebeneinander stellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. „Die Elixiere des Teufels“
- 2.1. Entstehung und Einflüsse
- 2.2. Horace Walpole, die gothic novel und das gothic revival
- 2.3. Versuch einer Inhaltsangabe des Romans „Die Elixiere des Teufels“
- 3. Kloster und Schloss in den „Elixieren des Teufels“
- 3.1. Topografie des Klosters
- 3.1.1. Das Kloster zur heiligen Linde
- 3.1.2. Das Zisterzienser-Nonnenkloster
- 3.1.3. Das Kapuzinerkloster zu B.
- 3.1.4. Das Kapuzinerkloster bei Rom
- 3.1.4.1. Das Totengewölbe der Dominikaner
- 3.2. Topografie des Schlosses
- 3.2.1. Das Schloss des Barons von F.
- 3.2.2. Die Residenz des Fürsten von W.
- 3.2.2.1. Das Gefängnis der Residenz
- 3.3. Gemeinsamkeiten von Kloster und Schloss
- 3.4. Schematische Darstellung der Orte
- 4. Ausblick
- 5. Quellenangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle von Räumen und Architektur in E.T.A. Hoffmanns Roman „Die Elixiere des Teufels“ und analysiert, wie diese die menschliche Psyche und die Handlung des Romans widerspiegeln. Der Fokus liegt dabei auf den Gegenwelten Kloster und Schloss, die als zentrale Orte des Romans wichtige Bedeutungen für das Verständnis der Figuren und der Handlung des Romans tragen.
- Die Bedeutung von Räumen und Architektur für die Darstellung der menschlichen Psyche
- Die Symbolik von Kloster und Schloss als gegensätzliche Welten
- Der Einfluss von Horace Walpole und der Gothic Novel auf Hoffmanns Werk
- Die Rolle von Tabubrüchen und dem Konflikt zwischen Innen und Außen
- Die Verbindung von Heiligkeit und Teuflischem im Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen kurzen Überblick über die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Sie stellt die zentrale Bedeutung der Räume des Romans für das Verständnis der menschlichen Psyche heraus und führt die wichtigsten Quellen und Forschungsansätze ein.
Kapitel 2 analysiert die Entstehung und Einflüsse auf „Die Elixiere des Teufels“. Dabei wird insbesondere der Einfluss von Horace Walpole und der Gothic Novel auf Hoffmanns Roman behandelt. Außerdem wird ein Überblick über die Handlung des Romans gegeben.
Kapitel 3 widmet sich der topografischen Analyse der Orte Kloster und Schloss in „Die Elixiere des Teufels“. Es werden die verschiedenen Klöster und Schlösser im Roman beschrieben, ihre architektonischen Besonderheiten analysiert und ihre Bedeutung für die Handlung und die Figureninterpretation beleuchtet.
Kapitel 4 bietet einen Ausblick auf weitere Möglichkeiten der Erarbeitung des Romans im Schulunterricht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche Räume, Architektur, menschliche Psyche, Gothic Novel, E.T.A. Hoffmann, „Die Elixiere des Teufels“, Kloster, Schloss, Symbolismus, Tabubruch, Heiligkeit, Teuflisches, Innen- und Außenwelt.
- Arbeit zitieren
- Susanne Staples (Autor:in), 2006, Topografisches Lesen: Kloster und Schloss in "Die Elixiere des Teufels" von E.T.A. Hoffmann, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86713