Fragt man eine Person auf der Straße, was das Athen der Antike ausmachte, so wird man höchst wahrscheinlich als Antwort ungefähr folgendes erhalten. Athen war die Wiege der Demokratie und der Kunst. Volksherrschaft, Tragödien und andere bildende Künste haben in dieser Stadt den höchsten Grad der Vollendung erreicht.
Fragt man dieselbe Person aber nach dem Sparta der Antike, wird die Antwort ebenso verallgemeinert aber inhaltlich anders ausfallen. Sparta gilt gemeinhin als das Heereslager Griechenlands, wo Kunst und Kultur überhaupt nicht oder nur kümmerlich ausgeprägt waren. Beherrscht von einer dünnen Elite war ihr einziges Streben und Anliegen der Krieg.
Beide Ansichten sind untragbar undifferenziert. Athen war nicht ausschließlich das leuchtende Beispiel kultureller Blüte, sondern ebenfalls eine Militärmacht zur See mit durchaus imperialistischen Bestrebungen, wenn man nur an den Attisch-Delischen Seebund denkt. Solange dieser existent war, schreckte Athen auch nicht davor zurück, abgefallene Bündner mit Gewalt wieder in das System einzugliedern. Auch Sparta war keineswegs nur ein Soldatenstaat. Es mag zwar korrekt sein, dass Kunst und Kultur dort weniger ausgeprägt waren, nichts desto trotz waren sie vorhanden und konnten sogar einen durchaus eigenen Charme vorweisen.
Ich werde in den folgenden Ausführungen das spartanische Leben dahin gehend darstellen und untersuchen, ob wirklich das gesamte Leben eines Spartaners auf den Krieg ausgerichtet war. Dabei werde ich verschiedene Rubriken wie Politik, Gesellschaft und Kultur umreißen, wobei es zwischen diesen keine absoluten Trennungen geben kann und geben darf. Einen zeitlichen Rahmen will ich nicht explizit abstecken, denn viele Erscheinungen haben epochenübergreifende Ursachen und Auswirkungen. Es wird gezeigt werden, dass neben einem äußeren Zwang auch ein innerer Wille bestand, sich militärisch zu rüsten. Man kann dabei sogar so weit gehen, das vollendete Kriegertum als höchstes Ideal der Spartaner zu bezeichnen. Aber entspricht dies alles wirklich den Tatsachen? War der Bürgermangel wirklich der Grund für den Untergang der Stadt? Immerhin waren die Spartaner gezwungen, nach den Perserkriegen die Periöken stärker in ihr Heer einzubinden, da sie einfach zu hohe Verluste erlitten hatten. Doch eben derartige Verluste ließen es den Spartiaten deutlich vor Augen treten: nur striktes Festhalten an der lykurgischen Verfassung und der typisch spartanischen Erziehung konnte ihre Hegemonialstellung auf dem Peloponnes sichern.
Mein Fazit bezüglich der Ausprägung des kriegerischen Willens werde ich dann in der Zusammenfassung geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaft
- Politik und Krieg
- Kultur
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die These, dass das antike Sparta vollständig auf den Krieg ausgerichtet war. Ziel ist es, diese These anhand einer Analyse der spartanischen Gesellschaft, Politik und Kultur zu überprüfen. Dabei wird der Einfluss der lykurgischen Verfassung und die Rolle verschiedener sozialer Gruppen (Spartiaten, Periöken, Heloten) beleuchtet.
- Die Rolle des Militärs im spartanischen Leben
- Die soziale Struktur Spartas und die Ungleichheit trotz des Ideals der Gleichheit
- Der Einfluss der lykurgischen Verfassung auf die spartanische Gesellschaft
- Die Bedeutung von Kunst und Kultur im spartanischen Kontext
- Die Ursachen für den Untergang Spartas
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die gängigen, aber vereinfachenden Vorstellungen von Athen und Sparta gegenüber und kündigt die differenziertere Untersuchung des spartanischen Lebens an. Sie betont, dass die Analyse Gesellschaft, Politik und Kultur umfassen wird und einen epochenübergreifenden Ansatz verfolgt. Die Frage, ob das spartanische Leben tatsächlich vollständig auf den Krieg ausgerichtet war und ob der Bürgermangel zum Untergang Spartas führte, wird als zentrale Forschungsfrage formuliert.
Gesellschaft: Dieses Kapitel definiert die Polis als Gemeinschaft der Bürger und untersucht die soziale Struktur Spartas. Es beschreibt die Spartiaten als privilegierte Elite, deren Wert sich an ihrer militärischen Leistungsfähigkeit maß. Die Ausbildung der Spartiaten (agogé) wird als Instrument zur Züchtung einer Krieger-Elite dargestellt. Das Kapitel behandelt auch die Periöken als abhängige Bevölkerungsgruppen und die Heloten als unterdrückte Sklaven, deren harte Lebensbedingungen und die Rolle im spartanischen Heer ausführlich beschrieben werden. Die scheinbare Gleichheit der Spartiaten wird im Kontext der Ausbeutung der Heloten erklärt.
Schlüsselwörter
Sparta, Lykurgische Verfassung, Spartiaten, Periöken, Heloten, Krieg, Militär, Gesellschaft, Politik, Kultur, Antike, Polis, agogé, Hopliten.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit über Sparta
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die These, dass das antike Sparta vollständig auf den Krieg ausgerichtet war. Sie analysiert die spartanische Gesellschaft, Politik und Kultur, um diese These zu überprüfen. Dabei werden der Einfluss der lykurgischen Verfassung und die Rolle verschiedener sozialer Gruppen (Spartiaten, Periöken, Heloten) beleuchtet.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt die Rolle des Militärs im spartanischen Leben, die soziale Struktur Spartas mit ihren Ungleichheiten trotz des Ideals der Gleichheit, den Einfluss der lykurgischen Verfassung, die Bedeutung von Kunst und Kultur im spartanischen Kontext und die Ursachen für den Untergang Spartas.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu Gesellschaft, Politik und Krieg, Kultur und eine Zusammenfassung. Die Einleitung stellt gängige Vorstellungen von Sparta gegenüber und kündigt eine differenzierte Untersuchung an. Das Kapitel „Gesellschaft“ beschreibt die soziale Struktur Spartas mit Spartiaten, Periöken und Heloten. Die Kapitel zu Politik und Krieg sowie Kultur behandeln die jeweiligen Aspekte des spartanischen Lebens im Detail.
Wie wird die These der Kriegsorientierung Spartas untersucht?
Die These wird anhand einer Analyse der spartanischen Gesellschaft, Politik und Kultur überprüft. Es wird untersucht, wie das Militär das Leben der Spartiaten prägte, wie die soziale Struktur aufgebaut war und welche Rolle die lykurgische Verfassung spielte. Die Bedeutung von Kunst und Kultur wird im Kontext der Kriegsorientierung betrachtet.
Welche sozialen Gruppen werden in der Hausarbeit betrachtet?
Die Hausarbeit untersucht die Spartiaten als privilegierte Elite, die Periöken als abhängige Bevölkerungsgruppen und die Heloten als unterdrückte Sklaven. Ihre jeweiligen Rollen und Lebensbedingungen werden detailliert beschrieben.
Welche Rolle spielt die lykurgische Verfassung?
Der Einfluss der lykurgischen Verfassung auf die spartanische Gesellschaft wird als wichtiger Faktor für die Entwicklung und den Charakter Spartas analysiert. Ihre Auswirkung auf die soziale Struktur und die Kriegsorientierung wird untersucht.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Hausarbeit?
Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beantwortet die zentrale Forschungsfrage, ob das spartanische Leben tatsächlich vollständig auf den Krieg ausgerichtet war und ob der Bürgermangel zum Untergang Spartas führte. Die Schlussfolgerungen basieren auf der Analyse der Gesellschaft, Politik und Kultur Spartas.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Sparta, Lykurgische Verfassung, Spartiaten, Periöken, Heloten, Krieg, Militär, Gesellschaft, Politik, Kultur, Antike, Polis, agogé, Hopliten.
- Citation du texte
- Roy Seyfert (Auteur), 2007, Sparta - Alles für den Krieg?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86778