Was ist Familie?
Die etymologische Nominaldefinition von Familie hat zwei Auslegungen.
1.“verwandtschaftlich verbundene Gruppe von Menschen (Latein)
a) Eltern und Kinder; Kleinfamilie
b) alle, auch entfernt verwandte einer Familie; Großfamilie.
2.In der Klassifizierung der Lebewesen die Stufe unterhalb der Gattung und oberhalb der Art.(Biologisch)“ (Büntig 1996, 359)
Zusammenfassend könnte man Familie nun als eine Instanz, welche durch nahe oder ferne Verwandtschaft gekennzeichnet ist, formulieren. Betrachtet man Familie unter biologischem Aspekt, ist sie hierarchisch unter dem Nomen der Gattung und über dem Begriff der Art zuzuordnen. Folglich ist eine Familie, in einer Gesellschaft wie auch im Tierreich, als ein in sich geschlossenes System zu benennen, wo die Grenzen zur Zugehörigkeit innerhalb der verwandtschaftlichen Züge klar gesteckt sind.
Demgegenüber steht die Definition des Wortes aus der lateinischen Übersetzung. Familie stammt von „familia“ ab und bedeutet Hausgemeinschaft, wozu „alle zu einem Hauswesen gehörenden und der Gewalt des Hausherren unterstehenden Mitglieder der Hausgemeinschaft, Herrschaft und Diener zusammen“, (Langenscheidt-Redaktion 2001, 491) gehören.
Somit hat eine historische Veränderung der Definition von Familie stattgefunden. Zu Zeiten des römischen Reiches, das ca. 470v.Chr. entstand, sich jedoch teilte und im Westen 476 n.Chr. sowie im Osten 1453 n.Chr. unterging, zählten zu ihr noch alle, die innerhalb einer Hausgemeinschaft lebten. Heutzutage geht man von einer Familie als biologisch verwandte Menschengruppe aus.
Was ist eine Funktion?
In der Etymologie ist eine „Funktion eine
1.a) Aufgabe, Tätigkeit,
b) Stellung, Rolle,
c) Tätigkeit, Aufgabe innerhalb eines Ganzen (Latein)
2.Veränderlichkeit einer Größe von einer oder mehreren anderen (Math.)
3.gegenseitige Abhängigkeit von Harmonien (Musik)
4.Leistung der Sprache, Leistung der Sprachelemente“ (Sprachwiss.) (Büntig 1996, 412)
Im Kontext zur Fragestellung ist der Bezug hier zu Punkt 1, eine Funktion ist etwas zu Bewältigendes, folglich eine klar definierte Ansage über Handlungen und Verpflichtungen.
Der Ursprung des Nomens stammt auch hier aus dem Lateinischen, abstammend von „functio“ bedeutet es „Verrichtung, Besorgung“ (Langenscheidt-Redaktion 2001, 534), was sich mit dem heutigen Sprachgebrauch nahezu deckt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kapitel 1: Einleitung
- Was ist Familie?
- Was ist eine Funktion?
- Zusammenführung der Begrifflichkeiten
- Kapitel 2: Historischer Wandel der Familien und ihrer Funktionen
- Hauswesen
- Großfamilie
- Kleinfamilie
- Kapitel 3: Rechtliche Funktion von Familien
- SBG VIII bzw. Kinder- und Jugendhilfe
- Erläuterung
- Kapitel 4: Funktionsverlust oder Funktionsveränderung?
- Funktionsverlust
- Funktionsveränderung
- Evaluation
- Kapitel 5: Zukunftsaussichten
- Auflösung der Familie
- Patchwork-Familie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Familie ihren Funktionsverlust erlitten hat. Es wird untersucht, ob die Familie heute eine normativ wichtige Institution ist, die aber keine Funktionen erfüllt, oder ob sich die Funktionen im Laufe der Zeit lediglich verändert haben.
- Historische Entwicklung der Familie und ihrer Funktionen
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Familie
- Funktionsverlust vs. Funktionsveränderung
- Zukunftsaussichten der Familie
- Gesellschaftliche Auswirkungen des Familienwandels
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: In diesem Kapitel werden die grundlegenden Begriffe Familie und Funktion definiert und im Kontext des Themas „Funktionsverlust der Familie“ erläutert. Es wird auf die etymologische Entwicklung der Begriffe und die unterschiedlichen Perspektiven auf die Familie (biologische, gesellschaftliche) eingegangen.
- Kapitel 2: Historischer Wandel der Familien und ihrer Funktionen: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Familienstruktur und ihrer Funktionen von der „Hausgemeinschaft“ bis hin zur modernen Kleinfamilie. Es wird auf die unterschiedlichen Rollen der Familie in verschiedenen Epochen und die damit verbundenen Funktionen wie Erziehung, soziale Sicherung und gesellschaftlicher Stabilität eingegangen.
- Kapitel 3: Rechtliche Funktion von Familien: In diesem Kapitel wird die rechtliche Funktion der Familie im deutschen Kontext beleuchtet, insbesondere im Hinblick auf das SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe). Es wird erläutert, wie der Gesetzgeber die Familie als Institution definiert und welche Rechte und Pflichten mit dieser Funktion verbunden sind.
- Kapitel 4: Funktionsverlust oder Funktionsveränderung?: Dieses Kapitel setzt sich mit der Frage auseinander, ob die Familie tatsächlich ihren Funktionsverlust erlitten hat oder ob sich ihre Funktionen lediglich verändert haben. Es werden die unterschiedlichen Argumentationslinien für beide Positionen dargestellt und kritisch beleuchtet.
- Kapitel 5: Zukunftsaussichten: Dieses Kapitel befasst sich mit den Zukunftsaussichten der Familie und diskutiert verschiedene Modelle der Familienstruktur, wie z.B. die Auflösung der traditionellen Familie und die Entstehung von Patchwork-Familien.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe der Hausarbeit sind: Familie, Funktion, Funktionsverlust, Funktionsveränderung, Historischer Wandel, Rechtliche Rahmenbedingungen, Kinder- und Jugendhilfe, gesellschaftlicher Wandel, Zukunftsaussichten, Patchwork-Familie.
- Quote paper
- Lena Kölblin (Author), 2007, Funktionsverlust der Familien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86809