Einleitung
Die CDU ist eine Partei, die aus der heutigen politischen Landschaft nicht mehr wegzudenken ist. Mit etwa 800.000 Mitgliedern ist sie eine der stärksten Fraktionen unseres Landes und ihre Geschichte weist bis auf die Anfänge der Bundesrepublik zurück. Die bewegte Entwicklung der Partei ist nicht zuletzt durch einen Mann geprägt worden: Konrad Adenauer. Er war der Politiker, der der CDU ihr Profil verliehen hat und dem sie in hohem Maße ihren frühen Erfolg zu verdanken hat. Dabei wies er nicht nur große Führungskompetenzen auf, sondern auch vor allem sein politisches Taktieren verdient Beachtung. Dabei sticht ein Element seiner Politik besonders hervor: Die Integrationsleistung, die ihm im Laufe der Jahre in immer größerem Maße und verblüffenden Ausmaß gelang. „Wie sind Arbeiter und Akademiker, Handwerker und Angestellte, Kaufleute und Beamte, Protestanten und Katholiken, Strenggläubige und Freigläubige, ehemalige Frontsoldaten und KZ´ler, wir sind Männer und Frauen, Alt und Jung“ lautete einer der ersten Aufrufe der CDU und beschreibt damit die erstaunliche Einbindungsleistung der Partei.
1. Zur Fragestellung
Die CDU verdankt ihr (Über-)Leben in den ersten Jahrzehnten vor allem ihrer flexiblen Integrationspolitik. Integration, das bedeutet an dieser Stelle die Zusammenfügung mehrerer Elemente zu einem Ganzen, und die Tatsache, dass diese Einzelelemente oft von erstaunlicher Heterogenität waren, hebt nur den Verdienst Adenauerscher Politik in rechtes Licht. Doch hier ist nicht nur zu fragen, wie diese Politik der Synthesen im Einzelnen aussah und welche Ereignisse sie auslösten, sondern darüber hinaus, wie sie die CDU verändert und geprägt haben. Diese Seminararbeit möchte sich also mit dem historischen Prozess der Parteiwerdung der CDU in der Ära Adenauer befassen und dies unter zwei Fragestellungen: Wie sah die Integrationspolitik der CDU aus, das heißt, welche Prozesse haben zu welchem Handeln Adenauers geführt? Und: Wie hat dies die CDU als Partei beeinflusst und geprägt? Dabei möchte ich zunächst mit den Anfangsjahren und im Besonderen mit den Gründerkreisen beginnen, denn in der Betrachtung dieser wird deutlich, wie die CDU einmal „gedacht war“, auf welchen ideologischem Fundament sie zunächst fußte. Da hier deutlich lokal unterschieden werden muss, wie auch H. G. Wieck in seiner differenzierten Darstellung herausarbeitet , möchte ich diesen Abschnitt möglichst bundesumfassend gestaltend, kann jedoch nicht näher auf einzelne Strömungen in den Vorläuferkreisen eingehen. Daran anschließend werde ich in einer chronologischen Darstellung die Geschehnisse aufzeigen, die die CDU immer wieder zur flexiblen Einbindung kleinerer Parteien und parteiähnlichen Gruppen gezwungen haben und nachfolgend die Auswirkungen auf den Kurs der Partei zu beschreiben versuchen. Hierbei möchte ich eine möglichst regional differenzierte Darstellung anführen, insofern mir Quellen zugänglich sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Fragestellung
- Die Gründerkreise
- Gründungen im katholischen Raum
- Gründungen im protestantischen Raum
- Integrationspolitik der CDU
- Ausgleich der konfessionellen Gegensätze
- Ausgleich der Schwierigkeiten in den protestantischen Gründungen
- Einbindung kleinerer Parteien
- Die Integrationsleistung der CDU
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Integrationspolitik der CDU in der Ära Adenauer. Ziel ist es, die Prozesse zu beleuchten, die zu Adenauers Handeln führten, und die Auswirkungen dieser Politik auf die Entwicklung der CDU als Partei zu analysieren.
- Die Rolle der Gründerkreise und deren ideologisches Fundament
- Die Integration kleinerer Parteien und parteiähnlicher Gruppen
- Der Einfluss der konfessionellen Gegensätze auf die Politik der CDU
- Die Integration verschiedener gesellschaftlicher Gruppen in die CDU
- Die Bedeutung der Integrationspolitik für die Erfolgsgeschichte der CDU
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die CDU als eine der wichtigsten deutschen Parteien vor und hebt die Bedeutung von Konrad Adenauer für ihre Entwicklung hervor. Sie skizziert die zentrale Rolle der Integrationspolitik für den Erfolg der CDU, wobei der Fokus auf Adenauers Führungskompetenzen liegt. Die Einleitung führt auch die Fragestellungen der Seminararbeit aus: Wie sah die Integrationspolitik der CDU aus und wie hat sie die Partei geprägt?
Kapitel 2 analysiert die Gründerkreise der CDU, wobei die Unterschiede zwischen den katholischen und protestantischen Gebieten hervorgehoben werden. Der Abschnitt verdeutlicht die Bedeutung der katholischen Kirche für die Entwicklung der CDU in den ersten Jahren. Die Kapitel 2.1 und 2.2 gehen auf die spezifischen Herausforderungen und Chancen der CDU-Gründungen im katholischen und protestantischen Raum ein.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Integration, Christliche Demokratie, CDU, Konrad Adenauer, Gründerkreise, Konfessionelle Gegensätze, Parteiwerdung, politische Landschaft, historische Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Carolin Althaus (Autor:in), 2007, Die Integrationspolitik der Adenauer-CDU, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86944