Das selbstvergessene, süchtige Lesen der Pubertät wird gerade heute als unterlässliche Durchgangsstufe zu einer lebenslangen Lesekarriere angesehen. Leider spielt das Lesen im Leben vieler Jugendlicher aber kaum noch eine Rolle. Dies hat sich spätestens mit der PISA-Studie, die den Blick auf das Lesen als eine grundlegende Kompetenz gelenkt hat, gezeigt. Die Studie stellte heraus, dass deutsche Schüler im internationalen Vergleich in Hinblick auf ihre Lesekompetenz miserabel abgeschnitten haben.
Mit Hilfe der PISA-Studie wurde nicht nur deutlich, dass 42% der deutschen Schüler nicht zum Vergnügen lesen; die Ergebnisse zeigen außerdem – und dies steht in direktem Zusammenhang mit der hohen Leseunlust der Schüler – dass die getesteten deutschen 15-jährigen im Vergleich zur Lesekompetenz der Schüler anderer Länder auf dem 21. Platz landeten. Es zeigte sich dabei, dass eine Gruppe von fast 23% der deutschen Schüler nur auf sehr elementarem Niveau lesen kann und den Anforderungen der Kompetenzstufe zwei nicht gewachsen sind; lediglich 9% der deutschen Schüler erreichten die höchste Kompetenzstufe fünf.
In der PISA-Studie wird der Einfluss von Leseinteresse, kognitiver Grundfähigkeit, Lernstrategien und Dekodierfähigkeit auf die Lesekompetenz herausgestellt. Abgesehen von der anlagebedingten Intelligenz können diese Faktoren beeinflusst werden, so dass gerade die drei übrigen Bereiche in der Schule zunehmend gefördert werden sollten. Lesefreude und Leseinteresse sowie die Etablierung von leseförderlichen Haltungen und Gewohnheiten werden als zentraler Faktor zur Förderung der Lesekompetenz bezeichnet, da diese dazu führen, dass tatsächlich und kontinuierlich gelesen wird. Die Leselust, um die es mir hier vorrangig geht, hängt somit unmittelbar mit der Lesefähigkeit zusammen; beide bedingen sich gegenseitig – wird das eine gefördert, so wirkt sich dies auf das andere aus. „Lesekompetenz und Lesemotivation gehören nämlich aufs engste zusammen: Nur wer über ausreichende Lesefertigkeiten verfügt, wird auch freiwillig in der Freizeit Gefallen am Bücherlesen finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bedeutung des Lesens und der Lesemotivation
- Zum Begriff der Lesemotivation
- Funktionen des Lesens
- Förderung der Lesemotivation als Aufgabe des Deutschunterrichts
- Das Lesetagebuch als handlungs- und produktionsorientierte Methode
- Zum Begriff „Lesetagebuch“
- Einsatzmöglichkeiten des Lesetagebuchs
- Vorteile des Lesetagebuchs
- Lesen in meiner Lerngruppe
- Konzept zur Förderung der Lesemotivation mit Hilfe des „,Lesetagebuchs“"
- Legitimation der Methode „Lesetagebuch“
- Schwerpunktsetzung
- Zielsetzung
- Planung des Konzepts
- Durchführung und Reflexion des Konzeptes
- Erforderliche Lehrerfunktionen
- Evaluation
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Förderung der Lesemotivation im Deutschunterricht der Sekundarstufe I. Ziel ist es, ein Konzept zur Steigerung der Lesefreude bei Schülern der sechsten Klasse zu entwickeln und in der Praxis zu erproben. Dazu wird die Methode des Lesetagebuchs als handlungs- und produktionsorientierte Methode vorgestellt und in ihrer Anwendung analysiert.
- Die Bedeutung des Lesens und die Herausforderungen der Lesemotivation in der heutigen Zeit
- Das Lesetagebuch als Methode zur Förderung der Lesemotivation
- Die Entwicklung und Implementierung eines Konzepts zur Steigerung der Lesefreude in einer sechsten Klasse
- Die Evaluation des Konzepts und die Analyse der Ergebnisse
- Der Ausblick auf die Weiterentwicklung des Konzepts und die Bedeutung der Leseförderung im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung des Lesens und die aktuelle Situation der Lesemotivation in der Sekundarstufe I beleuchtet. Anschließend wird der Begriff der Lesemotivation definiert und die unterschiedlichen Funktionen des Lesens im schulischen und gesellschaftlichen Kontext erläutert. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung der Leseförderung als Aufgabe des Deutschunterrichts.
Kapitel 3 widmet sich der Methode des Lesetagebuchs, das als handlungs- und produktionsorientierte Methode zur Förderung der Lesemotivation vorgestellt wird. Die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten und Vorteile des Lesetagebuchs werden ausführlich diskutiert.
Kapitel 4 schildert die Situation der Lerngruppe, in der das Konzept zur Förderung der Lesemotivation mit Hilfe des Lesetagebuchs umgesetzt wurde.
Kapitel 5 stellt das entwickelte Konzept vor, dessen Legitimation, Schwerpunktsetzung, Zielsetzung, Planung, Durchführung und Reflexion detailliert dargestellt werden.
Kapitel 6 befasst sich mit der Evaluation des Konzepts und der Analyse der Ergebnisse, die anhand eines Fragebogens gewonnen wurden.
Schlüsselwörter
Lesemotivation, Lesetagebuch, Lesekompetenz, Deutschunterricht, Sekundarstufe I, handlungsorientierte Methode, produktionsorientierte Methode, Evaluation, Schüler, Unterricht, Konzept.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2004, Einsatz des Lesetagebuchs zur Förderung der Lesemotivation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87120