Zölibat, Priesterkirche, Jesu Nachfolge….?
Über ein Jahr lang habe ich recherchiert, um die Erkenntnisse für dieses Buch zu erhalten. Das war allerdings vor 10 Jahren. Jetzt überlege man, dass sich seither, also sage und schreibe, seit 10 Jahren, nichts geändert hat, obwohl so viele Priester in den letzten 50 Jahren geheiratet haben. Alles ist noch wie vorher. Und so ist auch alles noch gültig.
Ich habe versucht, so möglich, die Texte trotz aller Wissenschaftlichkeit, verständlich zu fassen und einen sachlichen Blick auf die Fakten zu werfen. Aber auch Emotion gehört dazu, wenn man ein solches Thema beschreibt, dass für die Betroffenen voller existentieller Emotion ist.
So gewährt dieses Buch auch einen Einblick in die schlimme Realität, die sich durch eingefügte Leserbriefe darstellt, so dass für die Interessierten nicht nur graue Theorie aufgeschrieben ist.
Interessant ist besonders die psychologische Seite. Die Ursachen und die Folgen des Zölibates werden auf psychologischer Basis abgehandelt.
Woher kommt diese ganze Not? Daher, dass ein Seinsmoment wie das zölibatäre Leben zum Gesetz erhoben wurde und damit auch die Übertretungen des Gesetzes strafbar sind, das bringt Zwang und damit psychische Not. Der freiwillige Zölibat ist etwas Gewachsenes, das Ergebnis eines vollen Lebens - eine Entwicklung hin zu Gott und von ihm aus strahlend zu den Menschen, so einer dies von innen heraus lebt. Der Zölibatszwang, der sich mit einem Beruf verbindet, überfordert, macht psychisch und in Folge auch physisch krank. Das Gesetz fügt das Angstmoment hinzu.
Kann nur ein Zölibatär Priester sein? Oft sind das ja Männer, die niemals ein normales, erwachsenes Leben gelebt haben. Die den Lebenskampf nicht kennen, die Sorge ums Auskommen, das Durchsetzen im Beruf, die Sorge bei Krankheit der Kinder, das Alltägliche eben, bei dem Männer sich bewähren müssen und reife Menschen werden.
Oder sollte es nicht besser so sein wie es im NT bei Timotheus 1 Kap.2 Abs.3 heißt? „ Es ist ein wahres Wort:<< Wenn jemand die Leitung einer Gemeinde erstrebt, so wünscht er sich eine große Aufgabe. >> ² Ein Gemeindeleiter soll ein Mann sein, an dem es nichts auszusetzen gibt. Er darf nur einmal verheiratet sein. Er muß nüchtern, besonnen und ehrbar sein. … 4 Er muß ein guter Familienvater sein und Kinder haben, die ihn achten und ihm gehorchen. 5 Denn wenn jemand seine eigene Familie nicht zu leiten versteht, wie kann er dann die Sorge für die Gemeinde Gottes übernehmen? “
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Der Zölibat und seine Folgen
- Theologische und Psychologische Ansätze
- Die Schriften verheirateter Priester
- Eugen Drewermann und das Verständnis des Zölibats
- Ethik und Wirklichkeit: Ein Kontrast
- Der Zölibat und seine Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Hierarchie
- Viri probati als Alternative
- Die Herausforderungen des Zölibats in der heutigen Zeit
- Fundamentalismus und Geistlosigkeit
- Die Sehnsucht nach Orientierung
- Die Gefahr der Entmündigung der Gläubigen
- Die Beschlüsse des I. Vatikanums und ihre Legitimität
- Die Notwendigkeit eines neuen Konzils
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch analysiert den Zölibat in der katholischen Kirche und seine Auswirkungen auf die gesellschaftliche und spirituelle Entwicklung der Kirche. Es untersucht den Zölibat aus verschiedenen Perspektiven, von der Geschichte und Theologie bis hin zur Psychologie und Soziologie. Der Autor beleuchtet die Widersprüche zwischen Theorie und Praxis und die Herausforderungen, die der Zölibat in der heutigen Zeit mit sich bringt.
- Der Zölibat als Institution und seine Auswirkungen auf die Kirche
- Die gesellschaftlichen und psychologischen Folgen des Zölibats
- Die historische Entwicklung des Zölibats und seine Relevanz in der heutigen Zeit
- Die Rolle des Zölibats für die Aufrechterhaltung der Hierarchie in der katholischen Kirche
- Alternative Modelle zur Gestaltung des priesterlichen Amtes
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort stellt den Entstehungshintergrund des Buches und die methodische Herangehensweise des Autors dar.
- Das Kapitel „Der Zölibat und seine Folgen“ beschreibt die verschiedenen Reaktionen und Perspektiven auf den Zölibat, die der Autor in seinen Interviews und Recherchen festgestellt hat.
- Das Kapitel „Theologische und Psychologische Ansätze“ beleuchtet die unterschiedlichen wissenschaftlichen Theorien zum Zölibat und stellt deren Grenzen in der Praxis heraus.
- Das Kapitel „Die Schriften verheirateter Priester“ analysiert die Erfahrungen und Perspektiven ehemaliger Priester, die aus dem Amt ausgetreten sind und sich für ein Leben in Ehe und Familie entschieden haben.
- Das Kapitel „Eugen Drewermann und das Verständnis des Zölibats“ schildert die Ansicht des bekannten Theologen Eugen Drewermann zum Zölibat und dessen Rolle in der heutigen Zeit.
- Das Kapitel „Ethik und Wirklichkeit: Ein Kontrast“ beleuchtet den Widerspruch zwischen den ethischen Idealen der Kirche und der Realität im Umgang mit Zölibatsverpflichtungen und deren Auswirkungen.
- Das Kapitel „Der Zölibat und seine Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Hierarchie“ untersucht die Rolle des Zölibats für die Machtstrukturen und die Hierarchie in der katholischen Kirche.
- Das Kapitel „Viri probati als Alternative“ diskutiert alternative Modelle zur Gestaltung des priesterlichen Amtes, die dem Zölibat eine weniger zentrale Rolle zukommen lassen.
- Das Kapitel „Die Herausforderungen des Zölibats in der heutigen Zeit“ beleuchtet die gesellschaftlichen und spirituellen Herausforderungen, denen sich die Kirche in Bezug auf den Zölibat gegenübersieht.
- Das Kapitel „Fundamentalismus und Geistlosigkeit“ analysiert die Gefahren des Fundamentalismus und der Geistlosigkeit in der heutigen Gesellschaft und deren Auswirkungen auf die Kirche.
- Das Kapitel „Die Sehnsucht nach Orientierung“ beschreibt den Wunsch nach Orientierung und Zugehörigkeit in einer desorientierten Gesellschaft und die Rolle der Kirche in diesem Zusammenhang.
- Das Kapitel „Die Gefahr der Entmündigung der Gläubigen“ kritisiert die Tendenz zur Entmündigung der Gläubigen durch die Kirchenhierarchie.
- Das Kapitel „Die Beschlüsse des I. Vatikanums und ihre Legitimität“ diskutiert die Legitimität der Entscheidungen des Ersten Vatikanischen Konzils und deren Folgen für die Entwicklung der Kirche.
- Das Kapitel „Die Notwendigkeit eines neuen Konzils“ plädiert für ein neues Konzil, um die Herausforderungen der heutigen Zeit zu bewältigen.
Schlüsselwörter
Zölibat, katholische Kirche, Hierarchie, Theologie, Psychologie, Soziologie, Praxis, Ethik, Wirklichkeit, Viri probati, Fundamentalismus, Geistlosigkeit, Orientierung, Entmündigung, Vatikanisches Konzil, Gemeinde, Freiheit, Christenmenschen.
- Citar trabajo
- Dipl.Soz.päd. Antje-Marianne Di Bella (Autor), 2007, Auf den Punkt gebracht - Was die katholische Welt im Innersten zusammenhält, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87195