In diesem Buch wird die erotisch geartete Liebe Rasputins zu der Muttergottes, die sich auf eine Marienerscheinung in seinem 8. Lebensjahr gründet, untersucht und die Folgen für sein Leben nachgezeichnet. Eine davon war die Begegnung mit der Chlystensekte, bei der Rasputin auf lebendige Gottesmütter und Christusse traf. Die Wurzeln der Chlysten sind letztlich im Hinduismus zu finden, und in dieser Religion findet sich auch einer der Archetypen Rasputins - Shiva! Anhand zahlreicher theologischer und theosophischer Gesichtspunkte wird diesen Fragen nachgegangen und eine neue Sichtweise auf den "Heiligen Teufel" nahegelegt.
Die bisherigen Werke über Rasputin sind in der Regel reine Biographien, Geschichtsbücher. Bei meiner Arbeit handelt es sich erstmals um eine theologische Herangehensweise an das Thema.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Marienerscheinungen
- Die erste Erscheinung und ihre Folgen
- Das Erlebnis
- Ignoranz der Kirchen
- Das Geschehen aus esoterischer Sicht
- Der familiäre und etymologische Bezug
- Der Einfluss der Mutter
- Esoterische Aspekte seiner Jugendjahre
- Mit Rasputin vergleichbare Marien- und Sophienverehrer
- Erste Erfahrungen Rasputins mit dem anderen Geschlecht
- Irina Kubaschowa
- Natalia Stepanowa
- Resumé der beiden Schlüsselerlebnisse
- Die zweite Erscheinung und ihre Folgen
- Die dritte Erscheinung und ihre Folgen
- Rasputin und die Sekte der Chlysten
- Ein „vorbereitendes" Erlebnis
- Rasputins Zusammentreffen mit den Chlysten
- Wie Rasputin in Kontakt mit den Chlysten kam
- Das Gespräch mit dem Woschd
- Was Rasputin bei den Chlysten-Ritualen erlebte
- Die Sekte der Chlysten und ihre gnostischen Wurzeln
- Von der chlystischen Lehre
- Zum ersten Gedankenpaar
- Zum zweiten Gedankenpaar
- Aus der Geschichte der Sekte
- Die Chlysten des 17.-18. Jahrhunderts und ihre Ausbreitung
- Wasili Radajew
- Afanasi Durmanow und die Brüder Utizki
- Osip Potapkin, Jewdokia G. [Potapkina]
- Die chlystischen Gottesmütter - die „Inkarnationen der Bogomater”
- Das Christus-Bewusstsein
- Die Herabrufung der Rûah-Mutter
- Ein Geistesverwandter Rasputins in der alten Gnosis: Karpokrates
- Die hinduistischen Wurzeln
- Die Auswirkungen der chlystischen Lehre auf Rasputins Leben
- Die dunkelste Seite des Wundermönchs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese religionswissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit dem Leben des russischen Mystikers Grigori Rasputin und untersucht seine Religiosität, ihre Wurzeln und Folgen. Dabei wird weniger auf die politische Dimension seines Lebens oder seine Ermordung eingegangen, sondern der Fokus liegt auf dem jungen Rasputin und seinem Wesen.
- Die Marienerscheinungen als prägende Erlebnisse in Rasputins Jugend
- Die Rolle der esoterischen und mystischen Elemente in Rasputins Religiosität
- Der Einfluss der chlystischen Sekte und ihrer gnostischen Wurzeln auf Rasputins Weltbild
- Die Ambivalenz von Rasputins Wesen, die zwischen Dämonischem und Göttlichem, Eros und Askese changiert
- Die Verbindung von Rasputins Sexualität mit seinem religiösen Verständnis und seinen spirituellen Erfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort gibt einen Einblick in die Zielsetzung der Arbeit und die Bedeutung von Rasputins Religiosität für sein Leben und seine Zeit.
- Das Kapitel „Die Marienerscheinungen“ schildert drei Schlüsselerlebnisse aus Rasputins Jugend, die seinen Weg in Richtung Spiritualität und Mystik prägten. Es geht dabei um die Art der Erscheinungen, ihre Bedeutung für Rasputin und den Einfluss seiner Mutter.
- Das Kapitel „Rasputin und die Sekte der Chlysten“ befasst sich mit Rasputins Kontakt zu dieser mystischen Sekte und untersucht die Auswirkungen ihrer gnostischen Lehre auf sein Leben und seine religiösen Ansichten. Es beleuchtet die chlystischen Rituale, die Gottesmütter und das Konzept des Christus-Bewusstseins sowie die Verbindung zu anderen Gnostikern wie Karpokrates.
- Das Kapitel „Die dunkelste Seite des Wundermönchs“ befasst sich mit den kontroversen Aspekten von Rasputins Leben, insbesondere mit seiner Sexualität und deren Bedeutung für seine Religiosität. Es werden verschiedene archetypische Figuren wie Fuchs, Dionysos und Śiva herangezogen, um seine Persönlichkeit zu erklären.
Schlüsselwörter
Religiosität, Mystik, Esoterik, Gnosis, Chlysten, Marienerscheinungen, Rasputin, Russland, Sexualität, Archetypen, Fuchs, Dionysos, Śiva, Bogomater, Christus-Bewusstsein.
- Die erste Erscheinung und ihre Folgen
- Quote paper
- Klaus Mailahn (Author), 2008, Der russische Ödipus - die erotische Marienverehrung des Grigori Jefimowitsch Rasputin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87243