Im vorliegenden Postitionspapier werden 10 verschiedene Sichtweisen dargelegt, die Argumente für den weiteren Ausbau der Krippenerziehung liefern. Es werden Gründe von Seiten der Eltern, der Kinder und von Seiten des Staates erörtert. Aktuelle Studien sind Bestandteil dieser Arbeit.
Position 1:
Der Wunsch vieler Mütter, neben Haushalt und Erziehung der Kinder weiterhin am Arbeitsleben teilnehmen zu können, liefert das erste Argument für den Ausbau der Krippenerziehung.
Während es für allein erziehende Frauen zur Aufbesserung der materiellen Situation oft unerlässlich ist, Familie und Beruf zu verbinden, verfügen auch junge Familien im Durchschnitt über 40 % weniger Einkommen als kinderlose Paare (vgl. Böllert 2003, S. 34). Für diese Familien ist ein Zweiteinkommen zur Wahrung eines gewissen materiellen Standards meist unentbehrlich.
Neben den finanziellen Gründen liegt ein weiteres Motiv darin, dass sich viele Frauen in der alleinigen Rolle als Hausfrau und Mutter unzufrieden fühlen. Die Möglichkeit, Kinderziehung und Beruf zu verbinden, führt oft zu mehr Zufriedenheit und dem Gefühl, dass die individuellen Wünsche nicht vollständig der Familie untergeordnet werden müssen.
Es lässt sich abschließend sagen: wenn eine Mutter den Wunsch hat (aus welchen Gründen auch immer), Familie und Beruf zu kombinieren, ist es meiner Meinung nach wichtig, dass sie hierzu die Möglichkeit hat. Eine Mutter, die 24 Stunden am Tag mit ihrem Kind verbringt, dabei aber unausgeglichen und unzufrieden ist, wird ihrem Kind nicht gerecht werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Vier Gründe, die aus Sicht der Eltern für eine Krippenerziehung sprechen:
- Krippenerziehung ermöglicht es Frauen, Familie und Beruf zu vereinigen
- Krippenerziehung kann Familien bei Ihrer Erziehungsaufgabe unterstützen
- Krippenerziehung kann familiäre Defizite ausgleichen
- Bindungstheorie versus Fremdbetreuung
- Drei Gründe, die aus Sicht der Kinder für eine Krippenerziehung sprechen:
- Krippenerziehung fördert die sozialen Kompetenzen der Kinder.
- Krippenerziehung unterstützt die frühkindliche Entwicklung
- Krippenerziehung unterstützt die frühkindliche Bildung.
- Drei Gründe, die aus Sicht des Staates und der Jugendhilfe für Krippenerziehung sprechen:
- Krippenerziehung unterstützt den Staat bei seiner Aufgabe als „,staatliches Wächteramt”
- Krippenerziehung kann dazu beitragen, die Geburtenrate zu erhöhen....
- Vernetzung staatlicher Hilfen und Angebote.
- Schlußbetrachtung:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Positionspapier befasst sich mit der Bedeutung von Krippenerziehung und präsentiert Argumente für ihren weiteren Ausbau. Es beleuchtet die Thematik aus verschiedenen Perspektiven: Eltern, Kinder, Staat und Jugendhilfe.
- Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Die Unterstützung von Familien in ihrer Erziehungsrolle
- Der Ausgleich familiärer Defizite
- Die Förderung der sozialen und frühkindlichen Entwicklung von Kindern
- Die Bedeutung von Krippenerziehung für den Staat
Zusammenfassung der Kapitel
Vier Gründe, die aus Sicht der Eltern für eine Krippenerziehung sprechen:
Dieser Abschnitt argumentiert, dass Krippenerziehung es Frauen ermöglicht, Familie und Beruf zu vereinen, indem sie ihnen die Möglichkeit gibt, ihre karrierebezogenen Ziele zu verfolgen, während sie gleichzeitig ihre Kinder betreuen. Krippenerziehung kann auch Familien bei ihren Erziehungsaufgaben unterstützen, indem sie Eltern bei der Bildung und Entwicklung ihrer Kinder unterstützt und ihnen wertvolle Informationen und Ressourcen bietet. Darüber hinaus kann Krippenerziehung familiäre Defizite ausgleichen, indem sie Kindern aus schwierigen Verhältnissen eine qualitativ hochwertige Betreuung und Bildung ermöglicht. Der Abschnitt befasst sich auch mit der Debatte um die Bindungstheorie und argumentiert, dass eine professionelle Krippenerziehung die Mutter-Kind-Bindung nicht schwächt, sondern sogar stärken kann, indem sie Kindern sichere und unterstützende Umgebungen bietet.
Drei Gründe, die aus Sicht der Kinder für eine Krippenerziehung sprechen:
Dieser Abschnitt argumentiert, dass Krippenerziehung die soziale Entwicklung von Kindern fördert, indem sie ihnen die Möglichkeit bietet, mit Gleichaltrigen zu interagieren und wichtige soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Krippenerziehung unterstützt auch die frühkindliche Entwicklung, indem sie Kindern eine strukturierte und anregende Umgebung bietet, die ihre kognitive, sprachliche und motorische Entwicklung fördert. Darüber hinaus kann Krippenerziehung die frühkindliche Bildung unterstützen, indem sie Kindern Zugang zu Bildungsinhalten und Lernmöglichkeiten bietet, die ihnen einen guten Start ins Leben ermöglichen.
Drei Gründe, die aus Sicht des Staates und der Jugendhilfe für Krippenerziehung sprechen:
Dieser Abschnitt argumentiert, dass Krippenerziehung den Staat bei seiner Aufgabe als „staatliches Wächteramt“ unterstützt, indem sie für das Wohlergehen von Kindern sorgt und sie vor möglichen Risiken schützt. Krippenerziehung kann auch dazu beitragen, die Geburtenrate zu erhöhen, indem sie Eltern die Möglichkeit bietet, ihre beruflichen Ziele zu verfolgen und gleichzeitig Kinder zu bekommen. Schließlich kann Krippenerziehung die Vernetzung staatlicher Hilfen und Angebote verbessern, indem sie als Drehscheibe für verschiedene Unterstützungssysteme fungiert.
Schlüsselwörter
Krippenerziehung, Eltern, Kinder, Staat, Jugendhilfe, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Erziehungsaufgabe, familiäre Defizite, soziale Kompetenzen, frühkindliche Entwicklung, Bildung, Bindungstheorie, Fremdbetreuung, Geburtenrate, staatliche Hilfen.
- Citation du texte
- Carolin Büdel (Auteur), 2008, Krippenerziehung - ein JA zur Fremdunterbringung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87287