Die vorliegende Arbeit mit dem Titel Kampf um Anerkennung – Kampf um Arbeit;
Eine Kritik der modernen Lohnarbeitsgesellschaft versucht den Arbeitsbegriff, welcher in der Tradition des Historischen Materialismus als „soziologische Schlüsselkategorie“
fungiert, mit dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation wieder
aufleben zu lassen.
Nach der „linguistischen Wende“ der Soziologie wurde der Arbeitsbegriff zunehmend
inhaltlich ausgedünnt und in seiner soziologischen Bedeutung nicht mehr als oberstes
organisierendes Prinzip sozialer Strukturen angesehen. Durch die Habermas'sche
Neuformulierung des Historischen Materialismus rückte die von Marx formulierte
institutionelle Dimension gesellschaftlicher Reproduktion der „Produktionsverhältnisse“ als Ebene symbolisch vermittelter Interaktion ins Zentrum der Betrachtungen und löste somit das Primat der „Produktivkräfte“ ab. Im Folgenden steht nun der Versuch, die Arbeit im Sinne subjektiv verrichteter Tätigkeit erneut in den Fokus soziologischer Betrachtungen rücken zu lassen.
Dabei wird ein anthropologischer Ansatz verfolgt, das heißt die seit Marx verbreitete
Verwendung der Arbeit als sozialanthropologische Konstante – „Arbeitend verwirklicht sich der Mensch“ – wird mittels einer Diskussion der einschlägigen Autoren zu diesem Thema kritisch hinterfragt. Mit dem Ziel, den Realitätsbezug und damit die Überzeugungskraft des entsprechenden Ansatzes zu prüfen. Ergebnis der Betrachtungen von Arbeit als anthropologischer Kategorie soll eine Neupositionierung dieser innerhalb eines anthropologischen Konzeptes sein, welches als konstanten menschlichen Handlungsantrieb einen „Kampf um Anerkennung“ sieht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arbeit vs. Interaktion - Zum umkämpften Begriff der Arbeit
- Der Arbeitsbegriff seit Marx
- Inhaltliche Metamorphosen des Arbeitsbegriffes
- Arbeit und Interaktion
- Kampf um Anerkennung - Eine anthropologische Konstante
- Wiederentdeckung der Arbeit - Ein Versuch
- Gesellschaftspolitische Konsequenzen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Kampf um Anerkennung - Kampf um Arbeit; Eine Kritik der modernen Lohnarbeitsgesellschaft“ untersucht den Arbeitsbegriff im Kontext der aktuellen gesellschaftlichen Situation. Sie analysiert die historische Entwicklung des Arbeitsbegriffs, insbesondere seit Marx, und beleuchtet die zunehmend vernachlässigte Bedeutung von Arbeit in der modernen Gesellschaft. Die Arbeit verfolgt den Ansatz, die Arbeit als subjektiv verrichtete Tätigkeit wieder in den Fokus soziologischer Betrachtungen zu rücken und analysiert die Relevanz der Arbeit für das Konzept des „Kampfes um Anerkennung“.
- Entwicklung des Arbeitsbegriffs seit Marx
- Relevanz des Arbeitsbegriffs für gesellschaftliche Reproduktion
- Kritik an der Gleichsetzung von Arbeit und instrumentalem Handeln
- Arbeit als anthropologische Konstante
- „Kampf um Anerkennung“ als zentrales Element menschlicher Handlung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Arbeit in der modernen Gesellschaft dar und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Das erste Kapitel zeichnet die Entwicklung des Arbeitsbegriffs innerhalb der politischen Soziologie nach, beginnend mit Marx' anthropologischem Konzept der Arbeit und der Weiterentwicklung dieses Konzepts durch verschiedene Marx-Interpretationen. Das Kapitel endet mit einer kritischen Auseinandersetzung mit Habermas' Theorie des kommunikativen Handelns, welche den Arbeitsbegriff zunehmend in den Hintergrund drängt.
Das zweite Kapitel setzt sich kritisch mit der Gleichsetzung von Arbeit und instrumentalem Handeln auseinander und präsentiert den „Kampf um Anerkennung“ als eine mögliche anthropologische Konstante, die das menschliche Handeln bestimmt. Das dritte Kapitel analysiert den Stellenwert der Arbeit als zentralen Anerkennungsmechanismus in der heutigen Gesellschaft.
Im vierten Kapitel werden die Ergebnisse der theoretischen Analyse in Bezug auf die gesellschaftspolitische Realität betrachtet und mögliche Lösungen für die Problematik der Arbeit in der modernen Gesellschaft aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Arbeit, Anerkennung, Kampf, gesellschaftliche Reproduktion, historische Entwicklung, Marx, Habermas, Kommunikationsparadigma, anthropologische Konstante, kritische Theorie, gesellschaftspolitische Konsequenzen.
- Citation du texte
- Bachelor of Arts Moritz Krell (Auteur), 2007, Kampf um Anerkennung - Kampf um Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87537