Sei es nun bei Nachwächtern, Polizisten oder Ärzten, seitdem Menschen in Gemeinschaften zusammenleben existiert die Schichtarbeit. „Seit Anfang der 80er Jahre kam zu der sozialen Nachfrage die erweiterte Kundennachfrage hinzu“ (http://www.arbeitszeiten.de). Der Dienstleistungssektor vergrößerte sich. Weil beispielsweise ein „24 Stunden Service“ nur durch Wechselschichtarbeit abgedeckt werden kann, wuchs auch die Zahl der Schichtarbeiter.
„In fast allen Staaten der Europäischen Union (EU), für die entsprechende Daten vorliegen, ist der Anteil von Erwerbstätigen mit zeitlich wechselnden Schichten innerhalb der letzten zehn Jahre wesentlich gestiegen. Deutschland liegt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit einer Zunahme des Anteils von 9,7% auf 15,5% zwischen 1993 und 2003 im allgemeinen Trend“.
Es stellt sich jedoch die Frage, welchen Einfluss die Gestaltung der Arbeitszeit auf die Lebenszusammenhänge, beispielsweise die Partnerschaft, Familie, Freunde oder die eigene Gesundheit hat (vgl. Sczesny/Hellert 2000: 1). Dass sich die industrielle Schichtarbeit negativ auf die sozialen Lebensbereiche der Schichtarbeiter auswirkt, soll die These dieser Arbeit sein.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Begriff der Schichtarbeit
3. Verschiedene Formen der Schichtarbeit
4. Negative Auswirkungen der Schichtarbeit auf die sozialen Lebensbereiche
4.1. Gesundheit
4.2. Familie und Partnerschaft
4.3. Außerfamiliäre Kontakte
4.4. Freizeitgestaltung
5. Fazit und Ausblick
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Sei es nun bei Nachwächtern, Polizisten oder Ärzten, seitdem Menschen in Gemeinschaften zusammenleben existiert die Schichtarbeit. „Seit Anfang der 80er Jahre kam zu der sozialen Nachfrage die erweiterte Kundennachfrage hinzu“ (http://www.arbeitszeiten.de). Der Dienstleistungssektor vergrößerte sich. Weil beispielsweise ein „24 Stunden Service“ nur durch Wechselschichtarbeit abgedeckt werden kann, wuchs auch die Zahl der Schichtarbeiter.
„In fast allen Staaten der Europäischen Union (EU), für die entsprechende Daten vorliegen, ist der Anteil von Erwerbstätigen mit zeitlich wechselnden Schichten innerhalb der letzten zehn Jahre wesentlich gestiegen. Deutschland liegt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit einer Zunahme des Anteils von 9,7% auf 15,5% zwischen 1993 und 2003 im allgemeinen Trend“ (http://www.destatis.de).
Es stellt sich jedoch die Frage, welchen Einfluss die Gestaltung der Arbeitszeit auf die Lebenszusammenhänge, beispielsweise die Partnerschaft, Familie, Freunde oder die eigene Gesundheit hat (vgl. Sczesny/Hellert 2000: 1). Dass sich die industrielle Schichtarbeit negativ auf die sozialen Lebensbereiche der Schichtarbeiter auswirkt, soll die These dieser Arbeit sein.
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Begriffsklärung von Schichtarbeit. Außerdem werden die verschiedenen Formen von Schichtarbeit vorgestellt. Im Hauptteil der Arbeit sollen dann die Auswirkungen der Schichtarbeit auf die sozialen Kontakte, die Gesundheit und die Freizeitgestaltung der Schichtarbeiter vorgestellt werden. Die Arbeit schließt mit einem Fazit über die herausgestellten Ergebnisse.
2. Der Begriff Schichtarbeit
Als Erstes muss zwischen Schichtarbeit und Normalarbeitszeit unterschieden werden. Normalarbeitszeit bezeichnet die Arbeitszeit zwischen 06:00 und 17:00 Uhr (vgl. Rutenfranz/Knauth 1982: 8).
Die Schichtarbeit hingegen bezeichnet eine Aufteilung der Betriebszeit, bei der derselbe Arbeitsplatz von unterschiedlichen Personen zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten besetzt ist. Die verschiedenen Schichtarbeitsmodelle können sich in den Schichtzyklen, der Schichtdauer, der Besetzungsstärke oder den Schichtwechseln unterscheiden (vgl. http://www.arbeitszeiten.de). So weist die Schichtarbeit eine Reihe von Formen auf, die von der Normalarbeitszeit abweichen. Im folgenden Punkt dieser Arbeit sollen einige dieser Formen vorgestellt werden.
3. Verschiedene Formen der Schichtarbeit
Mehr als zwei Drittel der Schichtdienstarbeiter arbeiten in Zwei- und Dreischichtsystemen. Sie gehören somit zu den gängigsten Schichtsystemen in Deutschland. Doch auch innerhalb dieser Systeme muss zwischen verschiedenen Formen der Arbeit unterschieden werden. So wird innerhalb des Dreischichtsystems zwischen dem diskontinuierlichen und dem kontinuierlichen unterschieden.
Arbeitet man im diskontinuierlichen Dreischichtsystem findet ein wöchentlicher Schichtwechsel statt, die Schichten gehen meist von 6 bis 14 Uhr, 14 bis 22 Uhr und von 22 bis 6 Uhr. Im diskontinuierlichen Dreischichtsystem werden 8 Stunden am Tag gearbeitet und die Wochenenden sind frei.
Beim kontinuierlichen Dreischichtsystem wird ebenfalls 8 Stunden am Tag gearbeitet, allerdings haben die Arbeitnehmer nur 13 freie Wochenenden im Jahr, die übrigen freien Tage müssen Werktage sein. Die Schichtzeiten und die Schichtwechsel unterscheiden sich nicht gegenüber denen des diskontinuierlichen Dreischichtsystems, jedoch unterscheiden sich diese beiden Formen des Dreischichtsystems von dem des Zweischichtsystems.
Im Zweischichtsystem wird, wie im Dreischichtsystem auch, 8 Stunden am Tag gearbeitet und der Schichtwechsel findet immer wöchentlich statt, doch liegen die Schichtzeiten meist von 6 bis 14 Uhr und von 14 bis 22 Uhr. Die Wochenenden sind oft frei.
Unter die übrigen Schichtsysteme fallen Tag-Nacht-Schichten, Dauernachtarbeit und komplizierte, unvorhersehbare Zeiteinteilungen (vgl. Beifuß 1981: 1).
4. Negative Auswirkungen der Schichtarbeit auf die sozialen Lebensbereiche
Im Gegensatz zu Arbeitnehmern der Normalschicht haben die Schichtarbeiter oft nicht die Ruhe und Erholung in der Nacht, die der Mensch als tagaktives Wesen benötigt (vgl. www.arbeitszeiten.de). Die Schichtarbeiter arbeiten häufig nachts und müssen tagsüber schlafen. Ihr soziales Umfeld lebt oftmals in einem regulären Tag-Nacht Rhythmus. Ob sich dieser umgekehrte Rhythmus negativ auf die sozialen Lebensbereiche des Schichtarbeiters auswirkt, soll in den folgenden Punkten untersucht werden. Dabei wird es beim ersten Punkt um die Gesundheit gehen. Diese ist zwar primär Teil eines individuellen Lebensbereiches, nimmt jedoch auch so viel Einfluss auf die sozialen Lebensumstände des Arbeiters, dass sie hier erwähnt werden muss.
4.1. Gesundheit
Wenn der Tag-Nacht-Rhythmus durcheinander kommt und man anstatt zu schlafen arbeiten muss, bleibt dies natürlich nicht ohne Folgen. Nachtarbeit fordert einen höheren Aufwand an geistigen und physischen Kräften, Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxydabgabe sind nachts reduziert, die Nierenfunktion ist herabgesetzt, die Körpertemperatur sinkt, die Leistungsfähigkeit der Muskeln ist herabgesetzt und Psychosomatik und Intelligenzleistung
erreichen in der Nacht ihr Minimum (vgl. Münstermann/Preiser 1978: 113). Der Körper signalisiert also ganz eindeutig, dass er ruhen muss. „Nachtarbeit muß also der Physiologie des menschlichen Körpers widersprechen “(Voigt 1986: 52).
[...]
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.