Die großen Unternehmen verfügen über Ressourcenpotentiale und strategische Optionen einer bisher unbekannten Dimension. Sie beeinflussen maßgeblich die weltweite Entstehung und Verteilung des Wohlstandes und fordern in dieser Fähigkeit die Gestaltungsmöglichkeiten von Staaten, Regionen und Staatenbünden wie der Europäischen Union heraus. Im folgenden wird davon ausgegangen, daß die Industriepolitik als „strategische Spitze“ der Wirtschaftspolitik ein weiterer bestimmender Faktor in der Entstehung und Verteilung des globalen Wohlstands ist. Industriepolitiker können dabei die Instrumente der Handels-, Technologie-, Wettbewerbs- und Steuerpolitik gezielt einsetzen. Diese Maßnahmen treffen auf die globalen Unternehmenstrategien und führen zu interessanten Reaktionen.
Eine durch alle Kapitel durchgängige Fragestellung zielt auf die enge Verknüpfung
von globalen Unternehmensstrategien und der Ausgestaltung einer europäischen Industriepolitik. Unternehmenssphäre und politische Konzepte werden somit bewußt zusammenhängend behandelt und nicht in isolierten Kapiteln diskutiert. Das Aufeinandertreffen und die wechselseitige Beeinflussung von Unternehmenstrategien und industriepolitischen Maßnahmen stellt den übergreifenden Hintergrund der gesamten Arbeit dar. Die Gliederung der Kapitel verdeutlicht, daß die Fragestellung mehrere Bezugsgrößen aufweist: Modelle, Strategien, Beziehungen, Konzepte und Fallstudien. Es wird versucht, das Globalisierungsphänomen und seine Auswirkungen für die europäische Industriepolitik mit Hilfe dieser verschiedenen Kriterien zu strukturieren und zu erläutern - auch ein Ausdruck des bislang fehlenden theoretischen Rahmens der behandelten Thematik.
Inhaltsverzeichnis
- Globalisierung als weltwirtschaftliches Phänomen
- Einführung
- Drei Phasen der Internationalisierung von Unternehmensaktivitäten
- Ursachen der Globalisierung
- Phänome der Globalisierung
- Indikatoren für den Globalisierungsgrad einer Volkswirtschaft
- Motive und Modelle der Globalisierung
- Globalisierungsmotive der Unternehmen
- Dimensionen der Globalisierung
- Netzwerkvorteile der Globalisierung
- Unterschiede zwischen multinationalen und globalen Unternehmen
- Globale Unternehmensstrategien und industriepolitische Konsequenzen
- Ausländische Direktinvestitionen
- Fusionen und Akquisitionen
- Global Switching und Global Focusing
- Vertragliche Kooperationsvereinbarungen
- Strategische Allianzen
- Allianzen ohne Kapitalbeteiligungen
- Allianzen mit Kapitalbeteiligungen
- Die Verteilung der strategischen Allianzen zwischen den Triaderegionen
- Die Bedeutung des unternehmensinternen Handels
- Indikatoren für den Globalisierungsgrad eines Unternehmens
- Rahmenbedingungen der europäischen Industriepolitik im Kontext der Globalisierung
- Zur Abgrenzung der Industriepolitik
- Zum Begriff der Wettbewerbsfähigkeit
- Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
- Wettbewerbsfähigkeit der Nationen
- Das Verhältnis von globalen Unternehmen und Staaten
- Die Wirkungsunsicherheit industriepolitischer Maßnahmen
- Fördermaßnahmen im Kontext der Globalisierung
- Der Diffusions-Ansatz
- Die Rolle globaler Unternehmensstrategien in den industriepolitischen Konzepten der Europäischen Union
- Die Mitteilung der Kommission von 1990: „Die europäische Industriepolitik für die 90er Jahre“
- Das Weißbuch von 1993: „Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung“
- Die Mitteilung der Kommission von 1994: „Eine Politik der industriellen Wettbewerbsfähigkeit für die Europäische Union“
- Reform der geographischen Sichtweise der europäischen Industriepolitik
- Industriepolitisches Management strategischer Allianzen
- Industriepolitische Unterstützung beim ausländischen Markteintritt
- Ergebnis
- Exkurs: Die europäische Industriepolitik aus der Managementperspektive
- Der Einfluß globaler Unternehmensstrategien auf industriepolitische Projekte und Entscheidungen
- Unternehmensstrategien und Anti-Dumping-Politik in der Mikroelektronik
- Unternehmensstrategien und die Förderprogramme ESPRIT und JESSI
- Unternehmensstrategien und die EU-Industriepolitik in der Automobilbranche
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht den Einfluss globaler Unternehmensstrategien auf die europäische Industriepolitik. Die Arbeit analysiert die Motive und Modelle der Globalisierung und die Auswirkungen dieser Strategien auf verschiedene Industriebereiche. Sie beleuchtet auch die industriepolitischen Konzepte der Europäischen Union im Kontext der Globalisierung.
- Die Motive und Strategien globaler Unternehmen
- Die Auswirkungen der Globalisierung auf die europäische Industrie
- Die Herausforderungen für die europäische Industriepolitik
- Die Rolle der Europäischen Union im Globalisierungsprozess
- Der Einfluss globaler Unternehmensstrategien auf konkrete industriepolitische Projekte und Entscheidungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt das Phänomen der Globalisierung als weltwirtschaftliches Phänomen und diskutiert die verschiedenen Ursachen und Phänome der Globalisierung sowie die Indikatoren für den Globalisierungsgrad einer Volkswirtschaft. Das zweite Kapitel widmet sich den Motiven und Modellen der Globalisierung und analysiert die strategischen Vorteile der Globalisierung für Unternehmen. Das dritte Kapitel betrachtet die Auswirkungen globaler Unternehmensstrategien auf die europäische Industriepolitik und untersucht die verschiedenen Formen dieser Strategien, wie ausländische Direktinvestitionen, Fusionen und Akquisitionen sowie strategische Allianzen. Das vierte Kapitel analysiert die Rahmenbedingungen der europäischen Industriepolitik im Kontext der Globalisierung und betrachtet das Verhältnis von globalen Unternehmen und Staaten sowie die Herausforderungen für die europäische Industriepolitik. Das fünfte Kapitel untersucht die Rolle globaler Unternehmensstrategien in den industriepolitischen Konzepten der Europäischen Union und analysiert die verschiedenen europäischen Industriepolitik-Dokumente, die in den 1990er Jahren veröffentlicht wurden. Das sechste Kapitel beleuchtet den Einfluss globaler Unternehmensstrategien auf konkrete industriepolitische Projekte und Entscheidungen in verschiedenen Industriebereichen, wie der Mikroelektronik, der Informationstechnologie und der Automobilbranche.
Schlüsselwörter
Globalisierung, Unternehmensstrategien, Industriepolitik, Europäische Union, Wettbewerbsfähigkeit, Fusionen und Akquisitionen, strategische Allianzen, ausländische Direktinvestitionen, Mikroelektronik, Informationstechnologie, Automobilbranche.
- Quote paper
- Markus Karras (Author), 1995, Der Einfluß globaler Unternehmensstrategien auf die europäische Industriepolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87610