1. Einleitung
Diese Hausarbeit will sich mit dem geliebten Jünger des Johannesevangeliums beschäftigen. Die Frage nach seiner Identität ist deswegen so brisant, weil der Jünger zum Ende als Autor des Textes eingesetzt wird. Meist wird dieser geliebte Jünger bedenkenlos mit der Person des Zebedaiden Johannes gleichgesetzt, da der Evangelientitel und die Tradition dies eben vorgeben. Um sich dieses Themas anzunehmen, sollen zunächst die betreffenden Textstellen genannt werden und dann näher auf Charakter und Funktion des geliebten Jüngers im Evangelium eingegangen werden. Dann möchte ich aus der Reihe der Identifizierungsmöglichkeiten zwei herausgreifen und näher untersuchen. Abschließend soll ein kurzer Blick auf die Frage nach dem Buchschluss und dem 21. Kapitel geworfen werden, da diese Punkte, wie sich zeigen wird, für das Verständnis des geliebten Jüngers von Bedeutung sind.
2. Der geliebte Jünger im Johannesevangelium
2.1. Textstellen
Zunächst sollen die betreffenden Textstellen des Johannesevangeliums zusammengetragen werden, die den geliebten Jünger erwähnen. Hierbei ist zu bemerken, dass es direkte und indirekte Verweise gibt. Erstere sind solche, in denen der geliebte Jünger quasi namentlich genannt wird, also als „Jünger, den Jesus besonders lieb hatte“ [1] (oder ähnlich). Indirekte Verweise sind jene Textstellen, in denen ein nicht näher bestimmter, namenloser Jünger auftritt, den man jedoch als den geliebten Jünger interpretieren könnte.
2.1.1. Direkte Verweise
1. Die erste direkte Nennung des geliebten Jüngers im Johannesevangelium erfolgt recht spät - erst im dreizehnten Kapitel (13,23) ist von ihm die Rede. Jesus kündigt beim gemeinsamen Mahl mit seinen Jüngern an, dass einer von diesen ihn verraten wird. Der Leser weiß bereits seit 13,2, dass es sich hierbei um Judas handelt, die Jünger aber sind „ratlos“[2] . Deshalb wendet sich Petrus an den geliebten Jünger und bedeutet ihm, dass er Jesus danach fragen soll, was er auch macht. Die Antwort erhält aber nicht der gesamte Jüngerkreis, sondern nur der geliebte Jünger, sodass allein dieser dazu in der Lage ist, die Rätselgeste Jesu mit dem Brot zu verstehen.
[1] So z.B. Joh. 13,23.
[2] Joh 13,22.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der geliebte Jünger im Johannesevangelium
- Textstellen
- Direkte Verweise
- Indirekte Verweise
- Versuch einer Charakterisierung
- Funktionen des geliebten Jüngers
- Textstellen
- Identifizierungsversuche und Verfasserfrage
- Der geliebte Jünger als historische Person
- Der geliebte Jünger als literarische Fiktion
- Buchschluss 20,30f und Kapitel 21
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem geliebten Jünger des Johannesevangeliums und untersucht die Frage nach seiner Identität. Der Fokus liegt dabei auf den Textstellen, die den Jünger erwähnen, sowie auf seiner Charakterisierung und Funktion im Evangelium. Darüber hinaus werden zwei Identifizierungsmöglichkeiten näher betrachtet.
- Textstellenanalyse
- Charakterisierung des geliebten Jüngers
- Funktionen des geliebten Jüngers im Evangelium
- Identifizierungsversuche und Verfasserfrage
- Bedeutung des Buchschlusses und Kapitels 21
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor und erläutert die Brisanz der Frage nach der Identität des geliebten Jüngers, der im Johannesevangelium eine zentrale Rolle spielt.
Der geliebte Jünger im Johannesevangelium
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Textstellen, die den geliebten Jünger erwähnen. Dabei werden sowohl direkte als auch indirekte Verweise analysiert und eine erste Charakterisierung des Jüngers vorgenommen.
Identifizierungsversuche und Verfasserfrage
In diesem Kapitel werden verschiedene Ansätze zur Identifizierung des geliebten Jüngers beleuchtet, darunter die Möglichkeit, ihn als historische Person oder als literarische Fiktion zu betrachten.
Buchschluss 20,30f und Kapitel 21
Dieser Abschnitt beleuchtet die Bedeutung des Buchschlusses und Kapitels 21 für das Verständnis des geliebten Jüngers.
Schlüsselwörter
Der geliebte Jünger, Johannesevangelium, Identitätsfrage, Textstellenanalyse, Charakterisierung, Funktion, Identifizierungsmöglichkeiten, historische Person, literarische Fiktion, Buchschluss, Kapitel 21.
- Quote paper
- Caroline Dorn (Author), 2007, Der geliebte Jünger im Johannesevangelium, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87780