Das Jugendalter gilt als eine der schwierigsten Entwicklungsstufen. Zum einen muss ein Kind innerhalb weniger Jahre starke körperliche Veränderungen durchmachen, die aus ihm schließlich einen Erwachsenen machen sollen, und zum anderen macht es natürlich auch innere Entwicklungen durch. Jugendliche in der Pubertät wirken oft sehr eigenwillig, verhalten sich scheinbar seltsam und durchleben extreme Gefühlsschwankungen. Als Rebell erlebt der Jugendliche in seiner Pubertät die so genannte "Sturm und Drang" Zeit. Auch aus diesem Grund sind, nicht nur an den Schulen, zunehmend aggressive Verhaltensweisen zu beobachten.
In Zeiten erhöhter Jugendkriminalität, gestiegener Zahlen gemeldeter Gewalttaten an Schulen, wachsendem Auftreten von organisierten Jugendbanden, hohem Level an gezeigter Gewalt in den Medien und der im Alltag zu spürenden gestiegenen Zahl von gewalttätigen Übergriffen unter Gleichaltrigen im allgemeinen, ergibt sich die Frage nach dem „Warum?“ und damit die Relevanz, sich mit dem Thema Gewalt unter Jugendlichen auseinander zusetzen. Den Hauptanteil gewalttätiger Übergriffe verbuchen dort die männlichen Jugendlichen für sich, wobei die Entwicklung gestiegener Mädchengewalt, auch organisiert an Schulen, auffällt. In dieser Arbeit soll demnach aufgrund der höheren Auftretungsdichte das Hauptaugenmerk auf die Gruppe der männlichen Jugendlichen gelegt werden.
Es ergeben sich also, speziell nach Vorkommnissen wie sie unlängst an der Rütli-Schule in Berlin passierten, folgende Fragen: Wie können wir aggressives Verhalten generell versuchen zu erklären? Welche psychologischen Theorien gibt es, die aggressives Verhalten zu erklären versuchen? Wie äußert sich Jugendgewalt im Alltag? Wie kann man der Ausübung von Gewalt entgegenwirken, bzw. vorbeugen oder wenn der Punkt des „Vorher“ bereits überschritten ist, wie kann man möglichst erfolgreich intervenieren?
In der vorliegenden Arbeit soll sich zusammengefasst mit dem aggressiven Verhalten männlicher Jugendlicher befasst werden, wobei die gewalttätigen Handlungen unter dem Aspekt der externalisierenden Problemverarbeitung betrachtet werden. Unter Heranziehung der verschiedenen Aggressionstheorien soll erörtert werden, in welchem
Maße aggressives Verhalten angeboren, erlernt oder als Verarbeitungsmittel von Frustration benutzt wird.
Zunächst werden die Begrifflichkeiten, mit denen wir uns in dieser Arbeit auseinandersetzen, abgegrenzt definiert und erklärt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definitionen und Begriffseingrenzungen.
- 2.1 Aggression
- 2.2 Aggressives Verhalten.….……..........\n
- 2.3 Gewalt
- 2.4 Zusammenfassung und Weiterführung
- 3. Diskussion theoretischer Ansätze
- 3.1 Das triebtheoretische Modell
- 3.2 Die Frustrations-Aggressions-Theorie.
- 3.3 Lerntheoretische Ansätze.....
- 3.4 Zusammenfassung und Weiterführung
- 4. Empirische Befunde
- 4.1 Genetische, hormonelle und biologische Erkenntnisse
- 4.2 Die Gleichaltrigengruppe und spezifisches Rollenverhalten
- 4.3 Die temporäre Verschiebung gewalttätigen Verhaltens ......
- 4.4 Einfluss und Auswirkungen medialer Gewaltdarstellungen..\n
- 4.5 Zusammenfassung und Weiterführung
- 5 Prävention und Intervention
- 5.1 Prävention auf verschiedenen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens
- 5.1.1 Die intrinsische Einstellung der erziehenden Person\n
- 5.1.2 Prävention durch projektbezogene Jugendarbeit
- 5.1.3 Prävention auf politischer Ebene.........
- 5.2 Intervention mittels Anti-Aggressivitäts-Trainings (AAT)........
- 6. Zusammenfassung und abschließendes Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit aggressivem Verhalten männlicher Jugendlicher, wobei die gewalttätigen Handlungen unter dem Aspekt der externalisierenden Problemverarbeitung betrachtet werden. Ziel ist es, die Ursachen und Ausprägungen aggressiven Verhaltens bei Jugendlichen zu erforschen und verschiedene Ansätze zur Prävention und Intervention zu beleuchten.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Aggression, aggressives Verhalten und Gewalt
- Diskussion verschiedener Aggressionstheorien, wie dem triebtheoretischen Modell, der Frustrations-Aggressions-Theorie und lerntheoretischen Ansätzen
- Analyse empirischer Befunde zu genetischen, hormonellen und biologischen Einflussfaktoren sowie der Rolle von Gleichaltrigen, Mediengewalt und temporärer Verschiebung von gewalttätigem Verhalten
- Darstellung von Präventionsstrategien auf verschiedenen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens, z.B. durch intrinsische Einstellungen der erziehenden Person, projektbezogene Jugendarbeit und politische Maßnahmen
- Erörterung von Interventionsmethoden wie dem Anti-Aggressivitäts-Training (AAT)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer genauen Definition der Begriffe Aggression, aggressives Verhalten und Gewalt, um einen klaren Rahmen für die weitere Analyse zu schaffen. Anschließend werden verschiedene theoretische Ansätze zur Erklärung von aggressivem Verhalten, wie das triebtheoretische Modell und die Frustrations-Aggressions-Theorie, vorgestellt und diskutiert. Im nächsten Kapitel werden empirische Befunde zu den Ursachen von Jugendgewalt betrachtet, darunter genetische, hormonelle und biologische Einflussfaktoren, die Rolle der Gleichaltrigengruppe, die Auswirkungen medialer Gewaltdarstellungen und die temporäre Verschiebung von gewalttätigem Verhalten. Die Arbeit schließt mit einer Darstellung von Präventions- und Interventionsstrategien ab, die verschiedene Ebenen des gesellschaftlichen Lebens und die Rolle des Anti-Aggressivitäts-Trainings (AAT) beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Aggression, aggressives Verhalten, Jugendgewalt, externalisierende Problemverarbeitung, psychologische Theorien, empirische Befunde, Prävention, Intervention, Anti-Aggressivitäts-Training (AAT).
- Citar trabajo
- Sophia Stefanidou (Autor), Matthias Büren (Autor), 2006, Aggressives Verhalten als externalisierende Problemverarbeitung männlicher Jugendlicher, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87804