Übertragung der Kulturspezifika bei der Untertitelung und Synchronisation der 3. Staffel der US-amerikanischen TV-Serie „Sex and the City“


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2006

32 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Ziel- und Aufgabenstellung

3. Materialgrundlage
3.1. Handlung und Charaktere
3.1.1. Carrie Bradshaw
3.1.2. Samantha Jones
3.1.3. Charlotte York
3.1.4. Miranda Hobbes

4. Methodologisches Vorgehen

5. Möglichkeiten der Filmübertragung
5.1. Simultanverdolmetschung
5.2. Voice-over
5.3. Untertitelung
5.4. Synchronisation

6. Restriktionen bei Untertitelung und Synchronisation
6.1. Untertitelung
6.2. Synchronisation
6.2.1. Lippensynchronie
6.2.2. Silbensynchronie und Isochronie
6.2.3. Kinetische Synchronie

7. Kulturspezifische Probleme in der Übertragung

8. Analyse der Probleme und der angewandten Lösungsstrategie
8.1. Realien
8.1.1. Beispiel
8.1.2. Beispiel
8.2. Toponyme
8.2.1. Beispiel
8.2.2. Beispiel
8.3. Historische Ereignisse und Personen
8.3.1. Beispiel
8.3.2. Beispiel

9. Zusammenfassung

10. Literaturverzeichnis

11. Quellenverzeichnis

12. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Einordnung der Übertragung von Filmtexten in die Translationswissenschaft (vgl. Salevsky 2002, S.5 und Salevsky 2002, S.90)

Aus unserer heutigen Medienlandschaft sind Kino und TV nicht mehr weg zu denken. Täglich bringen Gameshows, Talkshows, Filme, Serien und andere Formate Menschen zum Lachen, Weinen, Nachdenken. Viele Produktionen kommen aus dem englischsprachigen Raum und werden für den deutschen Konsumenten synchronisiert und untertitelt

Bevor in dieser Arbeit die Synchronisation und Untertitelung der dritten Staffel der Serie „Sex and the City“ näher beleuchtet werden, soll der Prozess in die Translationswissenschaft eingeordnet werden

Salevsky (2002, S.5) geht zunächst vom Oberbegriff „Kommunikation“ aus und unterteilt in die „intrakulturelle/intralinguale“ und „interkulturelle/interlinguale“ Kommunikation, also Kommunikation innerhalb einer Kultur und einer Sprache bzw. zwischen mindestens zwei Kulturen und Sprachen

Die „interkulturelle/interlinguale“ Kommunikation gliedert sich in die „nicht vermittelte“ und „vermittelte“ Kommunikation, d.h. die Kommunikationspartner können entweder direkt miteinander kommunizieren, oder sie benötigen Hilfe in Form eines Translators, der die Kommunikation unterstützt

Ist letzteres der Fall, so handelt es sich um „Translation“. Diese gliedert sich in das „Übersetzen“ und das „Dolmetschen“. Beim Übersetzen ist der Ausgangstext fixiert, beim Dolmetschen nicht. Die Filmübertragung gliedert sich deshalb in das „Übersetzen“ ein. Zusätzlich gibt es noch andere Faktoren zur Abgrenzung, an dieser Stelle soll die Fixiertheit jedoch ausreichen. (vgl. Salevsky 2002, S.97)

Das „Übersetzen“ teilt sich auf der folgenden Stufe in „unomedial“ und „duomedial“ (multimedial) ein. Die Übertragung von Filmtexten ordnet sich unter „duomedial“ ein, da mehr als ein Medium involviert ist

Kommunikation ist ein essentieller Bestandteil unseres Lebens. TV als Mittel der Kommunikation und insbesondere der Kulturtransfer mit dem TV begegnet uns täglich. Deshalb werde ich mit dieser Arbeit die Übertragung der Kulturspezifika genauer beleuchten

2. Ziel- und Aufgabenstellung

Diese Arbeit soll die kulturspezifischen Probleme der Untertitelung und Synchronisation der dritten Staffel der Serie „Sex and the City“ aufzeigen, d.h. die Probleme sollen erkannt, erklärt und kategorisiert werden

Danach soll untersucht werden, wie die Probleme in der Untertitelung und der Synchronisation gelöst wurden. Dabei soll auch betrachtet werden ob der Untertitel oder die Synchronisation den Humor oder den Inhalt verfälscht

Bei der näheren Betrachtung der Untertitelung und Synchronisation werden auch die Restriktionen, die diese Translationsformen mit sich bringen, berücksichtigt. Mit Hilfe der Restriktionen wird versucht die gewählte Lösung zu begründen

Zusammenfassend soll beurteilt werden ob und wie sich die Übertragung auf das Verständnis der Serie auswirken

3. Materialgrundlage

Die Serie „Sex and the City“ wurde nach dem Buch „Sex and the City“ von Candace Bushnell entworfen. In ihrem Buch veröffentlichte Bushnell ihre wöchentlichen Kolumnen, die sie für den New York Observer verfasste

Darren Star erwarb kurz nach Veröffentlichung des Buches die Fernsehrechte und entwickelte die Serie „Sex and the City“ für den US-Pay-TV-Sender HBO. Zwischen 1998 und 2004 wurden sechs Staffeln mit 94 Episoden gedreht und ausgestrahlt. Der offene Umgang mit dem Thema Sexualität sorgte sowohl in den USA als auch in Deutschland nach dem Sendestart am 6.Juni 1998 bzw. 18. September 2001 für Aufregung

Als Materialgrundlage für diese Arbeit dienen die ersten sechs Episoden (Episoden 31 – 36) der dritten Staffel, sowie die von mir angefertigten Transkripte der Folgen

3.1. Handlung und Charaktere

Es gibt vier Hauptcharaktere: Carrie Bradshaw (gespielt von Sarah Jessica Parker), Samantha Jones (gespielt von Kim Cattral), Charlotte York (gespielt von Kristin Davis) und Miranda Hobbes (gespielt Cynthia Nixon)

Sie verbindet eine langjährige Freundschaft und in regelmäßigen Treffen tauschen sich die vier Frauen über ihre Probleme im Beruf und in der Liebe aus

Am Anfang der Serie sind alle vier Singles, was sich jedoch im Verlaufe der Sendung schnell ändert

Im Folgenden sollen kurz die vier Hauptcharaktere und ihre Geschichte in den ersten zwei Staffeln umrissen werden

3.1.1. Carrie Bradshaw

Carrie ist Kolumnisten für die imaginäre Zeitung „New York Star“. In ihrer Kolumne „Sex and the City“, verarbeitet Carrie ihre Erfahrungen und die Erfahrungen ihrer Freundinnen

Im Laufe einer Episode kristallisiert sich meist ein zentrales Thema heraus, welches Carrie dann in ihrer Kolumne und in der Folge entwickelt

Bereits in der ersten Folge der ersten Staffel trifft Carrie zufällig Big, den erfolgreichen, gut aussehenden Geschäftsmann, in den sich Carrie sofort verliebt. Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten werden Carrie und Big ein Paar. Big ist jedoch nicht bereit sich ganz und gar auf die Beziehung einzulassen und kann Carrie keinen ausreichenden Liebesbeweis erbringen. Am Ende der ersten Staffel trennt sie sich deshalb von ihm

In der zweiten Staffel kommen Big und Carrie erneut zusammen. Die Beziehung ist auch dieses mal nicht von Dauer. Big muss beruflich nach Paris und weiß nicht ob und wann er wiederkommen wird. Für beide steht eine Fernbeziehung außer Frage und Carrie möchte „ihre“ Stadt New York City auf keinen Fall verlassen. Sie trennen sich freundschaftlich und vereinbaren in Kontakt zu bleiben. (vgl. HBO1 und Sex and the City1+2)

3.1.2. Samantha Jones

Samantha Jones leitet ihre eigene erfolgreiche PR-Agentur und ist dem Single-Leben sehr zugeneigt. Eine Langzeitbeziehung mit emotionaler Bindung ist für sie unvorstellbar. Für sie ist Sex nichts weiter als ein animalischer Akt, dem sie gerne und häufig mit wechselnden Liebhabern nachgeht. (vgl. HBO2 und Sex and the City1+2)

3.1.3. Charlotte York

Charlotte stammt aus einer sehr gut situierten Familie und leitet erfolgreich eine Galerie. Sie ist hoffnungslos optimistisch und glaubt trotz vieler Rückschläge immer noch an ihren Traumprinzen, der reich ist und gut aussieht und auch noch zur sozialen Oberschicht gehört

Ihre Beziehungen in den ersten zwei Staffeln verlaufen alle unglücklich und Charlotte ist weiterhin Single. (vgl. HBO3 und Sex and the City1+2)

3.1.4. Miranda Hobbes

Miranda studierte in Harvard und arbeitet mittlerweile als erfolgreiche Rechtsanwältin in New York. Sie verdient viel Geld und leistet sich den Luxus eines eigenen, geräumigen Appartements

Sie ist stolz auf ihre Erfolge und will diese auch nicht verstecken. Das wirkt auf viele Männer einschüchternd und nur wenige können emotional an sie binden. Einer dieser wenigen ist der Barkeeper Steve. Er ist das komplette Gegenteil von Miranda. Trotzdem funktioniert die Beziehung für einige Monate. Miranda nörgelt jedoch stetig an seiner entspannten, nicht strebsamen Art herum und trennt sich letztendlich von ihm, da sie nicht damit klar kommt. Die Trennung erfolgt in Freundschaft und beide bleiben in Kontakt

4. Methodologisches Vorgehen

In der Einleitung wurde bereits geklärt wie sich die Filmübertragung in die Translationswissenschaft eingliedert

Im folgenden Kapitel wird geklärt, welche Möglichkeiten der Filmübertragung es gibt, welche Probleme sie mit sich bringen und welche Übertragungsmöglichkeiten bei „Sex and the City“ angewandt wurden

In Kapitel 3.1.1 bis 3.1.4 wurden die Hauptcharaktere und die Staffeln eins und zwei kurz zusammengefasst, um dem Leser einen Überblick über die Geschehnisse zu geben

Ausschlaggebend für die Entscheidung, die dritte Staffel zu wählen waren, dass die Charaktere in dieser Staffel gut entwickelt waren und es eine Balance zwischen den ernsthaften Themen und dem spielerischen Umgang damit gab. Zusätzlich traten in diesen Episoden sehr viele Kulturspezifika auf und es ergab sich viel Spielraum für die Untersuchung der sprachlichen Übertragung dieser Kulturspezifika

In Kapitel 6 werden die Probleme der Untertitelung und Synchronisation genauer erläutert

Im 7. Kapitel wird die theoretische Grundlage für die Untersuchungen der kulturspezifischen Probleme gelegt. Diese Arbeit orientiert sich in diesem Punkt an dem Modell von Nedergaard-Larsen, die sowohl eine Analysemodell, als auch ein Lösungsmodell entwickelt hat

In Kapitel 8 werden die Erkenntnisse aus Kapitel 6 und 7 angewandt. Dabei werden die kulturspezifischen Probleme des Ausgangstextes herausgefiltert und deren Untertitelung und Synchronisation mit dem Ausgangstext verglichen. Dabei wird festgestellt, welche Lösungsstrategie nach Nedergaard-Larsen angewandt wurde

Mit Hilfe der Restriktionen der Untertitelung und Synchronisation wird die Lösungsstrategie begründet. Zwischen Untertitel und Synchronisation möglicherweise erkannte Unterschiede werden anschließend erläutert

Den Abschluss der Arbeit bildet die Zusammenfassung der Ergebnisse

5. Möglichkeiten der Filmübertragung

Es gibt vier Möglichkeiten Filme für andere Kultur- und Sprachräume zu übertragen. Im Folgenden werden diese vorgestellt

5.1. Simultanverdolmetschung

Auf eine eher seltene Form der Filmübertragung geht Döring (2006, S. 22) ein

Die Simultanverdolmetschung findet Anwendung wenn der Film nur ein paar Mal gezeigt wird und sich abzeichnet, dass sich eine Untertitelung oder Synchronisation aus Kostengründen nicht lohnt.[1]

Im günstigsten Fall ist der Dolmetscher mit dem Film vertraut und kann sich auf seinen Einsatz vorbereiten, er hat jedoch kein vorgefertigtes Translat. Der Dolmetscher dolmetscht den Film während er gespielt wird. Dabei hört er den Originalton entweder über Kopfhörer oder – im ungünstigeren Fall – wie das Publikum über die Lautsprecher

Möglich ist, dass es eine Anlage gibt und der Zuschauer entscheiden kann, ob er die Hilfe des Dolmetschers annimmt. Eine andere Möglichkeit ist, dass das Translat über die Lautsprecher eingesprochen wird und der Zuschauer das Translat in voller Lautstärke und den Originalton, d.h. auch Musik und Nebengeräusche, in verminderter Lautstärke hört

5.2. Voice-over

Beim Voice-over ist der Originalton in verminderter Lautstärke zu hören oder der Originalton ist komplett ausgeschaltet und für den Rezipienten nicht wahrnehmbar. Ein oder mehrere Sprecher sprechen den übersetzten Text zeitgleich oder zeitversetzt ein und ermöglichen so dem Sprachunkundigen dem fremdsprachigen Film zu folgen

In Deutschland wird diese Form der Übertragung fast ausschließlich für monologische Reden, z.B. Interviews, genutzt; in Russland und osteuropäischen Ländern werden allerdings auch Spielfilme und Serien auf Grund der geringeren Kosten auf diese Weise übertragen. (vgl. Luyken 1991, S.80 und Döring 2002, S.21 und Döring 2002, S.23)

5.3. Untertitelung

Bei der Untertitelung ist der Originalton in ursprünglicher Lautstärke hörbar. Das Gesagte wird meist am unteren Bildschirmrand so genau wie möglich in der Zielsprache wiedergegeben

Gegner der Untertitelung bemängeln den „Telegramstil“, da der Untertitel häufig nur eine Zusammenfassung des Gesprochenen ist

Der Originaltext liegt bei der Untertitelung in mündlicher, auf dem Filmträger fixierter Form vor und wird in eine schriftlich fixierte Form übertragen

Im Kapitel „Theoretische Ausgangsposition“ wird genauer auf die Restriktionen der Untertitelung eingegangen. Zum Verständnis soll das Bisherige zunächst ausreichen. (vgl. Döring 2002, S. 24 – 25)

5.4. Synchronisation

Die Synchronisation ist die teuerste Form der Filmübertragung. Der mündliche Ausgangstext wird in einen mündlichen Zieltext umgewandelt und eingesprochen. Jeder Originalschauspieler erhält dabei seine „eigene“ Synchronstimme, d.h. pro Schauspieler gibt es einen Synchronsprecher

Der Zuschauer hört nur noch den zielsprachlichen Dialog und die originalen Nebengeräusche. Dadurch wir die Illusion erzeugt, die Schauspieler sprächen in der Zielsprache. Um diese Illusion zu erzeugen ist besonders die Lippensynchronie von Bedeutung. Auf dieses und auf weitere Probleme wird im theoretischen Teil noch weiter eingegangen. (vgl. Döring 2002, 23 – 24 und Luyken 1991, S. 137)

Deutschland ist ein Untertitelungs- und Synchronisationsland. So ist es nicht verwunderlich, das auch bei „Sex and the City“ auf diese kostenintensiven Techniken zurückgegriffen wurde

[...]


[1] Zu den Kosten von Untertitelung und Synchronisation: Luyken 1991, S. 89 – 108

Fin de l'extrait de 32 pages

Résumé des informations

Titre
Übertragung der Kulturspezifika bei der Untertitelung und Synchronisation der 3. Staffel der US-amerikanischen TV-Serie „Sex and the City“
Université
University of Applied Sciences Magdeburg
Cours
Theoretische und praktische Probleme des Übersetzens und Dolmetschens
Note
2,0
Auteur
Année
2006
Pages
32
N° de catalogue
V87863
ISBN (ebook)
9783638071703
Taille d'un fichier
605 KB
Langue
allemand
Mots clés
Kulturspezifika, Untertitelung, Synchronisation, Staffel, US-amerikanischen, TV-Serie, City“, Theoretische, Probleme, Dolmetschens
Citation du texte
Sandra Cochanski (Auteur), 2006, Übertragung der Kulturspezifika bei der Untertitelung und Synchronisation der 3. Staffel der US-amerikanischen TV-Serie „Sex and the City“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87863

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