Konfessionalisierung vs. Säkularisierung?

Zur Rolle der Religion im Prozess der frühneuzeitlichen Staatsbildung


Term Paper (Advanced seminar), 2007

29 Pages, Grade: 1,0


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Inhaltsverzeichnis

1 Einführung

2 Religion, Säkularisation und Säkularisierung – Annäherung an die Begriffe
2.1 Religion – Begriff und Funktion(en)
2.2 Säkularisation und Säkularisierung – konkurrierende Deutungskategorien?

3 Die Forschungskontroverse um das Konfessionalisierungs- und Säkularisierungs-paradigma
3.1 Das Konfessionalisierungsparadigma
3.2 Das Säkularisierungsparadigma
3.3 Die Debatte der historischen Forschung

4 Luhmanns Begriffe der Religion und Säkularisierung – theoretische Ausführungen

5 Politische Macht und Religion im Prozess der frühneuzeitlichen Staatsbildung – die habsburgischen Vorlande
5.1 Die Ausdifferenzierung der politischen Macht
5.2 Institutionelle Ausformung der katholischen Konfessionskirche

6 Säkularisierung heute?

7 Zusammenfassung

8 Anhang

9 Quellenverzeichnis

10 Literaturverzeichnis

11 Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen

1 Einführung

„Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“[1] antwortete Jesus auf die Frage des Pilatus, ob er der König der Juden sei[2] und deutete damit die Trennung seines Herrschaftsbereiches von dem der weltlichen Herrschaft an. Dem Christentum ist quasi seit seiner Geburtsstunde das Gegensatzpaar weltlich und geistlich eingeschrieben. Martin Luther[3] und vor ihm Aurelius Augustinus[4] haben diese Zwei-Reiche-Lehre theologisch ausgearbeitet und gaben der politischen Macht damit das frame vor, innerhalb dessen diese sich zum autonomen Staat entwickeln konnte.[5]

Im Folgenden soll dargelegt werden, welche Rolle die Religion im Prozess der frühneuzeitlichen Staatsbildung (Vgl. Abb. 1 und 2) in Europa eingenommen hat. Kann hierbei den Paradigmen der Konfessionalisierung und der Säkularisierung die von diesen beanspruchte Erklärungshoheit für die frühneuzeitliche Staatsbildung zugesprochen werden? Was verbirgt sich hinter dem Paradigma der Konfessionalisierung sowie dem Paradigma und dem Begriff der Säkularisierung? Dies sind innerhalb dieser Untersuchung zu klärende Fragen. Dafür notwendig ist eine Annäherung an die problematischen Begriffe von Religion und Säkularisierung, um deren Bedeutungsgehalt für diese Arbeit zu bestimmen. Zugleich werden die Probleme der historischen Forschung mit diesen Begriffen aufgezeigt. Im Anschluss daran sollen die zwei in der historischen Forschung kontrovers debattierten Paradigmen zur frühneuzeitlichen Staatsbildung, das der Konfessionalisierung und das der Säkularisierung, kurz vorgestellt werden. Anhand der system- und evolutionstheoretischen Überlegungen Niklas Luhmanns zur Religion der Gesellschaft[6] – speziell der funktionalen Auffassung von Religion und Säkularisierung – soll versucht werden, eben diese Bedeutung der Religion für die in der Frühen Neuzeit stattfindenden Prozesse der politischen, sozialen und kulturellen „Modernisierung“ zu verdeutlichen. Dazu wird den theoretischen Abstraktionen Luhmanns zur Religion und Säkularisierung nachgegangen, um diese nachfolgend an einer empirischen Fallstudie, dem „frühneuzeitlichen Gesellschaftssystem“[7] der habsburgischen Vorlande exemplifizieren zu können. In den Augen des Verfassers bieten die Überlegungen Luhmanns eine ausgesprochen hohe Erklärungskraft nicht nur für die oben angesprochenen Fragestellungen, sondern auch für die Entwicklung der Religion in unserer heutigen Zeit, die unausweichlich gestreift werden muss. Ein Fazit wird diese Seminararbeit abrunden.

2 Religion, Säkularisation und Säkularisierung – Annäherung an die Begriffe

2.1 Religion – Begriff und Funktion(en)

Religion begegnet dem Menschen als ein System von Glaubenssätzen, Symbolen und Verhaltensweisen, die sich auf den Sinn seines Lebens beziehen und dabei auf übernatürliche Kräfte (Macht, Götter, Gott oder das impersonale Göttliche) als Leitinstanzen rekurrieren.[8] In ihrer jeweils kulturspezifischen Form wird für die Gläubigen Sinngebung formuliert und kann von ihnen Transzendenz erfahren werden. Religion leistet damit einen Beitrag zu handlungsorientierenden, identitätsbildenden, gesellschaftlich objektivierten Sinnkonstruktionen, die dem Einzelnen wie der Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden.[9] Über Medien wie das Wunder, das heiligen Wort oder die heiligen Schriften der Religionen wird die Begegnung mit dem Heiligen vermittelt. Ihre mediale Funktion ist dabei ausschließlich von irrationalen Faktoren abhängig. Symbol- und Kultstiftungen, das heilige Lied sowie das Gebet als Ausdruck des Dankes, der Anbetung und Bitte sind Antworten auf die Begegnung mit dem Heiligen, auch ethisches Handeln kann als solch eine Antwort verstanden werden.[10] Neben der Integrationsleistung (soziale Identifikation und Kohäsion) der Religion besteht ihre Funktion in dem Versprechen der Erlösung (Heilsversprechen) aus der Unheilssituation, in die sich der Mensch gestellt fühlt. Weitere Funktionen sind: Stabilisierung der Persönlichkeit in Momenten der Belastung und Krise, Personalisierung mittels eines umfassenden und einheitlichen Selbstverständnisses sowie moralische Richtschnur und Sanktion.[11]

2.2 Säkularisation und Säkularisierung konkurrierende Deutungskategorien?

Ein im Rückblick direkt beobachtbarer Vorgang und damit an empirische Sachverhalte gebunden ist der Begriff der Säkularisation, der demzufolge auch keine definitorischen Schwierigkeiten bereitet. Er bezeichnet den Übergang von Besitz- und Herrschaftstiteln aus geistlicher in weltliche Hand – ein kanonistischer und staatskirchenrechtlicher Begriff[13]. Mediatisierung und Munizipalisierung sind seine Pendants, die jedoch die Unterwerfung adliger und städtischer Herrschaftsträger unter eine Landesherrschaft bezeichnen.[14][12]

Als ein eher schillernder, unscharfer Begriff, zeitlich kaum eingrenzbar und in der strukturellen Ambivalenz seiner Bedeutungen kaum zu rekonstruieren,[15] erweist sich der Begriff der Säkularisierung in seiner geschichtsphilosophischen Verwendung.[16] In seiner materiellen Bestimmung kann er gefasst werden als „Verweltlichung der Welt“[17] oder als Auflösung „transzendenter Bezüge irdischen Geschehens“[18]. Die historische Interpretation der Entwicklung der europäischen Gesellschaften zur Moderne ist eng an den „Obertitel“[19] der Säkularisierung gebunden; ein Zeichen für den komplexen geistes-, kultur- und sozialgeschichtlichen Wandel auf individueller und gesellschaftlicher Ebene von religiös Geprägtem in weltlich Geprägtes. Eingebettet in einen komplexen Begriffsrahmen lässt sich sein Verhältnis zu Begriffen wie Dechristianisierung, Entkirchlichung und Entsakralisierung[20] kaum bestimmen. Durchaus konsequent erscheint dann das Bemühen der historischen Forschung, den Begriff als einen „»Makrobegriff der Makrobegriffe« […] in einen theoretischen Zusammenhang mit anderen Makrobegriffen“[21] zu stellen.

Eine Konkurrenz um die Deutungshoheit zwischen den Begriffen der Säkularisation und Säkularisierung ist anhand der Begriffsgeschichte nicht von der Hand zu weisen. Sie waren und sind sowohl „Kampf- wie umkämpfte Begriffe“[22]. Eine Trennung in den rein staatskirchenrechtlichen und geschichtsphilosophischen Begriff erfolgte wohl seit dem Ende des 19. Jahrhunderts[23] aufgrund der vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten, die durch die Begriffsgruppe der Säkularisation/Säkularisierung bereitgestellt und in unterschiedlichster Weise genutzt wurden,[24] nicht mehr. Neuere Tendenzen in der Geschichtswissenschaft laufen jedoch darauf hinaus, die Begriffe klar zu trennen und die Säkularisation als Bestandteil des Säkularisierungsprozesses aufzufassen.[25]

3 Die Forschungskontroverse um das Konfessionalisierungs- und Säkularisierungs-paradigma

Am komplexen Verhältnis von Konfessionalisierung und Säkularisierung zueinander entzündete sich die Diskussion der historischen Forschung, die um die Erfassung und Interpretation der jeweiligen Paradigmen als Fundamentalprozesse[26] der Frühen Neuzeit kreiste (Vgl. Abb. 2). Vertreter des Konfessionalisierungsparadigmas fassten die Entwicklung zur modernen Staatlichkeit als einen Vorgang der intensiven Konfessionalisierung und obrigkeitlichen Indienstnahme der Religion auf, während die Vertreter des Säkularisierungsparadigmas diesen Prozess als einen der Distanzierung, Ausklammerung, ja sogar Neutralisierung der Religion – kurz: als Säkularisierung – verstanden.[27] Kernaussagen beider Paradigmen und die aus diesen resultierende Forschungsdebatte[28] (Vgl. Tab. 1) sind damit nachfolgend in ihren wesentlichen Punkten zu skizzieren.

3.1 Das Konfessionalisierungsparadigma

Entwickelt und geprägt wurde das Paradigma der Konfessionalisierung von Heinz Schilling[29] und Wolfgang Reinhard[30] am Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre im Umfeld einer allgemeinen Dekonfessionalisierung der deutschen Geschichtsschreibung[31]

zu werten als Versuch, System- und Modernisierungstheorie für die Interpretation gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse in der Frühen Neuzeit nutzbar zu machen.[32] Während Schilling die eigentliche Epoche der Konfessionalisierung auf 1550-1650 periodisierte[33], dehnte Reinhard diese auf den Zeitraum von 1530-1800 aus, für manche europäische Länder gar bis ins 19. und teilweise 20. Jahrhundert[34]. Beide Historiker betrachten in ihrer Theorie die Religion als die bestimmende gesellschaftliche Kraft im 16. und 17. Jahrhundert. Die „Frühform des modernen Staates“[35] betrieb auf Basis eines „Obrigkeit und Untertanen umfassenden Fundamentalkonsens über Religion, Kirche und Kultur“[36] eine umfassende und entschlossene Konfessionalisierung zur Stärkung seiner nationalen wie territorialen Identität nach innen und außen (Parallelität), die Verknüpfung von Staat und Religion/Kirche und Kontrolle der Kirche durch den Staat sowie die Homogenisierung und Disziplinierung der Untertanen (Sozialdisziplinierung).[37]

Reinhard zeigte zudem ein Methodenraster auf, dessen sich die drei „neuen“ Konfessionen Calvinismus, Luthertum und Katholizismus bedienten: 1) Formulierung von Glaubensbekenntnissen mit dem Gewinn klarer theologischer Vorstellungen; 2) Verbreitung und Durchsetzung neuer Normen durch Prüfung der Gesinnung und des Verhaltens (Konfessionseide); 3) Einsatz planmäßiger Propaganda und Abwehr von Gegenpropaganda sowie Zensur; 4) Aufbau von Bildungseinrichtungen zur Internalisierung der neuen Ordnung; 5) Installation von Kontroll- und Repressionsverfahren zur Disziplinierung der Anhänger und Ausgrenzung von Fremdgläubigen; 6) Entwicklung eines konfessionsspezifischen rituellen Lebens mit Ausmerzung von suspekten Riten; 7) Herrschaft über gruppeninterne Diskurse durch Sprachregelungen und Tabuisierungen.[38]

3.2 Das Säkularisierungsparadigma

In der Konzentration auf Max Weber und sein Diktum der Säkularisierung als wesentliches Kennzeichen der Moderne[39] und deren Kennzeichnung als „religionsgeschichtlichen Prozess der Entzauberung der Welt“[40] hat die deutsche religionssoziologische, theologische und historische Forschung[41] unter dem Säkularisierungsparadigma drei unterschiedliche Thesen vereint. Kernthese bildet die „funktionale Differenzierung und Emanzipierung der säkularen Sphäre[n] (Staat, Wirtschaft, Wissenschaft) aus der religiösen Sphäre des mittelalterlichen „Ordo christianus“ als Folge von Reformation und konfessionellen Kriegen des 16. und 17. Jahrhunderts.“[42] Die Folgethesen vom Religionsverlust und der Privatisierung erklären dann nur noch, was am Ende dieses Prozesses mit der Religion passiert.[43]

Ganz anders dagegen der Schweizer Olivier Tschannen, der in seinem Aufsatz „The Secularization Paradigm“[44] eine Systematisierung der einflussreichsten soziologischen Theorien zur Säkularisierung vornimmt, denen jedoch drei Basisannahmen gemeinsam sind. Mit der Differenzierung der Gesellschaft (1) in unterschiedliche Teilsysteme (institutions) ist deren Autonomisierung (autonomization) von dem System der Religion zu verzeichnen. Jedes Individuum bewegt sich in und zwischen den verschiedenen Teilsystemen mit jeweils ganz spezifischen, untereinander inkompatiblen Weltbildern und muss sich eine eigene Interpretation der Welt zurechtlegen – „he might create his own cocktail of Christian devotion, Buddhism and belief in astrology (privatization).“[45] Zugleich wird Religion verallgemeinert (generalization) und pluralisiert sich in verschiedene Konfessionen (number of competing denominations – pluralization). Als Folge des Verlustes der sozialen Kontrolle über die Individuen durch die Kirche schwinden religiöse Praxis und Teilhabe (decline in practice). Der Prozess der Rationalisierung (2) ist geprägt vom Aufstieg der Wissenschaften (scientization), die in Konkurrenz zur religiösen Weltsicht die Welt neu interpretieren. Übertragen auf die sozialen Beziehungen befreit die neue Weltauslegung die Individuen von religiösen Einflüssen und rationalisiert ihr Leben (sociologization). Zwei Phänomene sowohl der Differenzierung als auch der Rationalisierung sind der Zusammenbruch der traditionellen religiösen Weltsicht (collapse of the world view) und die Ausbreitung des Unglaubens (unbelief). Im Ergebnis versuchen religiöse Organisationen, auf die „weltlichen“ Bedürfnisse ihrer Mitglieder einzugehen, es tritt eine Verweltlichung (3) der religiösen Sphäre ein (worldliness).[46]

[...]


[1] Joh. 18, 36.

[2] Vgl. Joh. 18, 33.

[3] Grundlegend in seiner Schrift „Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei“ (1523) entwickelt, stellt Luther den Gegensatz zwischen den beiden Reichen – dem Reich Gottes zur linken und zur rechten Hand – heraus. Im Reich zur Rechten herrscht Christus durch Wort und Sakrament (Gnadenordnung), im Reich zur Linken herrscht der Kaiser mit dem Schwert (Ordnung der Gerechtigkeit). Vgl. Lau, Franz: Zwei-Reiche-Lehre, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. 6, Tübingen 31963, S. 1945-1949 [1946f.].

[4] Die beiden Herrschaftsgebilde civitas Dei und civitas terrena werden einander in Augustins Lehre von den duae civitates gegenüber gestellt. Vgl. ebd., S. 1946.

[5] Vgl. Blickle, Peter/Schlögl, Rudolf: Die Säkularisation im Prozess der Säkularisierung Europas. Einleitung, in: dies. (Hrsg.): Die Säkularisation im Prozess der Säkularisierung Europas, Epfendorf 2005, S. 11-17 [12].

[6] Luhmann, Niklas: Die Religion der Gesellschaft, Frankfurt am Main 2000.

[7] Schlögl, Rudolf: Differenzierung und Integration. Konfessionalisierung im frühneuzeitlichen Gesellschaftssystem. Das Beispiel der habsburgischen Vorlande, in: Archiv für Reformationsgeschichte, 91 (2000), S. 238-284, dem dieses Fallbeispiel entnommen ist.

[8] Vgl. Lehmann, Hartmut: Von der Erforschung der Säkularisierung zur Erforschung von Prozessen der Dechristianisierung und der Rechristianisierung im neuzeitlichen Europa, in: Lehmann, Hartmut (Hrsg.): Säkularisierung, Dechristianisierung, Rechristianisierung im neuzeitlichen Europa: Bilanz und Perspektiven der Forschung, Göttingen 1997, S. 9-16 [11].

[9] Vgl. Hahn, Alois: Religion, Säkularisierung und Kultur, in: Lehmann, Hartmut (Hrsg.): Säkularisierung, Dechristianisierung, Rechristianisierung im neuzeitlichen Europa: Bilanz und Perspektiven der Forschung, Göttingen 1997, S. 17-31.

[10] Vgl. Mensching, Gustav: Religion, I. Erscheinungs- und Ideenwelt, in: Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. 5, S. 961-964.

[11] Vgl. Hahn, Religion, (wie Anm. 9), S. 20.

[12] Eine interessante Analyse von Enzyklopädie- und Lexikaartikeln zu den Stichworten Säkularisation und Säkularisierung vom 18. bis 21. Jahrhundert gibt Lehmann, Hartmut: Säkularisierung. Der europäische Sonderweg in Sachen Religion, Göttingen 2004, S. 36-56. Vgl. ebd.

[13] Vgl. Conze, Werner/Strätz, Hans-Wolfgang/Zabel, Hermann: Säkularisation, Säkularisierung, in: Brunner, Otto (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Bd. 5, Stuttgart 1984, S. 789-829 [792-809]. Einen Überblick zu wesentlichen Säkularisationen in der deutschen und europäischen Geschichte bietet Süß, Peter: Was ist „Säkularisation“? Das Phänomen „Säkularisation“ vom Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches, in: Frankenland, 55 (2003) 1, S. 1-9 [2-4 und 6-9]. Zur Kritik am Lexikon der „Geschichtlichen Grundbegriffe“, deren Aussparung des Bereiches der Religion, deren Vernachlässigung der Transformation von Kirche, Frömmigkeit und Theologie vgl. Lehmann, Hartmut: Säkularisierung, Dechristianisierung, Rechristianisierung im neuzeitlichen Europa. Forschungsperspektiven und Forschungsaufgaben, in: Lehmann, Hartmut (Hrsg.): Säkularisierung, Dechristianisierung, Rechristianisierung im neuzeitlichen Europa: Bilanz und Perspektiven der Forschung, Göttingen 1997, S. 314-325 [316f.].

[14] Vgl. Iseli, Andrea/Kissling, Peter: Säkularisierung – Der schwierige Umgang mit einem großen Begriff. Ein Diskussionsbericht, in: Blickle, Peter/Schlögl, Rudolf (Hrsg.): Die Säkularisation im Prozess der Säkularisierung Europas, Epfendorf 2005, S. 563-572 [563].

[15] Vgl. Marramo, Giacomo: Säkularisierung, in: Ritter, Joachim/Gründer Karlfried (Hrsg): Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 8, Basel 1992, Sp. 1133-1161 [1133].

[16] Vgl. ebd. und Conze/Strätz/Zabel, Säkularisation, (wie Anm. 13), S. 809-829.

[17] Iseli/Kissling, Säkularisierung, (wie Anm. 14), S. 563.

[18] Ebd.

[19] Ebd.

[20] Umfangreichere Begriffskataloge bei Lehmann, Hartmut: Säkularisierung. Der europäische Sonderweg in Sachen Religion, Göttingen 2004, S. 29f. und ders.: Säkularisierung, (wie Anm. 13), S. 315.

[21] Iseli/Kissling, Säkularisierung, S. 565.

[22] Ebd. S. 564.

[23] Vgl. Conze/Strätz/Zabel, Säkularisation, (wie Anm. 13), S. 791 und Lehmann, Sonderweg, (wie Anm. 20), S. 36-56.

[24] Vgl. ebd., S. 827.

[25] So erkennbar an dem Titel des Sammelbandes von Blickle, Peter/Schlögl, Rudolf (Hrsg.): Die Säkularisation im Prozess der Säkularisierung Europas, Epfendorf 2005. Eindeutig bei Iseli/Kissling, Säkularisierung, S. 570, obwohl dies erkennbar Schwierigkeiten zu bereiten scheint. Vgl. ebd. S. 563.

[26] Vgl. Ehrenpreis, Stefan/Lotz-Hermann, Ute: Reformation und konfessionelles Zeitalter, Darmstadt 2002, S. 74.

[27] Vgl. Stolleis, Michael: „Konfessionalisierung“ oder „Säkularisierung“ bei der Entstehung des frühmodernen Staates, in: Zeitsprünge 1 (1997), S. 452-477 [456] (= ders.: „Konfessionalisierung“ oder „Säkularisierung“ bei der Entstehung des frühmodernen Staates, in: Ius Commune 20 (1993), S. 1-23).

[28] Die im Wesentlichen eine Debatte um die Reichweite des Konfessionalisierungsparadigmas ist. Vgl. Ehrenpreis/Lotz-Hermann, Reformation, (wie Anm. 26), S. 71-74.

[29] Vgl. Schilling, Heinz: Das konfessionelle Europa. Die Konfessionalisierung der europäischen Länder seit Mitte des 16. Jahrhunderts und ihre Folgen für Kirche, Staat, Gesellschaft und Kultur, in: Bahlcke, Joachim/Strohmeyer, Arno (Hrsg.): Konfessionalisierung in Ostmitteleuropa. Wirkungen des religiösen Wandels im 16. und 17. Jahrhundert in Staat, Gesellschaft und Kultur, Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa, Bd. 7, Stuttgart 1999, S. 13-62 [13, Anm. 1].

[30] Vgl. Reinhard, Wolfgang: Zwang zur Konfessionalisierung. Prolegomena zu einer Theorie des konfessionellen Zeitalters, in: Zeitschrift für Historische Forschung, 10 (1983), S. 257-277 [257, Anm. 1].

[31] Vgl. Schorn-Schütte, Louise: Konfessionalisierung als wissenschaftliches Paradigma?, in: Bahlcke, Joachim/Strohmeyer, Arno (Hrsg.): Konfessionalisierung in Ostmitteleuropa. Wirkungen des religiösen Wandels im 16. und 17. Jahrhundert in Staat, Gesellschaft und Kultur, Stuttgart 1999, S. 63-77 [64].

[32] Vgl. Schlögl, Differenzierung, (wie Anm. 7), S. 239 und Schilling, Konfessionelles Europa, (wie Anm. 29), S. 15. Implizit: Schlögl, Rudolf: Historiker, Max Weber und Niklas Luhmann. Zum schwierigen (aber möglicherweise produktiven) Verhältnis von Geschichtswissenschaft und Systemtheorie, in: Soziale Systeme, 7 (2001) 1, S. 23-45 [39] und Schorn-Schütte, Konfessionalisierung, (wie Anm. 31), S. 66 und 69.

[33] Vgl. Schilling, Das konfessionelle Europa, (wie Anm. 29), S. 13 und 60.

[34] Vgl. Reinhard, Wolfgang: „Konfessionalisierung“ auf dem Prüfstand, in: Bahlcke, Joachim/Strohmeyer, Arno (Hrsg.): Konfessionalisierung in Ostmitteleuropa. Wirkungen des religiösen Wandels im 16. und 17. Jahrhundert in Staat, Gesellschaft und Kultur, Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa, Bd. 7, Stuttgart 1999, S. 79-88 [82 und 85].

[35] Reinhard, Zwang, (wie Anm. 30), S. 269.

[36] Schilling, Heinz: Konfessionskonflikt und Staatsbildung. Eine Fallstudie über das Verhältnis von religiösem und sozialem Wandel in der Frühneuzeit am Beispiel der Grafschaft Lippe, Gütersloh 1981, S. 34.

[37] Reinhard, Zwang, S. 268. Der Ausbau dieser Thesen ebd. S. 268-277.

[38] Ebd., S. 263. Die Präzisierung der Methoden ebd. S. 263-268.

[39] Ein „»Säkularisations«-Prozess[…], dem solche aus religiösen Konzeptionen geborene Erscheinungen in moderner Zeit überall verfallen.“ Weber, Max: Die protestantischen Sekten und der Geist des Kapitalismus, in: ders.: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. 1, 8., photomechanisch gedruckte Auflage, Tübingen 1986, S. 207-236 [212].

[40] Weber, Max: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus, in: ders.: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. 1, 8., photomechanisch gedruckte Auflage, Tübingen 1986, S. 17-206 [94]. Hervorhebung im Original. Vgl. ebd. Zur Kritik an Max Webers Essay vgl. Schlögl, Historiker, (wie Anm. 32), S. 24 und Greyerz, Kasper von: Religion und Kultur. Europa 1500-1800, Göttingen 2000, S. 331-341.

[41] So zumindest Schlögl, Historiker, S. 24. Vgl. dazu Lehmann, Sonderweg, (wie Anm. 20), S. 57 und 144; ders., Erforschung, (wie Anm. 8), S. 11f. sowie Pfleiderer, Georg: Systematisch-theologische Überlegungen zur Aktualität eines überholten Begriffs, in: Praktische Theologie, 37 (2002) 2, S. 130-153, [133f.].

[42] Frank, Günter: Säkularisierung. Die Säkularisierungstheorie und ihre geistesgeschichtliche Wirkung, in: Stimmen der Zeit, 120 (1995) 5, S. 333-340 [338].

[43] Vgl. Frank, Säkularisierung, (wie Anm. 42), S. 338.

[44] Tschannen, Olivier: The Secularization Paradigm. A Systematization, in: Journal of the Scientific Study of Religion, 30 (1991) 4, 395-415.

[45] Ebd., S. 401.

[46] Vgl. ebd., S. 400-402.

Excerpt out of 29 pages

Details

Title
Konfessionalisierung vs. Säkularisierung?
Subtitle
Zur Rolle der Religion im Prozess der frühneuzeitlichen Staatsbildung
College
Dresden Technical University  (Institut für Geschichte)
Course
Verchristlichung und Entchristlichung in der Frühen Neuzeit
Grade
1,0
Author
Year
2007
Pages
29
Catalog Number
V87881
ISBN (eBook)
9783638033992
ISBN (Book)
9783638930758
File size
792 KB
Language
German
Keywords
Konfessionalisierung, Säkularisierung, Verchristlichung, Entchristlichung, Frühen, Neuzeit
Quote paper
Matthias Rekow (Author), 2007, Konfessionalisierung vs. Säkularisierung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87881

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