1 Einleitung
Heinrich von Kleists Lustspiel Der zerbrochene Krug beinhaltet eine Vielzahl von Metaphern und Anspielungen. „Vom Titel bis zur Schlußszene mit Metaphern befrachtet, aus Metaphern konstruiert, ist ,Der zerbrochene Krug’ als ein Prozess mit Metaphern lesbar.“ [1] Diese Bilder sind nicht nur richtungweisend für unterschiedliche Interpretationsansätze, sondern weisen schon im ersten Auftritt auf den Verlauf des gesamten Dramas hin.
In dieser Arbeit wird zunächst der Beginn des ersten Auftritts auf seine Metaphorik untersucht. Anschließend werden weitere zentrale Metaphern und Anspielungen des Werks benannt und gedeutet, so dass die Dichte, Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Bilder und Anspielungen im zerbrochenen Krug deutlich wird.
2 Die Metaphorik im ersten Auftritt
Während sich der Dorfrichter Adam ein Bein verbindet, tritt laut Regieanweisung der ersten Szene der Gerichtsschreiber Licht auf. Schon die Namen der beiden Figuren sind metaphorisch belegt: Der Name Adam ist eindeutig biblisch konnotiert, wie noch zu zeigen sein wird. Licht ist ein sprechender Name, denn wie sich später herausstellen wird (V. 1701-1703) ist der Schreiber Zeuge von Adams nächtlichen Umtriebigkeiten und erkennt dessen Lügen von Anfang an. Er kann ,Licht' ins Dunkel des scheinbar verworrenen Falls bringen. Sein Name konnotiert die „Hellsicht analytischer Vernunft.“ [2]
[1] Monika SCHMITZ-EMANS: Das Verschwinden der Bilder als geschichtsphilosophisches Gleichnis. ,Der zerbrochene Krug’ im Licht der Beziehungen zwischen Bild und Text. In: Kleist Jahrbuch 2002. Hg. von Günter BLAMBERGER; Sabine DOERING und Klaus MÜLLER-SALGET. Stuttgart 2002. S. 48.
[2] David E. WELLBERY: Der zerbrochene Krug. Das Spiel der Geschlechterdifferenz. In: Walter HINDERER (Hg.): Kleists Dramen. Stuttgart 1997. S. 13
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Metaphorik im ersten Auftritt
- Adams Lügen und Lichts Enthüllungen
- Die Metaphorik der Krugbeschreibung
- Weltliches und göttliches Gericht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Metaphorik in Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“. Sie verfolgt das Ziel, die Vielzahl und Vielschichtigkeit der im Stück verwendeten Bilder aufzuzeigen und ihre Bedeutung für die Interpretation des Dramas zu erforschen.
- Biblische Anspielungen und ihre Bedeutung für die Charakterisierung Adams
- Die Rolle der Sprache als Spiegelbild des moralischen Falls
- Die Verbindung von Weltlichem und Göttlichem in der Metaphorik
- Die Bedeutung der Metaphorik für die Dramaturgie des Stücks
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Metaphorik in „Der zerbrochene Krug“ ein und stellt die Hauptthemen der Arbeit vor. Sie hebt hervor, dass die Metaphern im Stück nicht nur eine ästhetische Funktion erfüllen, sondern auch die Interpretation des Dramas beeinflussen.
Die Metaphorik im ersten Auftritt
Dieser Abschnitt analysiert die Metaphorik des ersten Auftritts im Detail. Er zeigt, wie bereits im ersten Dialog zwischen Adam und Licht wichtige Metaphern eingeführt werden, die auf die zentrale Konflikte des Stücks verweisen.
Adams Lügen und Lichts Enthüllungen
Dieser Abschnitt fokussiert auf die Metaphorik, die im Zusammenhang mit Adams Lügen und Lichts Enthüllungen verwendet wird. Er beleuchtet, wie die Sprache Adams seine innere Zerrissenheit und seine Schuld widerspiegelt.
Die Metaphorik der Krugbeschreibung
Dieser Abschnitt analysiert die Metaphorik, die zur Beschreibung des Krugs verwendet wird. Er zeigt, wie der Krug als Symbol für die zerbrochene Ordnung und die Verletzlichkeit der menschlichen Existenz dienen kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Metaphorik in „Der zerbrochene Krug“, insbesondere auf biblische Anspielungen, die Verbindung von Weltlichem und Göttlichem, die Rolle der Sprache als Spiegelbild des moralischen Falls, die Bedeutung der Metaphorik für die Dramaturgie und die Interpretation des Stücks.
- Arbeit zitieren
- Thomas Schachschal (Autor:in), 2007, Adamsfall und Adams Fall - Zur Metaphorik in Heinrich von Kleists "Der zerbrochene Krug", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87905