Ziel dieser Arbeit ist es, Parallelen und Differenzen des Kriegsbegriffs bei Thomas Hobes und Carl von Clausewitz aufzuzeigen. Zu fragen ist, inwieweit der Begriff des Kriges verglichen werden kann. Wie beschreiben die Autoren den Krieg zwischen souvränen Staaten und ebenso ist die Frage nach dem Zweck, dem Ziel und den Mitteln des Krieges zu stellen.
Ich beziehe mich zur Untersuchung des Begriffs des Krieges bei Thomas Hobbes hauptsächlich auf seine Schrift "Leviathan" von 1651. Sie entstand vor dem Hintergrund sowohl des englischen Bürgerkrieges als auch der konfessionellen Bürgerkriege auf dem Kontinent. Der Bürgerkrieg und dessen Eindämmung gilt als eine der wichtigsten Grundintentionen, aus denen heraus Hobbes' politische Theorie zu begreifen ist.
Hobbes erstellt im Leviathan eine politische Philosophie, an welche er aufgrund seiner Methodik einen neuartigen Wahrheitsanspruch stellt. Indem er das wissenschaftliche Leitbild der Geometrie und deren Universalismus auf seine Moralphilosophie überträgt und daraus seine Staatstheorie konstruiert, versucht er eine neue, wissenschaftliche Legitimation politischer Herrschaft zu begründen. Zur Untersuchung des Begriffs des Krieges bei Carl von Clausewitz beziehe ich mich maßgeblich auf seine Schrift "Vom Kriege" von 1832. Da Clausewitz das erste Buch als das einzige betrachtet hat, dass abgeschlossen ist, werde ich vorzugsweise darauf zurückkommen.
Um einen Vergleich zu ermöglichen ist es erforderlich die jeweilige Konzeption und methodische Stellung des Kriegsbegriffs in den Werken der beiden Verfasser zu erläutern. So wird im ersten Kapitel die Hobbes'sche Lehre vom Naturzustand sowie die daraus abgeleiteten Konsequenzen für das Gemeinwesen expliziert. Und im zweiten werden die Theorie und die Wirklichkeit des Krieges sowie die wunderliche Dreifaltigkeit bei Clausewitz erläutert, um daraus die für die Untersuchung relevanten Aspekte der jewei-ligen Theorie zu gewinnen. Diese werden im dritten Abschnitt gegenübergestellt. Zum einen die Perspektive der Selbsterhaltung bei Hobbes der handlungstheoretischen Perspektive bei Clausewitz, die absolute Souveränität bei Hobbes den politischen Gesamtinteressen bei Clausewitz und die Philosophie des Krieges bei Hobbes und Clausewitz. Im vierten Kapitel werden die Ergebnisse dieser Untersuchung zusammengefasst und ein Fazit sowie ein Ausblick formuliert.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Thomas Hobbes
- 1.1 Lehre vom Naturzustand und den Naturgesetzen
- 1.2 Der absolute Souverän und der Krieg zwischen souveränen Staaten
- 1.3 Der Begriff des Krieges bei Thomas Hobbes
- 2. Carl von Clausewitz
- 2.1 Theorie und Wirklichkeit oder idealer und realer Krieg
- 2.2 Die wunderliche Dreifaltigkeit des Krieges
- 2.3 Der Begriff der Politik und der Krieg zwischen souveränen Staaten
- 3. Hobbes und Clausewitz
- 3.1 Selbsterhaltung und Handlungstheorie
- 3.2 Absolute Souveränität und politische Gesamtinteressen
- 3.3 Philosophie des Krieges bei Hobbes und Clausewitz - ein Vergleich
- 4. Schluss
- 4.1 Zusammenfassung
- 4.2 Fazit / Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Parallelen und Differenzen im Kriegsbegriff bei Thomas Hobbes und Carl von Clausewitz. Es wird analysiert, inwieweit ein Vergleich der Kriegsbegriffe überhaupt möglich ist, wie beide Autoren Krieg zwischen souveränen Staaten beschreiben und welche Zwecke, Ziele und Mittel des Krieges sie definieren.
- Der Naturzustand und die Naturgesetze bei Hobbes
- Der Begriff des Krieges bei Hobbes im Kontext des Leviathan
- Clausewitzs Theorie und Wirklichkeit des Krieges, inklusive der "wunderlichen Dreifaltigkeit"
- Vergleich der Konzepte von Selbsterhaltung (Hobbes) und Handlungstheorie (Clausewitz)
- Gegenüberstellung der Konzepte von absoluter Souveränität und politischen Gesamtinteressen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Thomas Hobbes: Dieses Kapitel erläutert Hobbes' Lehre vom Naturzustand und den daraus abgeleiteten Naturgesetzen. Es wird detailliert beschrieben, wie Hobbes ausgehend von der Gleichheit der Menschen in ihren Fähigkeiten und der daraus resultierenden Konkurrenz einen Naturzustand des Krieges aller gegen alle postuliert. Die zentrale Rolle der Selbsterhaltung und die Notwendigkeit eines absoluten Souveräns zur Überwindung dieses Zustands werden umfassend dargestellt. Die Kapitel analysiert Hobbes' anthropologische Annahmen und deren Konsequenzen für seine politische Philosophie.
2. Carl von Clausewitz: Dieses Kapitel befasst sich mit Clausewitzs Werk "Vom Kriege" und analysiert seine Konzeption von Krieg als komplexes Wechselspiel aus Theorie und Wirklichkeit. Es wird Clausewitzs berühmte "wunderliche Dreifaltigkeit" (Anarchie, Gewalt und rationale Politik) erläutert und deren Bedeutung für sein Verständnis des Krieges zwischen souveränen Staaten eingeordnet. Die Kapitel analysiert wie Clausewitz den Einfluss von Zufall, Leidenschaft und Vernunft auf den Kriegsverlauf sieht.
3. Hobbes und Clausewitz: In diesem Kapitel werden die im vorherigen Kapitel dargestellten Theorien von Hobbes und Clausewitz gegenübergestellt. Es wird ein detaillierter Vergleich der Konzepte von Selbsterhaltung bei Hobbes und der handlungstheoretischen Perspektive bei Clausewitz vorgenommen. Weiterhin wird der Unterschied zwischen Hobbes' Konzept der absoluten Souveränität und Clausewitzs Betonung politischer Gesamtinteressen beleuchtet. Der Vergleich umfasst die unterschiedlichen philosophischen Zugänge zum Krieg beider Autoren.
Schlüsselwörter
Naturzustand, Naturgesetze, absoluter Souverän, Krieg, Selbsterhaltung, Handlungstheorie, politische Philosophie, Clausewitz, Hobbes, "Vom Kriege", Leviathan, wunderliche Dreifaltigkeit, Souveränität, Gesamtinteressen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleich der Kriegsbegriffe bei Hobbes und Clausewitz
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Kriegsbegriffe von Thomas Hobbes und Carl von Clausewitz. Sie analysiert Parallelen und Unterschiede in ihren Theorien und untersucht, wie beide Autoren Krieg zwischen souveränen Staaten beschreiben, sowie deren Zwecke, Ziele und Mittel definieren. Die Arbeit beleuchtet auch die Frage, inwieweit ein solcher Vergleich überhaupt möglich ist.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Naturzustand und die Naturgesetze bei Hobbes, Hobbes' Kriegsbegriff im Kontext des Leviathan, Clausewitzs Theorie und Wirklichkeit des Krieges inklusive der "wunderlichen Dreifaltigkeit", einen Vergleich der Konzepte von Selbsterhaltung (Hobbes) und Handlungstheorie (Clausewitz), sowie eine Gegenüberstellung der Konzepte von absoluter Souveränität und politischen Gesamtinteressen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel. Kapitel 1 behandelt die Lehre von Thomas Hobbes, Kapitel 2 die Theorie von Carl von Clausewitz. Kapitel 3 vergleicht die Theorien beider Denker. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse zusammen und bietet einen Ausblick.
Was ist der Kernpunkt von Hobbes' Theorie?
Hobbes postuliert einen Naturzustand des Krieges aller gegen alle, der aus der Gleichheit der Menschen in ihren Fähigkeiten und der daraus resultierenden Konkurrenz entsteht. Die Selbsterhaltung spielt eine zentrale Rolle, und zur Überwindung des Naturzustands ist ein absoluter Souverän notwendig. Seine anthropologischen Annahmen sind grundlegend für seine politische Philosophie.
Was ist der Kernpunkt von Clausewitzs Theorie?
Clausewitz beschreibt Krieg als ein komplexes Wechselspiel von Theorie und Wirklichkeit. Seine "wunderliche Dreifaltigkeit" (Anarchie, Gewalt, rationale Politik) ist zentral für sein Verständnis des Krieges zwischen souveränen Staaten. Er analysiert den Einfluss von Zufall, Leidenschaft und Vernunft auf den Kriegsverlauf.
Wie werden Hobbes und Clausewitz verglichen?
Kapitel 3 vergleicht die Konzepte der Selbsterhaltung (Hobbes) und der Handlungstheorie (Clausewitz), sowie die Konzepte der absoluten Souveränität und der politischen Gesamtinteressen. Der Vergleich umfasst die unterschiedlichen philosophischen Zugänge zum Krieg beider Autoren.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Zu den Schlüsselwörtern gehören: Naturzustand, Naturgesetze, absoluter Souverän, Krieg, Selbsterhaltung, Handlungstheorie, politische Philosophie, Clausewitz, Hobbes, "Vom Kriege", Leviathan, wunderliche Dreifaltigkeit, Souveränität, Gesamtinteressen.
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- Monika Skolud (Author), 2007, Der Begriff des Krieges in Thomas Hobbes "Leviathan" und Carl von Clausewitz "Vom Kriege", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87960