Das Thema „Risikoeffekte der Bankenmarktstruktur“ ist ein aktuell stark diskutiertes Thema in der ökonomischen Forschung. Dies findet seine Begründung darin, dass die realwirtschaftlichen Folgen eines instabilen Bankenmarktes gravierende Konsequenzen für die betroffenen Ökonomien haben. Wie Hellmann, Murdock und Stiglitz (2000) schildern,
sind die jeweiligen Bruttoinlandsprodukte (BIP) nach einer Bankenkrise um bis zu 40 Prozent gesunken. Als Beispiel führen sie die “Savings and Loan Crises” in den USA an, die in einem geschätzten Verlust von 180 Milliarden Dollar bzw. 3,2 Prozent des BIP resultierte. Die Folgen der japanischen Bankenkrise würden auf bis zu 25 Prozent des dortigen BIPs geschätzt. Crocket (1997) beziffert die realwirtschaftlichen Folgen der Argentinien-Krise von 1980-82 auf beinahe 60% des BIP.
Als Konsequenz daraus und der zunehmenden Häufigkeit von Bankkrisen befinden sich die internationalen Regelwerke zur Bankenaufsicht in der jüngsten Vergangenheit in Ausarbeitung, Umsetzung und Implementierung und sind damit Subjekt des
wissenschaftlichen Diskurses. Wie später ausführlicher dargestellt befindet sich die Debatte zum Zusammenhang Bankenwettbewerb und Stabilität auch heute keineswegs in einem Endstadium. Sowohl die theoretischen als auch empirischen Arbeiten verfolgen
verschiedenste Ansätze und widersprechen sich oftmals gegenseitig. Gerade auch im Hinblick auf die derzeitige Bankkrise ist die Thematik höchst aktuell und weitere Entwicklungen und Ideen sind zu erwarten.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Literatur vor Matutes und Vives (1996)
- Das Modell
- Kritikpunkte an der Arbeit von Matutes und Vives (1996)
- Wie haben Matutes und Vives (1996) zur Literatur beigetragen?
- Die weitere Literatur zur Bankenmarktstabilität
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den Risikoeffekten der Bankmarktstruktur und untersucht die Auswirkungen von Wettbewerb und Depositenversicherung auf die Stabilität des Bankensektors. Die Arbeit analysiert, wie verschiedene Marktsituationen die Ausfallwahrscheinlichkeit von Banken beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf die realwirtschaftliche Entwicklung hat.
- Das Modell von Matutes und Vives (1996) zum Bankenwettbewerb und Depositenversicherung.
- Die Auswirkungen von Wettbewerb auf die Stabilität des Bankensektors.
- Die Rolle der Depositenversicherung bei der Sicherung der Bankstabilität.
- Die Kritikpunkte an der Arbeit von Matutes und Vives (1996).
- Der Beitrag der Arbeit von Matutes und Vives (1996) zur Literatur über Bankenmarktstabilität.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieses Kapitel führt in das Thema „Risikoeffekte der Bankmarktstruktur“ ein und erläutert die Relevanz dieser Thematik im Kontext von Bankkrisen und deren Auswirkungen auf die realwirtschaftliche Entwicklung. Es wird dargestellt, dass die Debatte über den Zusammenhang von Bankenwettbewerb und Stabilität fortlaufend ist und diverse Ansätze verfolgt werden.
- Literatur vor Matutes und Vives (1996): Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die einschlägige Literatur zur Bankenmarktstabilität vor der Veröffentlichung der Arbeit von Matutes und Vives (1996). Insbesondere wird die Arbeit von Diamond und Dybvig (1983 und 1984) analysiert, die den Rahmen für das Modell von Matutes und Vives liefern. Diese Arbeiten erklären die Existenz von Banken anhand der Transformationsfunktion und der Diversifikation im Kreditportfolio.
- Das Modell: In diesem Kapitel wird das Modell von Matutes und Vives (1996) vorgestellt. Es wird dargestellt, dass das Modell einen Bankenmarkt simuliert, auf dem um Depositen konkurriert wird und die Einleger Erwartungen an die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Bank haben. Das Modell zeigt, dass die Marktstruktur allein von den Depositorenerwartungen abhängt und wie die Depositenversicherung den Wettbewerb beeinflusst.
- Kritikpunkte an der Arbeit von Matutes und Vives (1996): Dieses Kapitel untersucht die Arbeit von Matutes und Vives (1996) kritisch und setzt sie in Bezug zur vorhandenen Literatur. Es werden die wichtigsten Punkte der Kritik hervorgehoben und alternative Ansätze zur Modellierung des Bankwettbewerbs diskutiert.
- Wie haben Matutes und Vives (1996) zur Literatur beigetragen?: Dieses Kapitel beleuchtet den Beitrag der Arbeit von Matutes und Vives (1996) zur Literatur über Bankenmarktstabilität. Es wird zusammengefasst, welche neuen Erkenntnisse die Arbeit geliefert hat und wie sie die Debatte über Bankenwettbewerb und Stabilität beeinflusst hat.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Bankenmarktstruktur, Risikoeffekte, Bankenwettbewerb, Depositenversicherung, Bankstabilität, Ausfallwahrscheinlichkeit, Depositorenerwartungen, Modell von Matutes und Vives (1996), Diamond und Dybvig (1983/1984), Bankkrisen, realwirtschaftliche Folgen.
- Citar trabajo
- Dennis Eggert (Autor), 2007, Risikoeffekte der Bankmarktstruktur, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88011