Wie kommt es eigentlich, dass Organisationsmitglieder das machen, was die Organisation will? Die Antwort scheint einfach: Weil sie ansonsten rausgeworfen werden. Man vergisst dabei aber schnell Zwangsmitgliedschaften wie in der Schule oder beim Militär. „Rausgeschmissen“ wird hier in der Regel niemand. Es wird ihm höchstens mit anderweitigen Strafen gedroht. Ob nun mit Rausschmiss oder anderen Strafen gedroht wird, scheint aber letztlich keinen Unterschied zu machen, oder doch? Drohungen reichen jedenfalls in beiden Fällen bei weitem nicht aus, um Motivation zu erzeugen, die Zwecke der Organisation zu verfolgen. Wenn Mitarbeiter beispielsweise „Dienst nach Vorschrift“ machen, läuft so gut wie gar nichts. Sie müssen auch anderweitig motiviert werden. Selbst in den meisten Gefängnissen läuft wenig, wenn nur gedroht wird. Eine entscheidende Rolle kommt hierbei, sowohl formalen als auch informalen, positiven Sanktionen zu. Eine große Bedeutung haben hierbei die Vorgesetzten-Untergebenen-Verhältnisse.
Eine Betrachtung mit den Werkzeugen aus Niklas Luhmanns Systemtheorie.
Inhaltsverzeichnis
- Warum Drohungen nicht ausreichen
- Eine Betrachtung mit den Werkzeugen aus Niklas Luhmanns Systemtheorie:
- (a) Freiwillige Mitgliedschaft
- (b) Zwangsmitgliedschaften
- Positive Sanktionen und die Rolle von Vorgesetzten
- Die Bedeutung der Vorgesetzten
- Informale Erwartungen
- Elementare Verhaltensweisen: Hilfe und Dankbarkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht, wie Organisationen ihre Mitglieder dazu bringen, die von ihnen gewünschten Ziele zu erreichen. Der Autor argumentiert, dass Drohungen allein nicht ausreichen, um Mitarbeiter zu motivieren. Vielmehr spielen positive Sanktionen und die Rolle von Vorgesetzten eine entscheidende Rolle.
- Die Bedeutung von positiven Sanktionen in Organisationen
- Die unterschiedlichen Rollen und Herausforderungen von Vorgesetzten
- Die Rolle informaler Erwartungen und elementare Verhaltensweisen
- Die Anwendung von Niklas Luhmanns Systemtheorie auf Organisationsstrukturen
- Die spezifischen Herausforderungen von Zwangsmitgliedschaften in staatlichen Organisationen
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit der Frage, wie Organisationen ihre Mitglieder dazu bringen, ihren Zielen zu folgen. Der Autor argumentiert, dass Drohungen nicht ausreichen und positive Sanktionen eine wichtige Rolle spielen. Er differenziert zwischen freiwilliger und Zwangsmitgliedschaft und zeigt, dass in beiden Fällen andere Mechanismen als die Drohung mit Strafen zur Motivation notwendig sind.
Im zweiten Teil des Essays werden die Bedeutung von positiven Sanktionen und die Rolle von Vorgesetzten analysiert. Der Autor zeigt, dass Vorgesetzte als „Flaschenhälse“ fungieren und informelle Erwartungen vermitteln müssen. Dabei spielen elementare Verhaltensweisen wie „Hilfe und Dankbarkeit“ eine wichtige Rolle.
Der Essay untersucht schließlich die besonderen Herausforderungen von Zwangsmitgliedschaften in staatlichen Organisationen. Der Autor bezieht sich dabei auf Niklas Luhmanns Systemtheorie und analysiert die spezifischen Probleme, die mit der Androhung von Strafen verbunden sind.
Schlüsselwörter
Der Essay befasst sich mit den Themen Organisationsstrukturen, Motivation, positive Sanktionen, Vorgesetztenrollen, informelle Erwartungen, elementare Verhaltensweisen, Systemtheorie und Zwangsmitgliedschaften.
- Quote paper
- Michael Grothe (Author), 2008, Warum Drohungen nicht ausreichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88044