Die due diligence stammt aus dem anglo-amerikanischen Raum und wird hauptsächlich als Untersuchungs- bzw. Bewertungsinstrument bei Unternehmenskäufen eingesetzt. In Deutschland war diese Methode nahezu unbekannt und wurde in Recht und Wirtschaft erst unter dem Einfluss der US-amerikanischen Kautelarpraxis beachtet.
(zur Intention der anglo-amerikanischen Sorgfältigkeitsmaßstäbe siehe auch Abschnitt 2.1 Historische Entwicklung der due diligence)
Es ist von erheblicher Bedeutung für den Investor, bestehende Rechts- und Wirtschaftssysteme zu kennen, um in Vertragsverhandlungen und bei Investitionen die richtigen Entscheidungen treffen zu können. In Deutschland besteht jedoch noch immer Nachholbedarf, was die Durchführung einer due diligence betrifft, denn in der Literatur wird diesem Thema kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Es sind kaum aktuelle und kompetente Aufzeichnungen vorhanden.
Obwohl die Immobilie die dominierende Anlageform in Deutschland ist, bedienen sich nur wenige Investoren einer gründlichen Analyse durch die due diligence. Im angelsächsischen Raum gehört die due diligence-Untersuchung seit vielen Jahren vor allem im Bereich der Unternehmensakquisition, aber auch bei Immobilieninvestitionen zur Standardvorgehensweise. Selbst bei Unternehmenskäufen hat die due diligence in Deutschland längst nicht die Bedeutung wie im angelsächsischen Raum: Von ca. 3000 deutschen Unternehmensverkäufen im Jahr 1997 wurde nur jedes achte Unternehmen einer due diligence unterzogen, hingegen in England und Amerika wurde jedes zweite Unternehmen gründlich untersucht.
Worin liegen nun die Gründe für die unterschiedliche Akzeptanz der due diligence in Deutschland und dem angelsächsischen Raum?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Aussagen zur Praxis im angelsächsischen Raum
- Historische Entwicklung der due diligence
- Gemeinsamkeiten in den USA und in England
- Strategische Investition
- Portfolio-Investition
- Anglo-amerikanische Vertragskonstrukte
- Grundüberlegungen zu den USA
- Wirtschaftssystem/ Immobilienwirtschaft
- share deal
- asset deal
- Rechtssystem
- Steuersystem
- Steuern auf Bundesebene
- Steuern auf Staaten- und Gemeindeebene
- Grundüberlegungen zu England
- Wirtschaftssystem/ Immobilienwirtschaft
- Immobilienmarkt
- Finanzierung
- Rechtssystem
- freehold
- leasehold
- Steuersystem
- Gründe für die Akzeptanz der due diligence im angelsächsischen Raum
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der Due Diligence bei Immobilieninvestitionen in den USA und England im Vergleich zu Deutschland. Ziel ist es, die Unterschiede in der Anwendung der Due Diligence in den drei Ländern aufzuzeigen und die Gründe für die unterschiedliche Akzeptanz dieser Methode zu erörtern.
- Historische Entwicklung der Due Diligence
- Rechtssysteme und ihre Bedeutung für Immobilieninvestitionen
- Steuersysteme und ihre Auswirkungen auf Due Diligence-Prozesse
- Gründe für die Akzeptanz von Due Diligence-Prüfungen im angelsächsischen Raum
- Vergleich der Praxis in Deutschland mit der im angelsächsischen Raum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Due Diligence ein und zeigt die Bedeutung des Instruments für den Investor auf. Kapitel 2 befasst sich mit der historischen Entwicklung der Due Diligence im angelsächsischen Raum. Es werden Gemeinsamkeiten in den USA und England hinsichtlich der Motivation des Erwerbs von Immobilien sowie die wichtigsten Vertragskonstrukte beleuchtet. Kapitel 3 geht auf die Grundüberlegungen zu den USA ein und beleuchtet das Wirtschaftssystem, das Rechtssystem und das Steuersystem, die für Immobilieninvestitionen relevant sind. Kapitel 4 widmet sich den Grundüberlegungen zu England und fokussiert auf die Besonderheiten des englischen Immobilienmarktes, des Rechtssystems und des Steuersystems. Kapitel 5 untersucht die Gründe für die Akzeptanz von Due Diligence-Prüfungen im angelsächsischen Raum. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Due Diligence, Immobilieninvestitionen, USA, England, Deutschland, Rechtssystem, Steuersystem, Wirtschaftssystem, Unternehmenskauf, Vertragskonstrukte, Anglo-amerikanische Sorgfältigkeitsmaßstäbe.
- Citation du texte
- Ines Neuwirth (Auteur), 2000, Due Dilligence bei Immobilieninvestitionen in USA und England im Vergleich zu Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8807