Ein Blick in die Umsatzzahlen deutscher Handelsunternehmen bestätigt einen Sachverhalt, der beim täglichen Einkauf zu beobachten ist. Wenige große Handelsketten dominieren den deutschen Handel. Man spricht von einer Konzentration des Handels, die einen steigenden Wettbewerbsdruck und somit eine hohe Marktdynamik mit sich bringt. Wenn man die Zahlen betrachtet, kann man davon ausgehen, dass sich diese Konzentration in Zukunft weiterhin verschärfen wird. Die Unternehmen sind also mehr denn je in Reaktionsfähigkeit, Flexibilität und Effizienz, bei gleichzeitig geringerer Kostenverursachung und mindestens gleicher oder steigender Qualität, gefordert. Die Prozessperspektive muss also in den Fokus der Unternehmen rücken.
Deckungsbeitragsrechnungen werden von Praktikern als zu kurzfristig empfunden, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Dies liegt darin begründet, dass der überwiegende Teil der mittelfristig abbaubaren Fixkosten nicht auf die Produkte als Kostenträger verrechnet wird, was zur Folge hat, dass bei sinkenden variablen Kosten und steigenden Gemeinkosten immer weniger Kosten auf die einzelnen Produkte zugerechnet werden. Ergebnis ist ein überproportionaler Anstieg der Deckungsbeiträge zum Umsatz. Um altbekannte Probleme und Unzulänglichkeiten traditioneller Kostenrechnungssysteme zu ergründen und zu vermeiden, entwickelte sich die Prozesskostenrechnung. Sie ermöglicht es, methodisch nur schwer bewertbare Leistungen prozessmengenabhängig zu kalkulieren.
Pauschale Zurechnungen für die Verrechnung von fixen Gemeinkosten werden hierbei durch differenziertere Zurechnungen abgelöst. Die PKR steht als relativ neuartiger Ansatz im Mittelpunkt dieser Arbeit, wobei sie dem Leser vorgestellt und ihre Bedeutung am Beispiel eines Hauptprozesses in der Einzelhandelsfiliale näher erläutert wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen der Prozesskostenrechnung
- 2.1 Begriff und Entwicklung der Prozesskostenrechnung
- 2.2 Aufgaben und Ziele der Prozesskostenrechnung
- 3 Konzeption der Prozesskostenrechnung
- 3.1 Zentrale Begriffe der Prozesskostenrechnung
- 3.2 Vorgehensweise der Prozesskostenrechnung
- 3.2.1 Einführungsentscheidung
- 3.2.2 Auswahl der einzubeziehenden Bereiche
- 3.2.3 Hypothese über Hauptprozesse und Kostentreiber
- 3.2.4 Die Tätigkeitsanalyse zur Teilprozessermittlung
- 3.2.5 Kapazitäts- und Kostenzuordnung
- 3.2.6 Hauptprozessverdichtung und Bestimmung der Kostentreiber
- 3.2.7 Ermittlung der Hauptprozesskostenmengen und -sätze
- 4 Anwendungsgebiete der Prozesskostenrechnung
- 4.1 Prozessorientierte Kalkulation
- 4.2 Planung und Kontrolle zur Kostensteuerung
- 4.3 Ergebnisverbesserung durch Prozessoptimierung
- 5 Zusammenfassung der Ergebnisse und kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit untersucht die Anwendung der Prozesskostenrechnung (PKR) in einer Einzelhandelsfiliale anhand eines Hauptprozesses. Ziel ist es, die Konzeption und Vorgehensweise der PKR darzustellen und deren Anwendbarkeit im Einzelhandel zu belegen. Die Arbeit analysiert die einzelnen Schritte der PKR-Implementierung, von der Einführungsentscheidung bis zur Kostenzuordnung und -steuerung.
- Konzeption und Vorgehensweise der Prozesskostenrechnung
- Anwendungsgebiete der Prozesskostenrechnung im Einzelhandel
- Prozessorientierte Kalkulation und Kostensteuerung
- Prozessoptimierung durch PKR
- Kritische Würdigung der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Prozesskostenrechnung (PKR) im Einzelhandel ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Sie begründet die Relevanz der PKR für Einzelhandelsunternehmen und skizziert den gewählten Untersuchungsansatz. Die Bedeutung der effizienten Kostenkontrolle und -steuerung im wettbewerbsintensiven Umfeld des Einzelhandels wird hervorgehoben, um die Notwendigkeit der PKR-Anwendung zu untermauern.
2 Grundlagen der Prozesskostenrechnung: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Einführung in die Grundlagen der Prozesskostenrechnung. Es werden der Begriff und die Entwicklung der PKR erläutert, ihre Aufgaben und Ziele im Kontext des Kostenmanagements und der strategischen Unternehmensführung detailliert dargestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Abgrenzung zu traditionellen Kostenrechnungssystemen und der Herausstellung der Vorteile der prozessorientierten Betrachtungsweise.
3 Konzeption der Prozesskostenrechnung: Dieses Kapitel beschreibt die Konzeption der Prozesskostenrechnung im Detail. Zentrale Begriffe wie Kostentreiber, Haupt- und Teilprozesse werden präzise definiert und ihre Bedeutung für die Umsetzung der PKR verständlich erklärt. Die Vorgehensweise der PKR wird Schritt für Schritt erläutert, von der Einführungsentscheidung über die Auswahl der relevanten Bereiche bis hin zur Ermittlung der Hauptprozesskostenmengen und -sätze. Es werden die einzelnen Schritte mit Beispielen und Abbildungen illustriert, um das Verständnis zu erleichtern.
4 Anwendungsgebiete der Prozesskostenrechnung: Dieses Kapitel widmet sich den verschiedenen Anwendungsbereichen der PKR. Es erläutert die prozessorientierte Kalkulation, die Planung und Kontrolle zur Kostensteuerung sowie die Möglichkeiten der Ergebnisverbesserung durch Prozessoptimierung. Es werden konkrete Beispiele aus dem Einzelhandel angeführt, um die praktische Anwendung der PKR zu veranschaulichen und die positiven Auswirkungen auf die Unternehmensleistung aufzuzeigen. Der Kapitelteil veranschaulicht wie die PKR zu einer effizienteren Gestaltung der Geschäftsprozesse beitragen kann.
Schlüsselwörter
Prozesskostenrechnung, Einzelhandel, Kostentreiber, Hauptprozess, Teilprozess, Prozessoptimierung, Kostenkontrolle, Kostenmanagement, Kalkulation, Effizienzsteigerung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studienarbeit: Prozesskostenrechnung im Einzelhandel
Was ist der Inhalt dieser Studienarbeit?
Die Studienarbeit untersucht die Anwendung der Prozesskostenrechnung (PKR) in einer Einzelhandelsfiliale. Sie beschreibt die Konzeption und Vorgehensweise der PKR, beleuchtet deren Anwendbarkeit im Einzelhandel und analysiert die einzelnen Schritte der Implementierung, von der Einführungsentscheidung bis zur Kostenzuordnung und -steuerung. Die Arbeit enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine detaillierte Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen.
Welche Themen werden in der Studienarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Grundlagen der Prozesskostenrechnung, ihre Konzeption und Vorgehensweise, verschiedene Anwendungsgebiete im Einzelhandel (prozessorientierte Kalkulation, Planung und Kontrolle zur Kostensteuerung, Prozessoptimierung), und bietet abschließend eine kritische Würdigung der Ergebnisse. Zentrale Begriffe wie Kostentreiber, Haupt- und Teilprozesse werden erklärt.
Welche Kapitel umfasst die Studienarbeit?
Die Studienarbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundlagen der Prozesskostenrechnung, ein Kapitel zur Konzeption der Prozesskostenrechnung (einschließlich detaillierter Schritte der Implementierung), ein Kapitel zu den Anwendungsgebieten im Einzelhandel und abschließend eine Zusammenfassung der Ergebnisse und eine kritische Würdigung.
Wie ist die Vorgehensweise der Prozesskostenrechnung in der Arbeit dargestellt?
Die Vorgehensweise der PKR wird Schritt für Schritt erläutert, beginnend mit der Einführungsentscheidung, der Auswahl der Bereiche, der Hypothese über Hauptprozesse und Kostentreiber, der Tätigkeitsanalyse, der Kapazitäts- und Kostenzuordnung, der Hauptprozessverdichtung, der Bestimmung der Kostentreiber und der Ermittlung der Hauptprozesskostenmengen und -sätze.
Welche Anwendungsgebiete der Prozesskostenrechnung werden im Einzelhandel behandelt?
Die Arbeit behandelt die prozessorientierte Kalkulation, die Planung und Kontrolle zur Kostensteuerung und die Möglichkeiten der Ergebnisverbesserung durch Prozessoptimierung im Einzelhandel. Konkrete Beispiele veranschaulichen die praktische Anwendung und die positiven Auswirkungen auf die Unternehmensleistung.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Studienarbeit verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Prozesskostenrechnung, Einzelhandel, Kostentreiber, Hauptprozess, Teilprozess, Prozessoptimierung, Kostenkontrolle, Kostenmanagement, Kalkulation und Effizienzsteigerung.
Welches ist das Ziel der Studienarbeit?
Ziel der Studienarbeit ist es, die Konzeption und Vorgehensweise der Prozesskostenrechnung darzustellen und deren Anwendbarkeit im Einzelhandel zu belegen. Es soll gezeigt werden, wie die PKR zur effizienten Kostenkontrolle und -steuerung im wettbewerbsintensiven Einzelhandel beitragen kann.
- Citation du texte
- Christian Hendrich (Auteur), 2007, Anwendung der Prozesskostenrechnung in einer Einzelhandesfiliale am Beispiel eines Hauptprozesses, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88191