Ein primäres Ziel der internationalen Entwicklungszusammenarbeit ist die Bekämpfung der Armut. Nicht nur die UN in ihren Millennium Development Goals hat dieses Ziel an die Spitze der zu lösenden Probleme gestellt. Viele Projekte und Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, möglichst günstige Voraussetzungen zu schaffen, um die Ungleichverteilung der Einkommen zu mindern, eine ausreichende Ernährung sicherzustellen und damit fundamentale Bedürfnisse der ärmeren Bevölkerungsschichten in Entwicklungsländern zu decken.
Im Hinblick darauf, dass die große Mehrheit der Armen in ländlichen Gebieten lebt, ist eine effiziente und nachhaltige Landbewirtschaftung von großer Bedeutung. Produktivitätssteigerungen durch technischen Fortschritt und Erosionsschutz auf der einen und nachhaltige, Ressourcen schonende Anbauweisen auf der anderen Seite sollen höhere Erträge und wirtschaftliches Wachstum bewirken.
Dazu sind Anreizstrukturen nötig, die gemäß den Aussagen der Property-Rights-Theorie vorhanden sind, wenn die Landwirte mit wohl definierten, gesicherten, exklusiven Eigentumsrechten ausgestattet werden.
Ziel dieser Arbeit ist es, anhand empirischer Forschungsergebnisse diese Aussage zu überprüfen und vor allem die Frage zu beantworten, ob gesicherte (Boden-)Eigentumsrechte das Investitionsverhalten von Landwirten positiv beeinflussen.
Es soll nicht auf die verschiedenen Formen von Eigentumsrechten und ihre sinnvolle Implementierung eingegangen werden. Auch das inhärente Konfliktlösungspotential oder andere Nutzeneffekte von Rechtssicherheit sind nicht Gegenstand dieser Arbeit.
Im ersten Abschnitt werden die institutionenökonomischen Aussagen hinsichtlich der investitions-fördernden Wirkungen von Eigentumsrechten erläutert. Auf dieser Basis folgt in Teil C die Auseinandersetzung mit den empirischen Studien. Abschließend werden die Ergebnisse einer kritischen Würdigung bezüglich ihrer Bedeutung für die Aussagen der institutionellen Ökonomik unterzogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Das theoretische Konzept: Die Property Rights Theorie
- Institutionenökonomie
- Bodenrechte und ihre Investitionsfördernden Wirkungen
- Empirische Befunde
- Vorstellung der Studien
- Korrelation und Eindeutigkeit der Kausalitätsrichtung
- Kreditangebotseffekt
- Kritische Würdigung
- Effektivität von Eigentumsrechten
- Effizienz von Eigentumsrechten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht den Einfluss von gesicherten Eigentumsrechten auf das Investitionsverhalten von Landwirten in Entwicklungsländern. Sie analysiert, ob die Verfügungsrechte über Land einen positiven Effekt auf die Investitionsbereitschaft haben und somit zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität und zur Armutsbekämpfung beitragen können.
- Die Bedeutung von Eigentumsrechten in der institutionenökonomischen Theorie
- Der Zusammenhang zwischen Bodenrechten und Investitionen in Entwicklungsländern
- Die Analyse empirischer Studien zu den Auswirkungen von Eigentumsrechten auf das Investitionsverhalten
- Eine kritische Bewertung der Effektivität und Effizienz von Eigentumsrechten in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von gesicherten Eigentumsrechten in Entwicklungsländern im Kontext der Armutsbekämpfung. Sie stellt den Fokus auf die landwirtschaftliche Produktion und die Rolle von Investitionen in diesem Sektor.
2. Das theoretische Konzept: Die Property Rights Theorie
Dieser Abschnitt erklärt die Bedeutung von Institutionen in der Neuen Institutionenökonomie und ihre Rolle bei der Reduzierung von Transaktionskosten. Der Property-Rights-Ansatz wird eingeführt, der die Bedeutung von wohldefinierten Eigentumsrechten für die ökonomische Effizienz und die Anreizstruktur von Individuen hervorhebt.
3. Empirische Befunde
Das Kapitel präsentiert die Ergebnisse verschiedener empirischer Studien, die den Zusammenhang zwischen Eigentumsrechten und Investitionsverhalten in der Landwirtschaft untersuchen. Es analysiert Korrelationen und die Kausalitätsrichtung sowie den Einfluss von Kreditangeboten.
4. Kritische Würdigung
Die Ergebnisse der empirischen Studien werden kritisch bewertet und in Bezug auf ihre Relevanz für die Aussagen der institutionellen Ökonomik analysiert.
Schlüsselwörter
Eigentumsrechte, Property-Rights-Theorie, Investitionen, Landwirte, Entwicklungsländer, Institutionenökonomie, Transaktionskosten, Bodenrechte, Armutsbekämpfung, Landwirtschaftliche Produktivität, Empirische Studien.
- Citar trabajo
- Diplom-Ökonom Rudolf Witt (Autor), 2004, Das Property-Rights Konzept und Investitionsentscheidungen ärmerer Haushalte in Entwicklungsländern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88222