0. Einleitung
Die Journalistin Maike Albath bezeichnete Sergio Pitol als einen „Liebhaber des Halbschattens1“, als einen Schriftsteller, der es verstand, die Leser in seinen Geschichten im Unklaren zu lassen, der geschickt mit Rätseln arbeitet und Fragen nur vordergründig löst. So auch in seinem 2005 erschienenen Erzählband Vals de Mefisto, aus dem die hier bearbeitete Kurzgeschichte entnommen ist. Das gleichnamige cuento ist sehr von diesem Stil Pitols geprägt, seiner Kunst, Hintergründiges auf magische Weise zu offenbaren, mit „[...] labyrinthisch anmutende[n] Gehäuse[n], in denen jederzeit eine Tür aufgehen kann, hinter der sich ein weiterer Gang verbirgt.“2 Diese Arbeit soll sich nun damit beschäftigen, einen Einblick in Pitols Stil zu gewinnen, ihn zu analysieren und seine Besonderheiten hervorzuheben.
Diese Arbeit soll sowohl eine inhaltliche wie auch stilistische Betrachtung des cuentos sein: inhaltlich soll insbesondere auf das Verhältnis zwischen Guillermo und seiner Ehefrau eingegangen werden und darauf, inwieweit sich dieses Verhältnis durch Guillermos Erzählung charakterisieren lässt. Die stilistische Analyse soll das cuento hinsichtlich seiner Erzählperspektive und Erzähldistanz untersuchen, wobei das Verfahren nach Genette angewendet werden soll. Des Weiteren soll besonderen Wert darauf gelegt werden, Facetten von Pitols einzigartigem Stil zu betrachten und im Hinblick auf dieses cuento zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Hauptteil
- 1.1 Allgemeines und Zuordnung der Erzählung
- 1.2 Handlung, Gliederung und Aufbau des cuentos
- 1.3 Erzähldistanz und Perspektive im cuento
- 1.4 Charakterisierung der Ehe
- 1.5 Torres' drei Versionen – Guillermos Erzählung und ihr Bezug zur Ehe
- 2. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Sergio Pitols Kurzgeschichte "Vals de Mefisto" sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Das Hauptziel ist es, Pitols einzigartigen Schreibstil zu untersuchen und seine Besonderheiten im Kontext der Erzählung hervorzuheben. Ein weiterer Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Guillermo und seiner Frau und wie diese durch Guillermos Erzählung charakterisiert wird.
- Analyse von Sergio Pitols Schreibstil und seinen stilistischen Mitteln
- Untersuchung der Beziehung zwischen Guillermo und seiner Frau
- Interpretation der Handlungsebenen und ihrer Verflechtung
- Analyse der Erzählperspektive und -distanz
- Die Rolle des Mephistowalzers als verbindendes Element
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit. Sie präsentiert Sergio Pitol als einen Meister des Halbschattens, der geschickt mit Rätseln arbeitet und die Kurzgeschichte "Vals de Mefisto" als Beispiel für seinen Stil nennt. Die Arbeit soll sowohl inhaltliche als auch stilistische Aspekte untersuchen, den Fokus auf das Verhältnis zwischen Guillermo und seiner Frau und die Analyse der Erzählperspektive und -distanz legend.
1.1 Allgemeines und Zuordnung der Erzählung: Dieses Kapitel ordnet Pitols "Vals de Mefisto" in seinen Gesamtkontext ein. Es beschreibt den Mephistowalzer von Liszt als wiederkehrendes Element, welches die verschiedenen Handlungsebenen der Geschichte miteinander verbindet. Es wird auf Pitols literarische Spielereien und Verschachtelungen eingegangen, die den Leser herausfordern, die Erzählung zu entwirren. Die Protagonisten werden als aus einem Milieu beschrieben, in dem sich Pitol selbst bewegt: Guillermo als mexikanischer Schriftsteller und seine Frau als Literaturprofessorin. Der Misserfolg auf beruflicher und privater Ebene wird als zentrales Thema angedeutet.
1.2 Handlung, Gliederung und Aufbau des cuentos: Dieses Kapitel beschreibt die komplexe Struktur der Erzählung als "Spiel von chinesischen Schachteln". Es erläutert die Rahmenhandlung: Eine Frau im Zug liest die Geschichte ihres getrennten Mannes. Diese Geschichte (zweite Handlungsebene) erzählt von Guillermo, der wiederum von Manuel Torres berichtet, der ein Konzert besucht, wo der Mephistowalzer gespielt wird. Torres entwickelt drei Theorien über einen mysteriösen Mann im Publikum. Diese mehrschichtige Struktur wird als charakteristisch für Pitols Stil hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Sergio Pitol, Vals de Mefisto, Erzähltechnik, Handlungsebenen, Erzählperspektive, Ehe, literarische Spielereien, "cajas chinas", Mephistowalzer, mexikanische Literatur.
Häufig gestellte Fragen zu Sergio Pitols "Vals de Mefisto"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Sergio Pitols Kurzgeschichte "Vals de Mefisto" sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Der Fokus liegt auf Pitols einzigartigem Schreibstil, der Beziehung zwischen Guillermo und seiner Frau, und der Interpretation der Handlungsebenen und ihrer Verflechtung. Die Analyse umfasst die Erzählperspektive, -distanz und die Rolle des Mephistowalzers als verbindendes Element.
Welche Themen werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse behandelt folgende Themen: Sergio Pitols Schreibstil und seine stilistischen Mittel, die Beziehung zwischen Guillermo und seiner Frau, die Interpretation der Handlungsebenen und ihrer Verflechtung, die Analyse der Erzählperspektive und -distanz, und die Rolle des Mephistowalzers als verbindendes Element. Zusätzlich wird der Kontext der Erzählung innerhalb von Pitols Gesamtwerk beleuchtet.
Wie ist die Kurzgeschichte "Vals de Mefisto" aufgebaut?
Die Erzählung ist komplex aufgebaut und wird als "Spiel von chinesischen Schachteln" (cajas chinas) beschrieben. Es gibt eine Rahmenhandlung (Frau im Zug liest die Geschichte ihres Mannes), eine zweite Handlungsebene (Guillermos Geschichte), und eine dritte Handlungsebene (Torres' Bericht über ein Konzert mit dem Mephistowalzer). Torres entwickelt drei Theorien über einen mysteriösen Mann im Publikum, was die mehrschichtige Struktur weiter verstärkt.
Welche Rolle spielt der Mephistowalzer?
Der Mephistowalzer von Liszt ist ein wiederkehrendes Element, welches die verschiedenen Handlungsebenen der Geschichte miteinander verbindet. Er fungiert als verbindendes Motiv und trägt zur komplexen Struktur der Erzählung bei.
Wie wird die Beziehung zwischen Guillermo und seiner Frau dargestellt?
Die Beziehung zwischen Guillermo und seiner Frau ist ein zentraler Punkt der Analyse. Die Arbeit untersucht, wie diese Beziehung durch Guillermos Erzählung charakterisiert wird und welche Rolle sie im Kontext der gesamten Geschichte spielt. Der Misserfolg auf beruflicher und privater Ebene wird als zentrales Thema der Beziehung angedeutet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sergio Pitol, Vals de Mefisto, Erzähltechnik, Handlungsebenen, Erzählperspektive, Ehe, literarische Spielereien, "cajas chinas", Mephistowalzer, mexikanische Literatur.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil (mit Unterkapiteln zu allgemeinen Aspekten, Handlungsaufbau, Erzählperspektive, Charakterisierung der Ehe und Torres' drei Versionen) und eine Schlussbetrachtung.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Hauptziele der Arbeit sind die Analyse von Sergio Pitols Schreibstil und seinen stilistischen Mitteln, die Untersuchung der Beziehung zwischen Guillermo und seiner Frau und die Interpretation der Handlungsebenen und ihrer Verflechtung in "Vals de Mefisto".
- Quote paper
- Ulrike Neumann (Author), 2007, Analyse des cuentos "Vals de Mefisto" von Sergio Pitol, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88408