Zweifellos lässt sich feststellen, dass unser Leben durch bürokratische Organisationen geprägt wird. Dazu gehören in erster Linie natürlich staatliche Institutionen und Behörden, aber auch im privaten Bereich vor allem bei großen Firmen ist immer auch ein nicht zu vergessender Teil der Beschäftigten mit Verwaltung der betreffenden Organisation beschäftigt. Sie ermöglichen erst unser modernes Leben und auch die moderne Herrschaft. Jede Regierung ist heute auf die Bürokratie angewiesen, weil ohne sie keine Steuern erhoben, keine Sozialleistungen erbracht, keine öffentliche Sicherheit, keine erlassenen Regeln durchgesetzt werden könnten. Nur durch bürokratische Verwaltung kann heute regiert werden. Man kann also durchaus sagen, dass das eigentliche Ziel einer Verwaltung, Herrschaft durchzusetzen.
Jetzt stellt sich aber die Frage: Wessen Herrschaft? Die Herrschaft der Verwaltung selbst? Eine Antwort fällt gar nicht so einfach. Müsste man sie bejahen, dann bliebe die Frage nach ihrer Legitimation in einer demokratischen Gesellschaft beziehungsweise wäre es fraglich, ob dann die Gesellschaft noch eine demokratische ist. Historisch ist die Bürokratie gewachsen als ein Instrument im Dienste seines Herrn, was heute die demokratisch gewählte Regierung ist.
Um diesen Aspekt dreht sich die vorliegende Arbeit. Sie möchte beantworten, wie die Bürokratie Mittel bleibt und nicht Herrscher wird. Wie kann man die Verwaltung kontrollieren beziehungsweise diese Kontrolle institutionell absichern?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die idealtypische Bürokratie nach Weber
- 2.1 Der Idealtypus
- 2.2 Bürokratie
- 3 Überlegenheit und Verselbständigungstendenzen
- 4 Mögliche Lösungen
- 4.1 Webers Lösungsvorschläge
- 4.2 Erweiterungen und Alternativen mit Renate Mayntz
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Kontrolle der Bürokratie in einer demokratischen Gesellschaft. Sie untersucht, wie die Verwaltung als Mittel der Herrschaft eingesetzt werden kann, ohne dass sie selbst zur Herrscherin wird.
- Die idealtypische Bürokratie nach Max Weber und ihre Merkmale
- Die Verselbständigungstendenzen der Bürokratie
- Mögliche Modelle der Kontrolle der Bürokratie
- Webers Lösungsvorschläge und Erweiterungen durch Renate Mayntz
- Die Rolle der Bürokratie in einer modernen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problematik der Bürokratie in der heutigen Gesellschaft dar und führt den Leser in die Thematik ein. Der zweite Kapitel befasst sich mit Max Webers Konzept der idealtypischen Bürokratie, erläutert dessen Merkmale und geht auf die Bedeutung des Idealtypus als Instrument der wissenschaftlichen Analyse ein. Das dritte Kapitel beleuchtet die Verselbständigungstendenzen der Bürokratie und analysiert die Gefahren, die aus dieser Entwicklung erwachsen können. Der vierte Kapitel präsentiert verschiedene Modelle zur Kontrolle der Bürokratie, darunter Webers Lösungsvorschläge und die Erweiterungen von Renate Mayntz. Das fünfte Kapitel (Fazit) soll die Ergebnisse der Arbeit zusammenfassen und einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen geben.
Schlüsselwörter
Bürokratie, Max Weber, Idealtypus, Verselbständigungstendenzen, Kontrolle, Verwaltung, Herrschaft, Demokratie, Renate Mayntz, Lösungsmodelle, Fachqualifizierung, Amtshierarchie, Aktenbasis, Verwaltungsvorschriften, Arbeitsteilung, Beamte, Amtstreuepflicht, Lebenslänglichkeit.
- Quote paper
- Stefan Meißner (Author), 2004, Kontrolle der Bürokratie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88485