Eine umfassend angelegte Betrachtung der Wirtschaft der Antike im Allgemeinen und derjenigen der römischen Provinzen im Speziellen, wie es Gegenstand dieser Arbeit ist, muss aus verschiedenen Gründen problematisch sein. Ein wirtschaftliches Leben wie wir es heute kennen, oder gar wie wir es uns für vergangene Zeiten vorstellten, gab es damals nicht. Allein schon aufgrund der demografischen Struktur, der technischen und finanziellen Mittel ergibt sich ein radikal verändertes Wirtschaftsbild von dem heutigen. Trotzdem können wir für die damalige Zeit ein reges wirtschaftliches Leben, Handelsbeziehungen, die den Transport von Gütern in der gesamten damals bekannten Welt umfassten und sogar Kreditvergabesysteme nachweisen. Gerade jedoch der Nachweis, sprich die Erforschung der Quellen, bleibt problematisch, da diese nur unvollständig und lückenhaft vorhanden sind. Vieles bleibt der Interpretation und Mutmaßung überlassen. Auch die Frage nach dem Verständnis von Wirtschaft und nach der Wirtschaftsethik muss Beachtung finden, da es für höhere Schichten zum Teil sogar unschicklich war wirtschaftlich tätig zu sein und Kapitalvermehrung durch Handel oder Spekulation zugunsten von Investition in Land nicht oder selten stattfand. Schließlich schlägt sich dies und die schwierige Auswertung der Quellen auch in der Forschung nieder, in der verschiedene Schulen unterschiedliche Auffassungen zu Struktur und Gestalt der Wirtschaft in der Antike vertreten. Außerdem kann beobachtet werden, dass das Thema Wirtschaft in der tradierten Forschung eher eine untergeordnete Rolle spielt.
Ziel dieser Arbeit ist auch den Forschungsdiskurs aufzuzeigen, bzw. die Schwierigkeit, Wirtschaftsstrukturen aus einer vergangenen, quellenarmen Epoche herauszuarbeiten. Deshalb werden in Kapitel 2 methodische Überlegungen angestellt. Sie sollen gleichsam als Hintergrund für die folgenden Kapitel dienen und dem Leser für das weitere Verständnis Orientierung geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodische Vorbetrachtungen
- Probleme der Quellenlage
- Positionen der Forschung zur antiken Wirtschaft
- Die Wirtschaft in der Provinz Germanien
- Charakterisierung der Wirtschaft des Imperium Romanum zur Kaiserzeit
- Bestimmung der chronologischen und geographischen Dimension
- Die verschiedenen Sektoren der Wirtschaft
- Die Landwirtschaft
- Handwerk und Gewerbe
- Der Handel
- Das Militär als Wirtschaftsfaktor
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die römische Wirtschaft in der Provinz Germanien zur Kaiserzeit zu analysieren und die Herausforderungen der Quellenlage und der Forschungsdiskussion aufzuzeigen. Sie befasst sich mit den verschiedenen Sektoren der Wirtschaft und untersucht die Rolle des Militärs als Wirtschaftsfaktor.
- Die Problematik der Quellenlage und deren Auswertung
- Die verschiedenen Positionen der Forschung zur antiken Wirtschaft
- Die Wirtschaft in der Provinz Germanien
- Die Sektoren der Wirtschaft (Landwirtschaft, Handwerk, Handel)
- Das Militär als Wirtschaftsfaktor
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung erläutert die Herausforderungen einer umfassenden Betrachtung der Wirtschaft der Antike und beleuchtet die Unterschiede zwischen der antiken und der modernen Wirtschaft. Sie betont die Problematik der Quellenlage und die Bedeutung der Interpretation und Mutmaßung. Die Einleitung behandelt zudem die Frage nach dem Verständnis von Wirtschaft und Wirtschaftsethik in der Antike und die Rolle der Wirtschaft in der Forschung.
Methodische Vorbetrachtungen
Dieses Kapitel befasst sich mit der Quellenlage und der Forschungsdiskussion zur antiken Wirtschaft. Es analysiert die verschiedenen Quellengattungen und deren Auswertung sowie die gegensätzlichen Vorstellungen der antiken Wirtschaft zwischen Modernismus und Primitivismus.
Die Wirtschaft in der Provinz Germanien
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Wirtschaft in der Provinz Germanien. Es umfasst eine allgemeine Beschreibung der Wirtschaft des Imperium Romanum zur Kaiserzeit, die Bestimmung der chronologischen und geographischen Dimension der Provinz und eine Analyse der verschiedenen Sektoren der Wirtschaft: Landwirtschaft, Handwerk, Handel und Militär.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: römische Wirtschaft, Provinz Germanien, Kaiserzeit, Quellenlage, Forschungsdiskussion, Wirtschaftstheorie, Landwirtschaft, Handwerk, Handel, Militär, Antike, Moderne.
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- Benjamin Veser (Autor), 2006, Die römische Wirtschaft in der Provinz Germanien zur Kaiserzeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88516