Wirtschaftsentwicklung und regionale Disparitäten in Ostdeutschland II: Wissen und Innovation


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2007

23 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhalt

1 Hintergrund der Untersuchung

2 Themenbezogene Definitionen
2.1 Forschung und Entwicklung
2.2 Wissen
2.3 Invention / Patentanmeldung
2.4 Innovation
2.5 Gründungsaktivität und New-Economy

3 Regionale Disparitäten im Innovationsverhalten
3.1 Zusammenhänge der Indikatoren
3.2 Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung
3.3 Indikator: Forschung und Entwicklung
3.3.1 Kooperation in FuE
3.3.2 Staatliche Förderung von Forschung und Entwicklung
3.3.3 Indikator: Erfindungstätigkeit
3.4 Indikator: Gründungsverhalten
3.5 Indikator: „New Economy-Unternehmen“

4 Ausblick

5 Literatur- und Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Zusammenhang zwischen der Wachstumsrate des BIP in % und der Arbeitslosenquote in % (2004)

Abbildung 2 Innovationskreislauf

Abbildung 3 Zusammenhang zwischen der FuE-Intensität in % (2002) und dem Pro-Kopf-Einkommen (2003)

Abbildung 4 Zusammenhang zwischen den angemeldeten High-Tech-Patenten pro eine Million Einwohner (2002) und dem Pro-Kopf-Einkommen in % (2003)

Abbildung 5 FuE-Personal in % der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten

Abbildung 6 Anteil der ostdeutschen Länder am Patentaufkommen Ostdeutschlands

Abbildung 7 Regionale Verteilung der Patentanmeldungen nach Kreisen (2005)

Abbildung 8 Führende ostdeutsche Raumordnungsregionen im Bereich der Gründungsintensität 1998 - 2001

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Entwicklung des FuE-Personals in Ost und Westdeutschland (1995 - 2004)

Tabelle 2 Anteil der ostdeutschen Länder an Patentanmeldungen der Bundesrepublik Deutschland

Tabelle 3 Patentanmeldungsdichte der Bundesländer (nach Einwohnern) 21995, 2000, 2005

Tabelle 4 Durchschnittliche Gründungsintensitäten 1991-1994 und 1998-2001

1 Hintergrund der Untersuchung

Regionale Disparitäten im Innovationsverhalten lassen sich als in regionaler Ebene nebeneinander bestehende Ungleichheiten bezüglich der Innovationstätigkeit definieren.[1] Innerhalb der Betrachtung der regionalwirtschaftlichen Potenziale und Hemmnisse Ostdeutschlands ist Innovation als wesentlicher Faktor zur Steigerung der Produktivität und damit auch zur Steigerung des wirtschaftlichen Wachstums anzusehen. Eine gewünschte Auswirkung des Wachstums ist zum Beispiel die Steigerung der Beschäftigung. Abbildung 1 verdeutlicht diesen Zusammenhang (VOSSKAMP/SCHMIDT-EHMKE 2006:27). Basierend auf Zahlenmaterial der OECD wird dargestellt, dass mit einem höheren Wirtschaftswachstum tendenziell eine geringere Arbeitslosenquote einhergeht. Es ist jedoch darauf hin zuweisen, dass Wachstum nur die Voraussetzung für einen Rückgang der Arbeitslosigkeit schafft. Damit nicht bei steigendem Wachstum die Beschäftigung stagniert oder sich rückläufig entwickelt, muss demnach auch die Beschäftigungsintensität des Wachstums stabil bleiben oder erhöht werden (vgl. MARETZKE 2006:473).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Zusammenhang zwischen der Wachstumsrate des BIP in % und der Arbeitslosenquote in % (2004)

Innovationen sind zudem wesentliche Voraussetzung um Wettbewerbsvorteile zu erzeugen und zu erhalten, da durch den fortschreitenden internationalen Wettbewerb der Druck auf Unternehmen, in immer kürzeren Zeitabständen Innovationen hervorzubringen, steigt. (Vgl. DOHSE 2004:1)

Gerade für ostdeutsche Unternehmen scheinen Innovationen also notwendig zu sein, um die Arbeitslosenquote zu senken und gleichzeitig produktive Standorte zu schaffen, die im internationalen Wettbewerb standhalten können und den Standort Ostdeutschland für neue potentielle Unternehmensansiedelungen attraktiv gestalten.

Der räumlichen Differenzierung innerhalb dieser Fragestellung kommt eine besondere Bedeutung zu, da Innovation meist mit hohen Investitionen verbunden ist, die von staatlicher oder privater Seite bereitzustellen sind. Besonders im Rahmen der staatlichen Innovationsförderung stellt sich die Frage, ob eine wachstumspolorientierte, sich auf bereits bestehende Wachstumszentren konzentrierende, oder eine ausgleichsorientierte, einen Ausgleich des Standards von städtischen und ländlichen Gebieten erzielende Förderung das Ziel des Produktivitätszuwachses erreicht.

Nach einer Definition der themenbezogenen Begrifflichkeiten im zweiten Teil folgt in Abschnitt drei eine Analyse des Innovationsverhaltens innerhalb Deutschlands und insbesondere innerhalb Ostdeutschlands anhand der herausgestellten Vergleichsgrößen. Abschließend werden im vierten Abschnitt die sich hieraus ergebenden Entwicklungsmöglichkeiten und Probleme gegenüber gestellt.

2 Themenbezogene Definitionen

2.1 Forschung und Entwicklung

Folgende Definition von Forschung und Entwicklung (FuE) liegt dieser Arbeit zurgunde: “Research and experimental development (R&D) comprise creative work undertaken on a systematic basis in order to increase the stock of knowledge, including knowledge of man, culture and society, and the use of this stock of knowledge to devise new applications.”[2] (OECD 2002:30) Im Vordergrund steht hierbei, dass etwas Neues geschaffen wird, bzw. das vorhandene Wissen erweitert wird. Wissen stellt also sowohl eine wesentliche Grundlage von Forschung und Entwicklung, als auch ein Ergebnis des Forschungsprozesses dar. Träger der Forschung und Entwicklung in Bezug auf die Durchführung und auch die Finanzierung können der Wirtschafts- oder Hochschulsektor, der Staat exklusive Hochschulen, private Institutionen ohne Erwerbszweck oder das Ausland sein. (VOSSKAMP/SCHMIDT-EHMKE 2006:9)

Um Forschung und Entwicklung zu messen, wird der FuE-Input in Form von FuE-Ausgaben bzw. Forschungsintensität (FuE-Personal je 10.000 Erwerbstätige) herangezogen.

2.2 Wissen

Wissen bildet sich neben dem Sozialkapitalbestand nach MOHR (1997, zit. in VOSSKAMP/SCHMIDT-EHLERS 2006:10) insbesondere in den beiden Kapitalbeständen des Human- und Wissenskapitals ab. Humankapital stellt hiernach das in ausgebildeten und qualifizierten Individuen gebundene Leistungsvermögen der Gesellschaft dar. Wissenskapital ist nicht an Individuen gebunden. Es kann in kodifizierter Form, wie z.B. Patentschriften, oder in nicht kodifizierter Form (z.B. Organisationsstrukturen) vorliegen.

Oft stehen am Ende des Wissensgenerierungsprozesses über den Prozess der FuE generierte Patentanmeldungen. Da Wissen nur schwer gemessen werden kann, wird hier die Zahl der Patentanmeldungen absolut oder die Patentdichte (Patentanmeldungen je 10.000 Einwohner) als Indikator für Wissen herangezogen.

2.3 Invention / Patentanmeldung

Eine Invention ist grundsätzlich von einer Innovation zu entscheiden. Bei einer Invention handelt es sich um ein neuartiges oder wesentlich verbessertes Produkt oder einen Prozess, der noch nicht in den Markt eingeführt worden ist. (Vgl. VOSSKAMP / SCHMIDT-EHMKE 2006:13) Eine Invention stellt somit die Vorstufe einer Innovation dar. Zu beachten ist, dass aus einer Invention nicht zwangsläufig eine Innovation entstehen muss, sondern es hierbei auf die konkrete Umsetzung, die Markteinführung, ankommt (vgl. VOSSKAMP/SCHMIDT-EHMKE 2006:13-14).

Da eine Invention häufig zu einer Patentanmeldung führt, die die Anzahl von Inventionen in eine messbare Größe transformiert, stellen Aufkommen und Intensität von Patenten ein Maß für den (regionalen) Output kodifizierten Wissens dar. Sie sind gleichzeitig der wesentliche Input für Innovation.

2.4 Innovation

Nach der Definition der OECD (1997:§129) sind Innovationen „neue oder merklich verbesserte Produkte oder Dienstleistungen, die auf dem Markt eingeführt worden sind (Produktinnovationen), oder neue oder verbesserte Verfahren, die neu eingesetzt werden (Prozessinnovationen)“.[3] Im Gegensatz zur Invention kommt es hier also auf die tatsächliche Markteinführung des neu entwickelten Produktes oder Prozesses an.

Um Innovationsgeschehen zu messen wird der Input (FuE-Ausgaben, -Personal) oder Output (Patentanmeldungen) von FuE-Prozessen herangezogen.

2.5 Gründungsaktivität und New-Economy

Als Output von Innovationsgeschehen können zum einen auch die Zahl der neu gegründeten, technologieintensiven Unternehmen und zum anderen der Anteil an New-Economy-Unternehmen angesehen werden. Nach SCHWARZ (2000) versteht man unter New-Economy-Unternehmen solche, „die Spitzentechnologie herstellen, oder – wie E-Commerce – auf dieser basieren“. Diese sind damit als weiterer Innovationsindikator heranzuziehen (vgl. DOHSE 2004:10).

[...]


[1] Regionale Disparitäten werden als Abweichungen bestimmter, als bedeutsam erachteter Merkmale von einer gedachten Referenzverteilung verstanden, die auf eine bestimmte räumliche Ebene bezogen ist. Vgl. Regionale Disparitäten, in: Handwörterbuch der Raumordnung 1995, S. 185-189.

[2] Übersetzung: „Forschung und experimentelle Entwicklung (FuE) ist die systematische, schöpferische Arbeit zur Erweiterung des vorhandenen Wissens einschließlich des Wissens über den Menschen, die Kultur und die Gesellschaft sowie die Verwendung dieses Wissens mit dem Ziel, neue Anwendungsmöglichkeiten zu finden.“ Vgl. BMBF 2004: 170

[3] Zur Übersetzung vgl: BMBF 2004: 172

Fin de l'extrait de 23 pages

Résumé des informations

Titre
Wirtschaftsentwicklung und regionale Disparitäten in Ostdeutschland II: Wissen und Innovation
Université
University of Hannover  (Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie)
Cours
Seminar: Regionalwirtschaftliche Potenziale und Hemmnisse in Ostdeutschland
Note
1,3
Auteur
Année
2007
Pages
23
N° de catalogue
V88542
ISBN (ebook)
9783638040358
ISBN (Livre)
9783638936934
Taille d'un fichier
1433 KB
Langue
allemand
Mots clés
Wirtschaftsentwicklung, Disparitäten, Ostdeutschland, Wissen, Innovation, Seminar, Regionalwirtschaftliche, Potenziale, Hemmnisse, Ostdeutschland
Citation du texte
Miriam Brosig (Auteur), 2007, Wirtschaftsentwicklung und regionale Disparitäten in Ostdeutschland II: Wissen und Innovation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88542

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