Mithilfe der Theorie von Christina Scherer zum Essayfilm wird die Videoarbeit von Bill Viola Hatsu-Yume untersucht.
Die vorliegende Hausarbeit hat sich zur Aufgabe gestellt, das Essayistische in den Arbeiten von Bill Viola zu untersuchen. Zu Beginn werden mittels einer Analyse des VideosHATSU-YUME ( First Dream ) aus dem Jahre 1981 die formalen Mittel dieses Werkes herausgearbeitet, um dann anhand der von Christina Scherer bestimmten
Merkmale eines Essayfilmes zu prüfen, welche ihrer erarbeiteten Punkte auch bei Violas Werken eine Rolle spielen und auf eventuelle Unterschiede hinweisen. Dabei
werden folgende, wesentliche Kennzeichen eines Essayfilms diskutiert: die
Thematisierung und Inszenierung von subjektiver Sicht, die Selbstreferentialität und -
reflexivität sowie die Mittel der Intertextualität und Intermedialität und deren Wirkung
auf Rezipienten und Film. Da sich nicht alle der angeführten Kennzeichen des Essayfilms an nur dem einen Werk Violas festmachen lassen, wird an gegebener Stelle auch auf andere seiner Videoarbeiten Bezug genommen werden. Als zusätzliche theoretische Basis zum Essay wird mir für diese Hausarbeit der Text von Theodor W. Adorno "Der Essay als Form" dienen, denn der Begriff Essayfilm entstand aus einer Transformation des Wortes aus der Literatur auf den Film, wobei, trotz genreunterschiedlichen Dominanzen der vermittelnden Medien, von einer Übereinstimmung spezifischer Merkmale des literarischen und des filmischen Essays ausgegangen wird. Die im filmwissenschaftlichen Diskurs diskutierte Problematik der Gattungsdefinitionen des Genres Essayfilm wird in dieser Arbeit größtenteils unbeachtet lassen. Nur zu gegebenen Anlässen wird in Form von Randbemerkungen auf bestimmte Diskurse aufmerksam gemacht. Am Ende der Erörterung dieser Kriterien wird noch auf die besondere Stellung Violas als eben kein Filmemacher, sondern Künstler und sein bevorzugtes Medium das Video einzugehen sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse von HATSU-YUME (First Dream)
- Inhalt und Handlung
- Kameraposition, -einstellung, -bewegung
- Bildgeschwindigkeit
- Licht
- Ton
- Montage
- Merkmale eines Essayfilms
- Der subjektive Blick
- Selbstreflexivität und die Selbstreferentialität
- Intertextualität und Intermedialität
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert das Essayistische in den Werken Bill Violas. Sie fokussiert auf die Analyse des Videos HATSU-YUME (First Dream) und untersucht anhand der Merkmale eines Essayfilms von Christina Scherer, wie diese in Violas Werk zum Tragen kommen.
- Analyse der formalen Mittel von HATSU-YUME (First Dream)
- Diskussion der Merkmale eines Essayfilms (subjektive Sicht, Selbstreferentialität, Intertextualität, Intermedialität)
- Bezugnahme auf andere Videoarbeiten von Viola
- Theoretische Einordnung des Begriffs Essayfilm im Kontext der Arbeiten von Adorno
- Betrachtung der besonderen Stellung Violas als Künstler und Videokünstler
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Vorgehensweise der Arbeit vor. Sie erläutert, wie die Analyse von HATSU-YUME (First Dream) zur Klärung der essayistischen Elemente in Violas Werk beitragen soll. Dabei werden auch die theoretischen Grundlagen von Adorno und Scherer zur Definition des Essayfilms herangezogen.
- Analyse von HATSU-YUME (First Dream): Dieses Kapitel analysiert die formalen Mittel des Videos, insbesondere Inhalt und Handlung, Kameraposition, -einstellung, -bewegung, Bildgeschwindigkeit, Licht, Ton und Montage. Die Analyse zeigt, wie Viola durch die Kombination dieser Elemente komplexe Bedeutungsebenen erzeugt, die vom Zuschauer aktiv entschlüsselt werden müssen.
- Merkmale eines Essayfilms: Dieses Kapitel diskutiert die wichtigsten Merkmale des Essayfilms nach Scherer: den subjektiven Blick, die Selbstreferentialität und -reflexivität sowie die Mittel der Intertextualität und Intermedialität. Die Diskussion stellt die Verbindung zwischen den Merkmalen des Essayfilms und Violas künstlerischen Strategien her.
Schlüsselwörter
Essayfilm, Bill Viola, HATSU-YUME, subjektiver Blick, Selbstreferentialität, Intertextualität, Intermedialität, Videokunst, Adorno.
- Citar trabajo
- Andrea Wildt (Autor), 2004, Über das Essayistische in Bill Violas 'Hatsu-Yume', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88670
