Die Forschung ist sich uneins über die genaue Herkunft des Wortes „Risiko“ , wenngleich sich deutlich abzeichnet, dass sich der auf unserem heutigen Verständnis basierende Begriff im Umfeld der italienischen Handelsschifffahrt des 14. Jh. entwickelte. Indem sich der Mensch bewusst wurde, dass sein Schicksal nicht allein in göttlicher Hand lag, er nicht einer ihn allein bestimmenden Vorsehung unterlag, entwickelte sich die Vorstellung, mit seinem eigenem Tun, vor allem aber mit seinen Entscheidungen, maßgeblich auf die eigenen Geschicke einwirken zu können. Es waren vor allem die Seefahrer und Händler der italienischen Stadtstaaten, die sich aus dem Fatalismus ihrer Mitmenschen gegenüber den Gefahren der damaligen Zeit lösten, und begannen, den Nutzen und die zu erwartenden Gefahren ihrer jeweiligen Unternehmungen gegeneinander abzuwägen. Die Unsicherheiten, die mit den damaligen Handelsgeschäften verbunden waren, wurden als berechenbar erkannt, Regelmäßigkeiten und kausale Wechselbeziehungen sollten nun die Handelsentscheidungen bestimmen.
Inhaltsverzeichnis
- I. „Als das Risiko in die Welt trat...“
- 1.1. Quantitative Risikobetrachtungen
- 1.2. Wahrscheinlichkeitstheoretische Aussagen
- 2. Die gesellschaftliche Konstruktion des Risikos
- 1. Individuelle Bewältigungsstrategien
- 1.1. Das Stressmodell nach Lazarus
- 1.2. Kognitive Dissonanz
- 1.3. Verfügbarkeitsheuristiken
- 2. Merkmale der Risikowahrnehmung
- 2.1. Freiwilligkeit
- 2.2. Kontrollierbarkeit und unrealistischer Optimismus
- 2.3. Katastrophenpotential
- 2.4. Betroffenheit
- 2.5. Verursacher und Verantwortlichkeitszuschreibungen
- 2.5.1 Naturkatastrophen und Verantwortung
- 2.5.2 Schleichende Katastrophen
- 2.6. Risikowahrnehmung nach Slovic
- 2.6.1 Dread und unknown
- 3. Charakteristika neuer Risiken
- 3.1. Raum-zeitliche Entgrenzung
- 3.2. Synergieeffekte
- 3.3. Sinnliche Wahrnehmbarkeit
- 3.4. Irreversibilität und Schadensausmaß
- 1. Objektive Risikobetrachtung?
- 2. Informationsdefizite der Laien
- 3. Fehlerquellen und Einflussfaktoren der wissenschaftlichen Risikobewertung
- 4. Gegenexperten und die Öffentlichkeit
- 5. Das Expertendilemma
- 5.1. Der Expertisetransfer
- 1. Sozial bedingte Technik
- 2. Vorsorge- und Schutzpflichten des Staates
- 3. Staatliche Identifikation
- 4. Die bundesdeutsche Atompolitik und deren gesellschaftliche Wahrnehmung
- 1. Formen der Risikokommunikation
- 2. Strategien der Risikokommunikation
- 3. Aufklärende Risikokommunikation
- 3.1. Risikovergleiche
- 4. Angstkommunikation
- 5. Partizipation
- 6. Vertrauen und Glaubwürdigkeit:
- 7. Kommunikationsbedürfnisse
- 8. Leitfaden einer gelingenden Kommunikation über Risiken:
- 1. Sowjetische Technologieunterlegenheit und deutsche Reaktorsicherheit – die Ideologisierung einer Katastrophe
- 2. „Wer hat die besten Grenzwerte im Land...?“
- 3. „Nur keine Panik!“
- 4. „Bon(n)anza – Verschmelzung von Politik und Schauspiel
- Arbeit zitieren
- Diplom-Politologin Daniela Keppeler (Autor:in), 2007, Der Staat, die Bürger und das Risiko - Staatliche Risikokommunikation und der Umgang mit Risiken in der modernen Gesellschaft , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88678