Emotionale Matrizen und ihre möglichen Auswirkungen auf unser Lernverhalten


Seminararbeit, 2008

15 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definitionen

3. Denken und Lernen mit Gefühlen
3.1. Wirkung der Gefühle Verhalten aus neurobiologischer Sicht
3.2 Auswirkung der Gefühle auf unser Denken aus theoretischer Sicht

4 Hirnbiologische Grundlagen
4.1 Hirnbiologische Grundlagen von Lernen
4.2 Die Konsolidierung der Gedächtnisspur

5. Emotionale Matrizen

6. Die Rolle der Emotionen bei der Informationsverarbeitung

7. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Was ist die Wahrheit? Zu dieser Frage gibt es zahlreiche Antworten. Eine Theorie, die diese Frage versucht zu beantworten ist die konstruktivistische Erkenntnistheorie. Unabhängig von den Unterschieden in den konstruktivistischen Lehren, möchte ich in meiner Ausarbeitung zu dem Thema nicht nur auf die rein kognitive Konstruktion einer Realität eingehen, sondern auch aufzeigen, welchen Einfluss Emotionen dabei haben.

Erkenntnisse, wie die eigenen Emotionen sich auf das Lernen auswirken sind noch recht neu und werden vor allem aus neuen Erkenntnissen der Hirnforschung gestützt bzw. es werden die „Verflechtungen mit Wahrnehmung und Denken, wie Verhalten immer genauer aufgedeckt“[1]. Luc Ciompi spricht hierbei auch von einer emotionalen Wende, die der kognitiven Wende in den 70er Jahren folgte.[2]

Und obwohl unsere Emotionen unser Leben be- bzw. mitbestimmen, werden sie in der Bildung nicht berücksichtig. Gefühle wurden lange Zeit in der Neurowissenschaft zusammen mit den Instinkten und Reflexen im Gehirnstamm angesiedelt. Nach alter Auffassung zeichnen sich Menschen durch die überwölbte Großhirnrinde aus, in der man bis heute die höchste Hirnleistung nachgewiesen hat, die Kognition.[3]

Nach Rolf Arnold soll sich die Bildung in Zukunft sogar an Konzepten der Emotionspsychologie und Tiefenpsychologie orientieren.[4] Rolf Arnold geht es nicht nur um das bloße Aneignen vom kognitiv erlernbaren Wissen, sondern auch darum, wie Emotionen unsere Wahrnehmung beeinflussen und unser Realitätserleben für das Subjekt plausibel erscheinen lässt.[5]

Gefordert wird neuerdings, vor allem durch das Wirken der Medien eine Ausrichtung pädagogischen Handelns nicht nur an der empirischen Forschung, sondern auch einem naturwissenschaftlichen Ideal nachzukommen, wie es in der Psychologie ausgeübt wird.[6]

Lehren und Lernen soll plan- und steuerbar gemacht werden. Die Frage ist bloß, warum dies bis dato nicht möglich ist. Die Antwort von Rolf Arnold hierauf ist, dass zur Kognition die Emotion schlichtweg ausgeklammert wird. Dazu zählen „die Emotionen des Menschen, die Entstehung von Emotionen in der individuellen

Entwicklung und ihre Verbindung zum rationalen Denken.“[7]

Welche Auswirkungen haben nun also emotionen auf unsere Wahrnehmung? Und was genau sind Emotionen? Und welche Auswirkungen haben sie auf die Lehr-/Lernsituation?

2. Definitionen

Zuerst möchte ich einige Begrifflichkeiten klären, die im Zusammenhang mit dem gewählten Thema, der Entstehung emotionaler Matrizen und ihre Auswirkung auf die Lehr-/Lernsituation stehen.

Affekt:

Nach Luc Ciompi ist also ein Affekt „eine von inneren und äußeren Reizen ausgelöste, ganzheitliche psycho-physische Gestimmtheit von unterschiedlicher Qualität, Dauer und Bewußtseinsnähe.“[8]

„Affekt ist eine starke Gemütsbewegung, d.h. ein Gefühlszustand von besonderer Intensität. Er ist gekennzeichnet durch stärkere emotionale Erregung in Bezug auf Personen oder Sachverhalte.“[9]

„Affekt (lat.), Wallung, heftige Gemütsbewegung; ein Erregungszustand, der zu gesteigertem Antrieb führen, aber Einsicht und Kritik ausschalten und die Herrschaft des Menschen über sich selbst beeinträchtigen kann“[10]

Folgende Begriffe ordnet Ciompi als Unterbegriffe des Affekts ein:

Emotion:

Unter Emotion versteht Ciompi den Übergang von einem Affektzustand zum anderen, mit einer kurzen Dauer.[11]

Emotionen enthalten folgende Faktoren:

- Die Erkenntniss, dass etwas in irgendeiner Weise angenehm oder unangenehm ist.
- Gefühle bestimmter Art.
- Deutliche Körperempfindungen bestimmter Art.
- Unwillkürliche körperliche Vorgänge und deren Zutagetreten in bestimmter Art.
- Tendenzen zu bestimmten Handlungen.
- Ein aufgeregter oder gestörter Zustand des Geistes oder Körpers.[12]

Gefühl:

Unter Gefühl versteht Ciompi einen körperlich bewussten Affekt, wie zum Beispiel Herzrasen.[13]

Stimmung:

Eine lang dauernde ungerichtete psycho-physische Befindlichkeit oder Bereitschaft.[14]

[...]


[1] Luc Ciompi, Die emotionalen Grundlagen des Denkens, 2005,

[2] Luc Ciompi, Die emotionalen Grundlagen des Denkens, 2005,

[3] Roth 2001,

[4] Rolf Arnold, Die emotionale Konstruktion der Wirklichkeit, 2005

[5] Rolf Arnold, Die emotionale Konstruktion der Wirklichkeit, 2005

[6] www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-2005/rhein05_01

[7] www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-2005/rhein05_01

[8] Luc Ciompi, „Die emotionalen Grundlagen des Denkens“,

[9] Schröder, H. (1985). Grundwortschatz Erziehungswissenschaften

[10] Hehlmann, W. (1967). Wörterbuch der Pädagogik. Stuttgart: Kröner.

[11] Luc Ciompi, „Die emotionalen Grundlagen des Denkens“,

[12] Rolf Arnold, „Die emotionale Konstruktion der Wirklichkeit“, 2005,

[13] Luc Ciompi, „Die emotionalen Grundlagen des Denkens“,

[14] Luc Ciompi, „Die emotionalen Grundlagen des Denkens“,

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Emotionale Matrizen und ihre möglichen Auswirkungen auf unser Lernverhalten
Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Autor
Jahr
2008
Seiten
15
Katalognummer
V88705
ISBN (eBook)
9783638040051
ISBN (Buch)
9783640334087
Dateigröße
417 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Emotionale, Matrizen, Auswirkungen, Lernverhalten
Arbeit zitieren
Arne Graf (Autor:in), 2008, Emotionale Matrizen und ihre möglichen Auswirkungen auf unser Lernverhalten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88705

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