Mit dieser Arbeit soll die Entwicklung der europäischen Vergemeinschaftung von der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl bis hin zur Europäischen Union der 27 aufgezeigt werden. Die Europäische Union stellt in ihrer politischen wie wirtschaftlichen Bedeutung als Folge ihrer Zusammensetzung aus Nationalstaaten ein besonderes Einflussmedium dar, dass sich in den vergangenen Jahren zunehmend im internationalen Auftreten einheitlich gestaltet. Die Einflussnahme und die Sonderstellung einzelner Mitgliedsstaaten bieten für die ‚Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik’ der Europäischen Union Chancen aber auch Konfliktpotential.
Um die politische Beteiligung der EU an einem direkten Beispiel sichtbar zu machen, bietet sich der israelisch-palästinensische Konflikt an. Dieser Konflikt beherrscht den Nahen Osten ebenso lange, wie die europäische Integration in Europa fortschreitet. In diesem Konflikt treten Einflüsse von internationaler Seite, durch die Vereinten Nationen, durch führende Wirtschaftsnationen und durch benachbarte arabische Länder und Organisationen deutlich zutage.
Diese internationalen Vermittlungsversuche prägen das schwankende Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern von Annäherung und Distanzierung, von Anerkennung und Vertreibung seit der Entstehung des Staates Israel nachhaltig.
Die Europäische Union hat sich im Laufe ihrer Entwicklung auf den verschiedensten Politikfeldern mit diesem Konflikt befasst und betätigt sich vornehmlich ökonomisch und finanziell an den Verhandlungen. Ob die EU als selbsternannter globaler Akteur aktiver in die Friedensverhandlungen intervenieren sollte oder ob das Maß der Interaktion zwischen den Konfliktparteien und der EU angemessen ist, soll diese Wissenschaftliche Hausarbeit differenziert erarbeiten.
Durch die Präsentation der für den israelisch-palästinensischen Konflikt bedeutsamen Politikbereiche der Europäischen Union soll eine Grundlage vermittelt werden, die es ermöglicht, sich dem in der Arbeit folgenden historischen Einblick über den Nahost-Konflikt kritisch zu widmen und aus den Erfahrungen der Vergangenheit Schlüsse und Prognosen für die Zukunft zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die „Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik“ der Europäischen Union
- Grundlegende Vertragstexte
- Der Vertrag von Maastricht
- Der Vertrag von Amsterdam
- Der Vertrag von Nizza
- Bewertung der Entwicklung in der GASP
- Die „Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik“
- Die militärische Komponente der ESVP
- Die zivile Komponente der ESVP
- Die ESVP in der Bewertung
- Die Europäische Sicherheitsstrategie
- Kapitel I
- Kapitel II
- Kapitel III
- Bewertung der ESS
- Die Europa-Mittelmeer-Partnerschaft
- Die drei Dimensionen der Zusammenarbeit
- Die politische und sicherheitspolitische Partnerschaft
- Die ökonomische und finanzielle Partnerschaft
- Die soziale, kulturelle und humanitäre Partnerschaft
- Die Entwicklung des Barcelona-Prozesses
- Kommentierung der Euromed-Partnerschaft
- Die Europäische Nachbarschaftspolitik
- Das Nahost-Quartett
- Die Europäische Union und der israelisch-palästinensische Konflikt
- Der israelisch-palästinensische Konflikt
- Das Vorfeld der Staatsgründung Israels
- Die Folge der Staatsgründung
- Der Sechs-Tage-Krieg und die Folgen
- Der Beginn des Nahost-Friedensprozesses
- Die erste Intifada
- Ein erster Durchbruch im Nahost-Friedensprozess
- Ursachen und Ausbruch der zweiten Intifada
- Internationale Vermittlung des Nahost-Quartetts
- Der innerpalästinensische Konflikt
- Israelisch-palästinensische Friedensbemühungen
- Die Rolle der Europäischen Union
- Hilfe im Rahmen der Road Map
- Ablehnungspolitik der EU gegenüber der Hamas
- Gemeinsame Aktionen der EU
- Mission zur Unterstützung des Grenzschutzes
- Polizeimission EUPOL COPPS
- Allgemeine Zielsetzung europäischer Bemühungen
- Tendenzen zum Jahresende 2006
- Belebung des Friedensprozesses 2007
- Entwicklung der GASP und ihre Bedeutung für die europäische Außenpolitik
- Die Rolle der ESVP im Kontext der GASP
- Analyse der EU-Politik im israelisch-palästinensischen Konflikt
- Bedeutung von Friedensinitiativen und Vermittlungsversuchen
- Herausforderungen und Perspektiven für die GASP im Nahost-Konflikt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung der „Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik“ (GASP) der Europäischen Union im Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts. Sie analysiert die historische Entwicklung der GASP, beleuchtet die Rolle der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) sowie die verschiedenen Initiativen der EU im Nahost-Konflikt, wie die Europa-Mittelmeer-Partnerschaft und das Nahost-Quartett.
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort skizziert den Hintergrund der Arbeit und die Bedeutung der Europäischen Union als politisches und wirtschaftliches Einflussmedium. Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung der GASP, beginnend mit den grundlegenden Vertragstexten wie dem Vertrag von Maastricht, Amsterdam und Nizza. Es analysiert die ESVP in ihren militärischen und zivilen Komponenten und erörtert die Europäische Sicherheitsstrategie. Kapitel 3 widmet sich dem israelisch-palästinensischen Konflikt, mit einer detaillierten Darstellung des historischen Hintergrunds und der wichtigsten Entwicklungen bis zum Jahr 2007.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der „Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik“ (GASP) der Europäischen Union, der „Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik“ (ESVP), der „Europa-Mittelmeer-Partnerschaft“, dem „Nahost-Quartett“ und dem israelisch-palästinensischen Konflikt. Weitere wichtige Themen sind die Rolle der EU im Nahost-Friedensprozess, die Herausforderungen der GASP und die Bedeutung von Friedensinitiativen und Vermittlungsversuchen.
- Arbeit zitieren
- René-André Kohl (Autor:in), 2007, Die "Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik" der Europäischen Union im Hinblick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88857