Die vorliegende Hausarbeit stellt eine medientheoretische Analyse der Inszenierung „Eine Frau unter Einfluss“ von René Pollesch dar. Als konkrete Vorlage diente die Prater-Inszenierung in Berlin aus dem Jahr 2002.
Ziel des ersten Teils der Arbeit ist es, die Inter -und Multimedialität der Inszenierung zu untersuchen , wobei hier auf der einen Seite das Identiätskonzept der Figuren näher beleuchtet werden soll, da diese selbst als Medium verstanden werden können, als auch die eigentlichen technischen Mittel, die genutzt werden um Multi -bzw. Intermedialität herzustellen. Interessant ist es an dieser Stelle, die Rolle des Rezipienten mit einzubeziehen, da dieser durch die von Pollesch kreierte „Webcam- Ästhetik“ bewusst zum Voyeur gemacht wird, als auch die ästhetische Diskrepanz zwischen Western-Kulisse und eben jenen High Tech- Mitteln, die genutzt werden, genauer zu betrachten
Der zweite Teil der Analyse bezieht sich auf die eigentliche Vorlage und Inspiration für die Inszenierung, nämlich den Film „A Woman Under The Influence“ von John Cassavetes aus dem Jahr 1974. Hier ist es wichtig, den Film zuerst einmal auf der inhaltlichen Ebene mit der Theaterinszenierung zu vergleichen. Des Weiteren scheint es sinnvoll, die zentralen Thematiken des Films erkenntlich zu machen, diese zu interpretieren und sie den von Pollesch gewählten Thematiken gegenüberzustellen. Auch die Frage, inwiefern die Hauptfigur Mable als Charakter, der mit einem „gestörten Medium“ vergleichbar ist, verstanden werden kann, ist hier interessant zu untersuchen.
Als „nerviges Plappertheater im Prater“ wurden die Inszenierungen von René Pollesch in Berlin unter anderem von diversen Kritikern bezeichnet; eine mit Sicherheit etwas kühn gewählte Beschreibung, die aber, gemessen an dem, was man von einem Theaterstück -selbst wenn man weiß, dass es sich um experimentelles Theater handelt- erwartet, auf den ersten Blick nicht ganz unzutreffend erscheint.
Die Figurenkonstellation, die in „Eine Frau unter Einfluss“ gänzlich unverändert bleibt, besteht aus drei Frauen, deren Beziehung untereinander bis zum Schluss nicht ganz eindeutig zu bestimmen ist. Sie befinden sich auf oder in der Nähe einer Veranda, in mitten einer Western-Film Kulisse. Sie reden viel, dennoch ist ihren Repliken auf der inhaltlichen Ebene nur sehr wenig von dem zu entnehmen, was eine der Figuren als Individuum besonders hervorstechen ließe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Intermedialität in der Inszenierung
- Identitätskonzept der Figuren
- Western- vs. High-Tech Kulisse
- Die Vorlage: Cassavetes` "A Woman Under The Influence"
- Inhalt
- Vergleich mit Pollesch
- Schlusswort
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert medientheoretisch René Polleschs Inszenierung „Eine Frau unter Einfluss“, basierend auf der Berliner Prater-Inszenierung von 2002. Der erste Teil untersucht die Inter- und Multimedialität der Inszenierung, beleuchtet das Identitätskonzept der Figuren als Medien und analysiert die technischen Mittel zur Herstellung von Multi- bzw. Intermedialität. Der zweite Teil vergleicht den Film "A Woman Under The Influence" von John Cassavetes (1974) mit Polleschs Inszenierung, untersucht zentrale Thematiken und deren Gegenüberstellung.
- Intermedialität und Multimedialität in Polleschs Inszenierung
- Identitätskonstruktion der Figuren und ihre Rolle als Medien
- Vergleich der Thematiken in Polleschs Inszenierung und Cassavetes' Film
- Analyse der "Webcam-Ästhetik" und die Rolle des Rezipienten
- Die ästhetische Diskrepanz zwischen Western-Kulisse und High-Tech-Mitteln
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Hausarbeit: eine medientheoretische Analyse von René Polleschs Inszenierung „Eine Frau unter Einfluss“, fokussiert auf die Intermedialität, das Identitätskonzept der Figuren und einen Vergleich mit Cassavetes' Filmvorlage. Sie skizziert die Herangehensweise, die sowohl die technischen Mittel der Inszenierung als auch den Vergleich der inhaltlichen Ebenen umfasst und die Rolle des Zuschauers als Voyeur betont.
Intermedialität in der Inszenierung: Dieses Kapitel analysiert die Intermedialität von Polleschs Inszenierung. Es beschreibt die Figurenkonstellation aus drei Frauen und deren Beziehung, die in einer Western-Kulisse spielt. Der Fokus liegt auf der fehlenden Individualisierung der Figuren, die durch eine schnelle Sprechtechnik und die Diskurstechnik charakterisiert sind. Die Figuren werden als Medien verstanden, die Informationen vermitteln. Die Rolle der Souffleuse im Publikum wird als bewusste Durchbrechung der vierten Wand interpretiert, die den anti-illusorischen Charakter der Inszenierung unterstreicht. Die Kommunikation zwischen den Figuren wird als monologisiert beschrieben, die Handlung reduziert sich auf Geschehnisabläufe, was die Unmöglichkeit von Kommunikation auf verschiedenen Ebenen veranschaulicht.
Die Vorlage: Cassavetes` "A Woman Under The Influence": Dieses Kapitel befasst sich mit dem Film "A Woman Under The Influence" von John Cassavetes als Vorlage für Polleschs Inszenierung. Es vergleicht die inhaltliche Ebene des Films mit der Theaterinszenierung, untersucht die zentralen Thematiken des Films und stellt diese den von Pollesch gewählten Thematiken gegenüber. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Interpretation der Hauptfigur Mable als "gestörtes Medium". Der Vergleich dient dazu, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Darstellung der Thematik und die jeweiligen künstlerischen Mittel aufzuzeigen. Hier werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit der Thematik und den ästhetischen Mitteln herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
René Pollesch, Eine Frau unter Einfluss, Intermedialität, Multimedialität, Identitätskonzept, Medien, Webcam-Ästhetik, John Cassavetes, A Woman Under The Influence, Theaterinszenierung, Film, Vergleich, Diskurstechnik, Sprechtechnik, Anti-illusionistisches Theater, Rezeption, Voyeurismus, Kommunikation, Figur, Medium.
Häufig gestellte Fragen zu René Polleschs Inszenierung „Eine Frau unter Einfluss“
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert medientheoretisch René Polleschs Theaterinszenierung „Eine Frau unter Einfluss“ (Berliner Prater-Inszenierung von 2002). Der Fokus liegt auf der Inter- und Multimedialität der Inszenierung, dem Identitätskonzept der Figuren und einem Vergleich mit John Cassavetes' Filmvorlage „A Woman Under The Influence“ (1974).
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die Intermedialität und Multimedialität in Polleschs Inszenierung, die Identitätskonstruktion der Figuren und ihre Rolle als Medien, die Vergleich der Thematiken in Polleschs Inszenierung und Cassavetes' Film, die „Webcam-Ästhetik“ und die Rolle des Rezipienten sowie die ästhetische Diskrepanz zwischen Western-Kulisse und High-Tech-Mitteln.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel zur Intermedialität in der Inszenierung, einem Kapitel zum Vergleich mit Cassavetes' Film „A Woman Under The Influence“, einem Schlusswort und einem Quellenverzeichnis. Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung und die Herangehensweise. Die Kapitel analysieren die medialen Aspekte der Inszenierung und den Vergleich mit der Filmvorlage. Die Arbeit betont die Rolle des Zuschauers als Voyeur.
Wie wird die Intermedialität in Polleschs Inszenierung analysiert?
Das Kapitel zur Intermedialität beschreibt die Figurenkonstellation, die Western-Kulisse und die fehlende Individualisierung der Figuren. Es analysiert die Sprechtechnik und Diskurstechnik, betrachtet die Figuren als Medien und interpretiert die Rolle der Souffleuse als bewusste Durchbrechung der vierten Wand. Die Kommunikation zwischen den Figuren wird als monologisiert beschrieben, was die Unmöglichkeit von Kommunikation auf verschiedenen Ebenen veranschaulicht.
Wie wird der Vergleich mit Cassavetes' Film durchgeführt?
Das Kapitel zum Vergleich untersucht die inhaltliche Ebene des Films und der Theaterinszenierung, analysiert zentrale Thematiken und deren Gegenüberstellung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Interpretation der Hauptfigur Mable als „gestörtes Medium“. Der Vergleich zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung der Thematik und der verwendeten künstlerischen Mittel auf.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: René Pollesch, Eine Frau unter Einfluss, Intermedialität, Multimedialität, Identitätskonzept, Medien, Webcam-Ästhetik, John Cassavetes, A Woman Under The Influence, Theaterinszenierung, Film, Vergleich, Diskurstechnik, Sprechtechnik, Anti-illusionistisches Theater, Rezeption, Voyeurismus, Kommunikation, Figur, Medium.
Welche Rolle spielt der Zuschauer in der Analyse?
Die Arbeit betont die Rolle des Zuschauers als Voyeur und analysiert, wie die Inszenierung die Rezeption und den Blick des Zuschauers aktiv mitgestaltet, beispielsweise durch die bewusste Durchbrechung der vierten Wand mittels der Souffleuse.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Die Zusammenfassung enthält keine expliziten Schlussfolgerungen. Diese müssten aus der vollständigen Hausarbeit entnommen werden.)
- Quote paper
- Miriam Dunja Berraissoul (Author), 2004, René Pollesch: Eine Frau unter Einfluss - Eine medientheoretische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88915