Ziel dieser Studienarbeit ist es, das Phänomen des Omission Bias zu definieren, wichtige Studien darzulegen und eigene Ansätze zur weiteren Erforschung des Themas in der Wirtschaftspsychologie zu präsentieren.
Gegenstand der Verhaltenswissenschaftlichen Forschung in Bezug auf Omission Bias ist die Untersuchung der Präferenz für Schäden, die durch Auslassungen verursacht werden, gegenüber gleichen oder geringeren Schäden, die durch Handlungen verursacht werden. Verschiedene Studien besagen, dass der Mensch lieber nicht handelt, wenn die Folgen der Handlung unsicher sind. Basierend auf den Erkenntnissen der Grundlagenforschung, diein den 1990er Jahren ihren Ursprung fanden, befassen sich aktuelle Anwendungsbeispiele mit den Fragen zur Allgemeingültigkeit dieses Phänomens, welche darauf hinweisen, dass manchmal die gegenteilige Tendenz besteht. Weiters wurden zum Omission Bias drei Schlüsselfaktoren für den Auslassungsverzerrungseffekt erörtert: Kausalität, Intentionalität und Bedauern.
In zahlreichen Studien entdeckte man das "third-person-judgement" Phänomen. Es bezeichnet, dass Menschen Unterlassungen Dritter weniger verwerflich finden als eine aktive Handlung, die zum selben Ergebnis führt. Bei einem 1991 durchgeführten Experiment wurde dieses Phänomen bestätigt. Seit dieser Studie wird diese Asymmetrie zwischen Handeln und Unterlassen als Unterlassungsbias oder Unterlassungseffekt bezeichnet. Im Rahmen der "first-person-choice" kommen mehrere Psychologen zu der Auffassung, dass in der Regel Handlungen moralisch schlechter sind als Unterlassungen. Die mildere Beurteilung von Unterlassung durch Dritte kann dazu führen, dass Individuen lernen, in Zukunft ihre Vorgehensweise ähnlich zu gestalten. Grundsätzlich wird bei Handlungen mehr Absicht vermutet als bei Unterlassungen. Somit kann mit Omission Bias die Strategie der Nichthandlung erklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Word Cloud & Keywords
- 2. Abstract
- 3. Zusammenfassung
- 4. Theoretischer Hintergrund
- 4.1 Definition und Erläuterung der Thematik/ des Phänomens sowie zentrale Befunde aus der Grundlagenforschung
- 4.1.1 Definition
- 4.1.2 Erläuterung der Thematik/ des Phänomens sowie zentrale Befunde aus der Grundlagenforschung
- 4.2 Aktuelle Anwendungsbeispiele und Forschungsbeiträge aus der Angewandten und Wirtschaftspsychologie
- 4.3 Dokumentation der Recherche
- 5. Eigene Anwendungen der Thematik/Phänomens
- 5.1 Anwendungsbeispiele im Bereich der Markt- und Werbepsychologie
- 5.2 Anwendungsbeispiele im Bereich Arbeits- und Organisationspsychologie
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit dem Phänomen des Omission Bias. Das Ziel dieser Arbeit ist es, das Konzept des Omission Bias zu definieren, relevante Studien zu präsentieren und eigene Ansätze für die weitere Erforschung des Themas in der Wirtschaftspsychologie vorzustellen.
- Definition und Erläuterung des Omission Bias
- Zentrale Befunde aus der Grundlagenforschung zum Omission Bias
- Anwendungsbeispiele und Forschungsbeiträge aus der Angewandten und Wirtschaftspsychologie
- Die Rolle von Kausalität, Intentionalität und Bedauern im Zusammenhang mit dem Omission Bias
- Das "third-person-judgment" Phänomen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen Überblick über die wichtigsten Schlüsselwörter und Konzepte, die in der Arbeit behandelt werden. Der zweite Teil, das Abstract, liefert eine kurze Zusammenfassung der Forschungsfrage und der Ergebnisse. Im dritten Kapitel wird das Phänomen des Omission Bias näher erläutert. Dabei werden die zentralen Befunde aus der Grundlagenforschung sowie die aktuellen Anwendungsbeispiele und Forschungsbeiträge aus der Angewandten und Wirtschaftspsychologie vorgestellt. Im vierten Kapitel wird die Dokumentation der Recherche präsentiert. Im fünften Kapitel werden eigene Anwendungsbeispiele der Thematik im Bereich der Markt- und Werbepsychologie sowie der Arbeits- und Organisationspsychologie gegeben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen dieser Arbeit sind Omission Bias, Unterlassungen, Nichthandeln, Kausalität, Intentionalität, Bedauern, "third-person-judgment", "first-person-choice", Handlungs-Untätigkeits-Asymmetrien, Markt- und Werbepsychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie.
- Quote paper
- Jaqueline Wenger (Author), 2019, Omission Bias. Die Strategie der Nichthandlung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/889391