Vorbemerkung
Während des Zweiten Weltkrieges kämpften die USA, England und die Sowjetunion noch gemeinsam gegen Nazi-Deutschland und für die Befreiung Europas vom Joch des Faschismus. Obwohl Stalin und Hitler noch vor dem Einfall der Wehrmacht in die Sowjetunion gemeinsam Polen untereinander aufgeteilt hatten, zerfiel dieses Bündnis, nachdem die Wehrmacht mit ihren Panzern in Rußland einbrach. Am 22. Juni 1941 startete auf breiter Front zwischen der Ostsee und den Karpaten der „Fall Barbarossa“ gegen die offensichtlich völlig überraschte Sowjetunion. Die bis Herbst 1941 erwartete sowjetische Niederlage sollte Großbritannien, das dem im Herbst 1939 überfallenen Polen zu Hilfe eilte, zu einem Kompromißfrieden zwingen und die Grundlage für den kommenden Kampf um die Weltherrschaft gegen die USA bereiten. Ab diesem Zeitpunkt war Stalin für die USA nicht mehr der argwöhnisch beäugte Diktator im kommunistischen Rußland, sondern ihr wichtigster Verbündeter, der gute „Onkel Joe“. Erst nach dem Krieg kehrten die Westmächte zu ihrer alten Sichtweise auf Stalin zurück.
Doch vorerst einte der gemeinsame Überlebenswille die „Großen Drei“, die USA lieferten nicht mehr hauptsächlich an England Waffen und kriegswichtiges Material, sondern bedachten auch ihren neuen russischen Verbündeten mit überlebensnotwendigem Nachschub. Ohne die Unterstützung der USA wäre die Rote Armee binnen kurzem aufgerieben worden. Danach hätte sich Hitler direkt gegen die Vereinigten Staaten wenden können, was mit dieser Taktik der Nachschubsicherung aber verhindert werden konnte. Die Sowjetunion fing die Hauptlast der Wehrmacht ab und verschaffte vor allem England eine Atempause. Dafür entrichtete das russische Volk einen unglaublich hohen Blutzoll, den Stalin in den Nachkriegsverhandlungen immer wieder zugunsten der Sowjetunion in die Waagschale warf.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Marshallplanhilfe für West-Europa
- Rache oder Rekonvaleszenz?
- Der Zerfall der Koalition
- Marshalls Vorläufer
- Die Vergabe der Hilfsgelder
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Marshallplan und dessen Bedeutung für den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Er analysiert die Motive hinter dem Plan, die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen sowie die Rolle der USA in der Nachkriegszeit.
- Die Rolle des Marshallplans im Kontext des Kalten Krieges
- Die Auswirkungen des Marshallplans auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung Europas
- Die Motive der USA, den Marshallplan zu initiieren
- Die Gegensätze zwischen der amerikanischen und sowjetischen Nachkriegspolitik
- Der Vergleich zwischen dem kapitalistischen und sozialistischen System im Nachkriegs-Europa
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorbemerkung: Dieses Kapitel beschreibt die Spannungen zwischen den ehemaligen Verbündeten der Anti-Hitler-Koalition nach dem Zweiten Weltkrieg, die zur Teilung der Welt in zwei Lager führten.
- Marshallplanhilfe für West-Europa: Dieses Kapitel erläutert das European Recovery Program (ERP), besser bekannt als Marshallplan, und seine Auswirkungen auf den Wiederaufbau Europas.
Schlüsselwörter
Der Text beschäftigt sich mit zentralen Themen der Nachkriegsgeschichte, insbesondere dem Marshallplan, dem Kalten Krieg, dem Wiederaufbau Europas, den USA, der Sowjetunion, Kapitalismus und Sozialismus. Er beleuchtet die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der amerikanischen Nachkriegspolitik auf Europa.
- Quote paper
- Sven Lachhein (Author), 2007, Der Marshallplan und die Interessen der USA in Europa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89047