Vor dem Hintergrund, dass die Effektivität eines Unternehmens maßgeblich von der Leistungsbereitschaft und der Motivation der Mitarbeiter abhängt, haben viele Unternehmen in den letzten Jahren variable Vergütungssysteme eingeführt. Die Grundlage für die variable Komponente der Vergütung bilden dabei meist Zielvereinbarungen.
Während es im Zielvereinbarungsprozess darum geht, anspruchsvolle Ziele in überschaubaren Zeiträumen mit begrenzten Mitteln zu erreichen, soll die variable Vergütung mehr Flexibilität in die Personalkosten bringen und gleichzeitig die Motivation der Mitarbeiter und vor allem der Leistungsträger im Unternehmen erhöhen.
Theorie und Praxis liegen dabei oft recht weit auseinander. Es kommt zu Fehlern bei der Anwendung von Zielvereinbarungen und variabler Vergütung. Die Folgen sehen dann in der Praxis so aus, dass Führungsinstrumente, die eigentlich zur Motivation und Leistungssteigerung der Mitarbeiter beitragen sollen, eher Demotivation und Enttäuschung hervorrufen. Systeme, die in guter Absicht eingeführt wurden, werden durch Anwendungsfehler, die nicht zwangsläufig sein müssen, gestört.
Zielvereinbarungen im Kontext eines variablen Vergütungssystems finden auch immer mehr Anwendung im Bankengewerbe. Die Deutsche Postbank AG hat mit dem am 01.01.2004 in Kraft getretenen neuen Entgelttarifvertrag variable Vergütung durchgängig im Unternehmen eingeführt.
Es bietet sich daher an, eine empirische Untersuchung in Form einer Mitarbeiterbefragung bei der Postbank Berlin zu dem Thema durchzuführen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Motivationswirkung von Zielvereinbarungen im Kontext eines variablen Vergütungssystems am Beispiel der Deutschen Postbank AG am Standort Berlin zu prüfen. Die Chancen und Risiken, die sich aus dieser Verknüpfung ergeben, werden gegenübergestellt und aus dem Blickwinkel der Motivation betrachtet. Im Rahmen dieser Arbeit soll am Beispiel des Postbankstandortes Berlin folgenden Fragestellungen nachgegangen werden: Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus Zielvereinbarungen und deren Verknüpfung mit variabler Vergütung? Welchen Einfluss hat die unternehmensinterne Ausgestaltung auf die Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter? Wie kann die Akzeptanz für variable Vergütung auf der Grundlage von Zielvereinbarungen gesteigert werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zielsetzung
- Vorgehensweise
- Zielvereinbarungen – Theoretische Grundlagen
- Definition
- Ablauf des Zielvereinbarungsprozesses
- Besonderheiten bei der Zielformulierung
- Zielvereinbarungsgespräch
- Zielerreichungsgespräch
- Zielvereinbarungen aus Sicht des Unternehmens
- Zielvereinbarungen aus Sicht des Mitarbeiters
- Motivation Theoretische Grundlagen
- Definition
- Motivationstheorien
- Inhaltstheorien der Motivation
- Bedürfnishierarchie von Maslow
- ERG-Theorie von Alderfer
- Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg
- Prozesstheorien der Motivation
- Gleichgewichtstheorie von Adams
- Anreiz-Beitrags-Theorie von March und Simon
- VIE-Theorie von Vroom
- Zieltheorie von Locke und Latham
- Variable Vergütung – Theoretische Grundlagen
- Definition
- Finanzierung eines variablen Vergütungssystems
- Anforderungen an ein variables Vergütungssystem
- Variable Vergütung aus Sicht des Unternehmens
- Variable Vergütung Aus Sicht des Mitarbeiters
- Chancen und Risiken bei der Verknüpfung von Zielvereinbarungen und variabler Vergütung
- Chancen
- Motivation und Identifikation mit den Unternehmenszielen
- Feedback und Förderung der Personalentwicklung
- Gerechtigkeit und Transparenz
- Risiken
- Grenzen der Motivierung
- Leistungsintensivierung und Erhöhung der Kontrolle
- Fehlsteuerungen
- Risiken in der Gestaltung des variablen Vergütungssystems
- Risiken im Zielvereinbarungsprozess
- Risiken bei der Zielformulierung
- Risiken im Zielvereinbarungsgespräch
- Risiken im Zielerreichungsgespräch
- Bürokratisierung und Formalismus
- Deutsche Postbank AG - Zielvereinbarungen und variable Vergütung
- Das Unternehmen Deutsche Postbank AG
- Geschichte
- Personalstruktur
- Zielvereinbarungsprozess
- Besonderheiten bei der Zielformulierung
- Jahresgespräch
- Variable Vergütung
- Zielvereinbarungen und variable Vergütung aus Sicht der Postbank
- Empirische Untersuchung
- Hypothesenbildung
- Die Datenerhebung und -Auswertung
- Erstellung und Konstruktion des Fragebogens
- Konzeption und Durchführung der Befragung
- Auswertungsmethode
- Untersuchungsergebnisse
- Die Befragten
- Unternehmensziele
- Zielvereinbarungen
- Mitarbeitergespräch und Rückmeldung
- Zielerreichung
- Variable Vergütung
- Zusammenfassung und Überprüfung der Hypothesen
- Offene Fragen
- Fazit
- Handlungsempfehlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Motivationswirkung von Zielvereinbarungen und variabler Vergütung im Bankengewerbe. Es werden die Chancen und Risiken untersucht, die sich aus der Verknüpfung von Zielvereinbarungen, Motivation und variabler Vergütung ergeben. Die Studie fokussiert auf die Deutsche Postbank am Standort Berlin und analysiert die Anwendung dieser Konzepte in der Praxis.
- Analyse der theoretischen Grundlagen von Zielvereinbarungen, Motivation und variabler Vergütung
- Untersuchung der Chancen und Risiken, die sich aus der Kombination von Zielvereinbarungen und variabler Vergütung unter Motivationsaspekten ergeben
- Bewertung des Zielvereinbarungsprozesses und der variablen Vergütung bei der Deutschen Postbank AG
- Empirische Untersuchung der Motivationswirkung von Zielvereinbarungen und variabler Vergütung bei der Postbank Berlin mithilfe einer schriftlichen Befragung
- Formulierung von Handlungsempfehlungen auf Basis der Untersuchungsergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung und die Vorgehensweise der Arbeit dar. Kapitel 2 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen von Zielvereinbarungen, wobei der Fokus auf dem Ablauf des Prozesses, den Besonderheiten der Zielformulierung sowie der Sichtweise des Unternehmens und der Mitarbeiter liegt. Kapitel 3 untersucht die Motivationstheorien und deren Relevanz für das Verständnis von Zielvereinbarungen. In Kapitel 4 werden die theoretischen Grundlagen der variablen Vergütung und deren Bedeutung aus Sicht des Unternehmens und der Mitarbeiter behandelt. Kapitel 5 analysiert die Chancen und Risiken, die sich aus der Verbindung von Zielvereinbarungen und variabler Vergütung ergeben. Kapitel 6 beschreibt den Zielvereinbarungsprozess und die variable Vergütung bei der Deutschen Postbank AG, inklusive ihrer Historie und Personalstruktur. Kapitel 7 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung, die mithilfe einer schriftlichen Befragung durchgeführt wurde. Die Untersuchung deckt die Perspektive der Mitarbeiter der Postbank Berlin auf Zielvereinbarungen, variable Vergütung, Unternehmensziele und die wahrgenommene Motivation ab. Die Ergebnisse werden analysiert und mit den theoretischen Grundlagen in Beziehung gesetzt. Das Fazit fasst die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammen und leitet Handlungsempfehlungen für die Praxis ab.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Konzepten der Zielvereinbarung, Motivation und variabler Vergütung im Kontext des Bankengewerbes. Die Untersuchung fokussiert auf die Deutsche Postbank AG und analysiert die Anwendung dieser Konzepte in der Praxis. Wichtige Themenbereiche der Arbeit sind die Motivationswirkung von Zielvereinbarungen, die Chancen und Risiken der Verknüpfung von Zielvereinbarungen und variabler Vergütung sowie die empirische Untersuchung der Mitarbeiterperspektive auf diese Konzepte.
- Quote paper
- Anja Lubos (Author), 2007, Zielvereinbarungen als Bestandteil eines variablen Vergütungssystems im Bankengewerbe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89088