Der Unterrichtsprozess wird von der Abfolge verschiedener didaktischer Funktionen des Unterrichts bestimmt. Bei seiner Analyse stößt man auf folgende Funktionen:
- „Vorbereitung auf einen neuen Unterrichtsgegenstand,
- Didaktische Zielstellung und Zielorientierung,
- Arbeit am neuen Stoff,
- Festigung des Wissens,
- Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten,
- Systematisierung des Wissens und Könnens,
- Didaktische Anwendung,
- Kontrolle und Bewertung der Unterrichtsergebnisse“.
Grob lässt der Unterricht sich also in Motivation, Information und Verarbeitung einteilen.
„Der Aufbau einer Unterrichtsstunde und die Abfolge der einzelnen Lehr- und Lernschritte hängt von den psychischen Bedingungen des Lernenden, von der Struktur der Lerninhalte, von dem richtungsweisenden Lehrziel und von der Dynamik der Stundengestaltung des Lehrers ab.“
Der lernpsychologische Aspekt sieht die Notwendigkeit der Stufeneinteilung der Unterrichts in dem psychischen Lernvorgang. Dies bedeutet, die Aufmerksamkeit des Schülers, seine Fassungskraft, sein Verständnis, sein Interesse, seine Motivation, seine Ermüdbarkeit usw. zu beachten und ihnen Bedeutung für das Gelingen des Unterrichts zuzuschreiben. [...] Unterrichtsstufen erscheinen somit als Lernstufen, die ihrerseits auf psychologischen Gesetzmäßigkeiten des Lernprozesses basieren.
a) Der inhaltliche Aspekt macht auf die Abhängigkeit der unterrichtlichen Stufung von sach-strukturellen Faktoren aufmerksam. Eine zu umfassende Stoffeinheit muss für ein optimales Lehren und Lernen in kleinere Abschnitte aufgeteilt werden.
b) Der lehrzielbezogene Aspekt zielt darauf ab, dass Stufenmodelle nicht unabhängig von den unterrichtlichen Zielsetzungen gesehen werden dürfen. Ihre Abfolge variiert, je nachdem ob Kenntnisse, Fertigkeiten, Erlebnisse oder Pragmata angestrebt werden.
c) Der dramatische Aspekt deutet auf das darstellerische Vermögen und die gestalterischen Akte des Lehrers in einem lehrerorientierten Unterricht hin. „Wie das Geschehen auf der Bühne, so kennt das Agieren des Lehrers Ouvertüren, bestimmte erregende Momente, Anspannung und einen Abschwung.“
Zu den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Unterrichtsprozesses gehört auch das Verhältnis zwischen der weiterführenden und der konsolidierenden Phase des Unterrichts - der Vermittlung neuen Wissens und Könnens und der Sicherung des vermittelten Wissens und Könnens.
Inhaltsverzeichnis
- Der Unterrichtsprozess
- Die Vorbereitung und Hinführung (Motivation)
- Die Information
- Die Verarbeitung
- Hauptschule, Klasse 7: Themenkomplex „Bauern und Adlige“
- Realschule, Klasse 7: Themenkomplex „Bauern und Adlige“
- Gymnasium, Klasse 7 : Themenkomplex „Adlige und Bauern“
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten der drei verschiedenen Schularten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Unterrichtsprozess anhand der didaktischen Funktionen von Motivation, Information und Verarbeitung. Sie untersucht die Bedeutung der Stufeneinteilung des Unterrichts im Hinblick auf die psychischen Lernvoraussetzungen der Schüler, die Struktur der Lerninhalte und die lehrzielbezogene Gestaltung des Unterrichtsprozesses. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit die Funktion der Vorbereitung und Hinführung (Motivation) innerhalb des Unterrichtsprozesses und die Bedeutung der Hinführung für die Aktivierung der Lernbereitschaft.
- Didaktische Funktionen des Unterrichts
- Stufeneinteilung des Unterrichts
- Motivation und Aktivierung der Lernbereitschaft
- Vorbereitung und Hinführung
- Lernpsychologische Aspekte des Unterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Der Unterrichtsprozess: Dieses Kapitel definiert den Unterrichtsprozess anhand der didaktischen Funktionen von Vorbereitung, Zielstellung, Arbeit am neuen Stoff, Festigung, Entwicklung von Fähigkeiten, Systematisierung, Anwendung, Kontrolle und Bewertung. Der Unterricht wird grob in Motivation, Information und Verarbeitung eingeteilt, wobei die Stufeneinteilung durch lernpsychologische, inhaltliche, lehrzielbezogene und dramatische Aspekte bestimmt wird.
- Kapitel 2: Die Vorbereitung und Hinführung (Motivation): Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung der Vorbereitung und Hinführung für den Unterrichtsprozess. Die Vorbereitung umfasst die Planung des Unterrichts durch den Lehrer und die langfristige und unmittelbare Vorbereitung der Schüler auf den Unterricht. Die Hinführung dient der Aktivierung der Lernbereitschaft, der Reaktivierung des notwendigen Wissens und der Schaffung einer Erwartungshaltung bei den Schülern.
Schlüsselwörter
Unterrichtsprozess, Didaktische Funktionen, Motivation, Information, Verarbeitung, Stufeneinteilung, Lernpsychologie, Vorbereitung, Hinführung, Aktivierung der Lernbereitschaft, Unterrichtsplanung, Lerninhalte, Lehrziele, Unterrichtsgestaltung.
- Citation du texte
- Marlen Frömmel (Auteur), 2003, Das Verhältnis von Motivation, Information & Verarbeitung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89090