Mit seinen langen verschachtelten Sätzen gehört Heinrich von Kleist zu jenen Autoren, deren Werke auf den ersten Blick keine leichte und vor allem spannende Lektüre zu sein scheinen. Doch ist der Leser, wie beim hier behandelten Werk „Der Zweikampf“, erst einmal durch die Verwirrungen und Verstrickungen der Personenkonstellationen und –Aktionen gefesselt, kann er sich nur schwer wieder aus dem Spannungsnetz herauswinden.
Im Folgenden soll Licht in die Vielfältigkeit der Kleist´schen Spannungserzeugung gebracht werden.
Durch Kleists Werk „Der Zweikampf“ zieht sich ein Wechsel zwischen der Erzählzeit und der erzählten Zeit: Gerafften Stellen, in denen eine große Zeitspanne und viele Ereignisse in einem kurzen Textabschnitt erläutert werden, folgen detaillierte und genau erzählte Passagen. Dieses Wechselspiel ist eine der Methoden, die Kleist zur Spannungserzeugung einsetzt. Daneben gibt es auch eine Reihe von Erzählstilen, die im gegenseitigen Wechsel eingesetzt, spannungserzeugend sind. Doch die spannungsgeladenste Methode ist sicherlich das Aufbauen und Unterlaufen von Erwartungen: Spuren werden vom Autor gelegt, Indizien werden gefunden und am Ende kommt doch alles anders, als der Leser – und teilweise auch die Figuren selbst – erwartet haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Hauptteil
- Kleists Methoden zur Spannungserzeugung:
- I. Erzählzeit vs. Erzählte Zeit bzw. Wechsel der Erzählstile
- II. Entwicklung von Rätseln
- III. Aufbau und Unterlaufen von Erwartungen.
- Kleists Methoden zur Spannungserzeugung:
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert Heinrich von Kleists Erzählung "Der Zweikampf" und untersucht, wie Kleist Spannung in seiner Geschichte erzeugt. Die Autorin beleuchtet verschiedene Methoden, die Kleist einsetzt, um den Leser in den Bann seiner Geschichte zu ziehen.
- Wechsel zwischen Erzählzeit und Erzählter Zeit
- Einsatz unterschiedlicher Erzählstile
- Entwicklung von Rätseln und Indizien
- Aufbau und Unterlaufen von Erwartungen
- Die Rolle des Gottesurteils und seine Interpretation
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Einleitung stellt Heinrich von Kleist als Autor vor, dessen Werke auf den ersten Blick nicht leicht zugänglich erscheinen. Der Text "Der Zweikampf" wird als Beispiel für die Spannungserzeugung in Kleists Werk genannt. Die Autorin erläutert die verschiedenen Methoden, die Kleist einsetzt, um Spannung zu erzeugen, darunter der Wechsel zwischen Erzählzeit und Erzählter Zeit sowie der Einsatz unterschiedlicher Erzählstile.
Hauptteil
I. Erzählzeit vs. Erzählte Zeit bzw. Wechsel der Erzählstile
Kleist verwendet in "Der Zweikampf" verschiedene Erzählstile, die sich im Wechsel ablösen. Dies zeigt sich bereits im Anfang des Textes: einem Bericht über die Familienverhältnisse folgt eine szenische Erzählung des Mordes an Herzog Wilhelm. Die Autorin erläutert, wie dieser Wechsel die Spannung im Text erhöht und den Leser fesselt.
II. Entwicklung von Rätseln
Die Autorin vergleicht die Geschichte mit einem Krimi und zeigt, wie Kleist die Spannung durch Rätsel, Indizien und Alibis aufbaut. Das erste Indiz ist der Mordpfeil, der aus dem Köcher von Jakob dem Rotbart stammt. Rotbart kann jedoch ein Alibi vorweisen: eine Liebesnacht mit Littegard von Auerstein. Der Text beschreibt, wie die Ermittlungen sich entwickeln und das Gericht schließlich zum Gottesurteil greift.
Schlüsselwörter
Die Analyse von "Der Zweikampf" konzentriert sich auf die Methoden der Spannungserzeugung in Kleists Werk. Die Schlüsselbegriffe umfassen die Erzählzeit, die Erzählter Zeit, unterschiedliche Erzählstile, die Entwicklung von Rätseln, Indizien, Alibis und das Gottesurteil als Element der Spannungssteigerung.
- Quote paper
- Kristin Bauer (Author), 2007, Methoden der Spannungserzeugung bei Heinrich von Kleists "Zweikampf", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89206