Im Rahmen der theoretischen und praktischen Literatur gewann innerhalb des letzten Jahrzehnts ein Begriff massiv an Bedeutung: Corporate Governance.
Dabei reichen die Definitionen für Corporate Governance von „all the influences affecting the institutional processes” , über „the system by which companies are directed and controlled” und “the ways in which suppliers of finance to corporations assure themselves of getting a return on their investment” bis hin zu „a set of mechanisms through which outside investors protect themselves” . Anhand dieser Definitionen lässt sich feststellen, dass sich Corporate Governance mit Führung und Kontrolle sowie Ungleichverteilungen von Interessen und Einflussmöglichkeiten innerhalb eines Unternehmens beschäftigt.
Hierbei sind die Anteilseignerstrukturen der Unternehmen ein zentrales Element. So ist die Struktur, sprich die Verteilung der Stimmrechte, der Anteilseigner von Bedeutung einerseits für deren Verhältnis zum Management und andererseits untereinander.
Anhand der bisherigen Betrachtung lässt sich ableiten, dass es eine Reihe potentieller Konflikte sowohl zwischen den Anteilseignern als auch zwischen Anteilseignern und Management gibt. Aufgrund dessen spielen die Anteilseignerschutzrechte und damit verbunden die Corporate Governance eine zentrale Rolle für Art und Ausmaß einer möglichen Investition in ein Unternehmen und für die Anteilseignerstruktur. Neben den rechtlichen Aspekten existiert in Deutschland ein besonderes System der Corporate Governance: die ‚Deutschland AG’.
Das Ziel der Arbeit ist es, einen Einblick in 2 aufeinander aufbauende Eigentümerstrukturthemen zu geben. Zuerst soll ein theoretischer Einblick in das Themenfeld ‚Anteilseigner einer Aktiengesellschaft in Deutschland’ gegeben werden. Fortfolgend soll die Entwicklung der Anteilseignerstrukturen großer deutscher Aktiengesellschaften dargestellt und mögliche Einflussfaktoren auf die Strukturen untersucht werden.
Hierzu wird im zweiten Kapitel ein Überblick über die Rechtsstellung, sowie Rechte und Pflichten eines Aktionärs gegeben. Kapitel 3 beleuchtet theoretisch die Einflussfaktoren, regulatorischer Hintergrund und die ‚Deutschland AG’. Im Zuge dessen werden Thesen und Hypothesen im Sinne der durchgeführten Überlegungen aufgestellt. Im vierten Kapitel werden die Annahmen empirisch überprüft. Kapitel 5 fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf künftige Forschungsthemen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Rolle des Aktionärs in der AG
- 2.1. Rechtsstellung des Aktionärs
- 2.2. Rechte und Pflichten eines Aktionärs
- 2.2.1. Einlagepflicht
- 2.2.2. Treuepflicht
- 2.2.3. Vermögensrechte
- 2.2.4. Informationsrechte
- 2.2.5. Verwaltungsrechte
- 2.3. Trennung von Vermögens- und Stimmrechten
- 2.3.1. Variable Stimmrechte
- 2.3.2. Pyramiden
- 2.3.3. Kreuzbeteiligungen
- 2.4. Aktionärsarten
- 2.4.1. Kleinaktionäre
- 2.4.2. Großaktionäre
- 2.4.2.1. Institutionelle Großaktionäre
- 2.4.2.2. Nicht-institutionelle Großaktionäre
- 2.5. Einfluss von Großaktionären auf das Unternehmen
- 2.5.1. Mögliche Vorteile hervorgerufen durch Großaktionäre
- 2.5.2. Mögliche Nachteile hervorgerufen durch Großaktionäre
- 2.6. Zusammenfassung
- 3. Einflussfaktoren auf die Anteilseignerstrukturen in Deutschland
- 3.1. Regulatorischer Hintergrund
- 3.1.1. Aktionärsschutzrechte
- 3.1.2. Durchsetzung der Aktionärsschutzrechte
- 3.2. Die „Deutschland AG“
- 3.2.1. Merkmale der „Deutschland AG“
- 3.2.2. Trends zur Auflösung der „Deutschland AG“
- 3.3. Zusammenfassung
- 3.1. Regulatorischer Hintergrund
- 4. Empirische Untersuchung
- 4.1. Datengrundlage
- 4.1.1. Auswahl von Unternehmen und Datenquelle
- 4.1.2. Gesamtstichprobe
- 4.1.3. Korrekturen und zusätzliche Quellen
- 4.2. Allgemeine deskriptive Statistik
- 4.3. Überprüfung These 1
- 4.3.1. Deskriptive Statistik
- 4.3.2. Literatur und Erklärungsansätze
- 4.4. Überprüfung Hypothese 2
- 4.4.1. Stichprobe
- 4.4.2. Methode und Variablen
- 4.4.3. Ergebnis
- 4.4.4. Robustheit
- 4.4.5. Literatur und Erklärungsansätze
- 4.5. Überprüfung Hypothese 3
- 4.5.1. Stichprobe A
- 4.5.2. Methode und Variablen
- 4.5.3. Ergebnis
- 4.5.4. Ergebniserklärung auf Basis der Veränderungen des FAZ-Index
- 4.5.5. Stichprobe B
- 4.5.6. Methode und Variablen
- 4.5.7. Ergebnis
- 4.5.8. Literatur und Erklärungsansätze
- 4.6. Überprüfung These 4
- 4.6.1. Deskriptive Statistik
- 4.6.2. Literatur und Erklärungsansätze
- 4.7. Überprüfung These 5
- 4.7.1. Deskriptive Statistik
- 4.7.2. Literatur und Erklärungsansätze
- 4.8. Zusammenfassung
- 4.1. Datengrundlage
- 5. Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Entwicklung der Anteilseignerstrukturen deutscher Aktiengesellschaften im FAZ-Index. Ziel ist es, Einflussfaktoren auf diese Strukturen zu analysieren und zu identifizieren.
- Entwicklung der Anteilseignerstrukturen deutscher Aktiengesellschaften
- Einfluss von Großaktionären auf Unternehmen
- Rollen und Rechte von Aktionären in Aktiengesellschaften
- Der regulatorische Rahmen und Aktionärsschutz
- Der Einfluss der "Deutschland AG"
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und beschreibt die Relevanz der Untersuchung der Anteilseignerstrukturen deutscher Aktiengesellschaften. Es skizziert den Aufbau der Arbeit und die Forschungsfragen.
2. Rolle des Aktionärs in der AG: Dieses Kapitel beleuchtet die rechtliche Stellung des Aktionärs in einer Aktiengesellschaft, seine Rechte (Vermögensrechte, Informationsrechte, Verwaltungsrechte) und Pflichten (Einlagepflicht, Treuepflicht). Es analysiert die Trennung von Vermögens- und Stimmrechten, verschiedene Arten von Aktionären (Klein- und Großaktionäre, institutionelle und nicht-institutionelle Großaktionäre) und den Einfluss von Großaktionären auf das Unternehmen, sowohl positive als auch negative Aspekte. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der komplexen Beziehungen zwischen Aktionären und der Unternehmensführung.
3. Einflussfaktoren auf die Anteilseignerstrukturen in Deutschland: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Einflussfaktoren auf die Anteilseignerstrukturen in Deutschland. Es analysiert den regulatorischen Hintergrund, insbesondere Aktionärsschutzrechte und deren Durchsetzung. Ein zentraler Punkt ist die Betrachtung der „Deutschland AG“, ihrer Merkmale und der Trends zu ihrer Auflösung. Der Kapitel synthetisiert den Einfluss von Gesetzen, Vorschriften, und gesellschaftlichen Entwicklungen auf die Eigentumsverhältnisse in deutschen Unternehmen.
Schlüsselwörter
Anteilseignerstrukturen, Aktiengesellschaften, Großaktionäre, Kleinaktionäre, Aktionärsschutz, Deutschland AG, FAZ-Index, Regulatorischer Rahmen, Einflussfaktoren, empirische Untersuchung.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Entwicklung der Anteilseignerstrukturen deutscher Aktiengesellschaften im FAZ-Index
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Entwicklung der Anteilseignerstrukturen deutscher Aktiengesellschaften, die im FAZ-Index gelistet sind. Sie analysiert die Einflussfaktoren auf diese Strukturen und identifiziert diese.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle des Aktionärs in der Aktiengesellschaft (Rechte, Pflichten, verschiedene Aktionärsarten), den Einfluss von Großaktionären, den regulatorischen Rahmen und Aktionärsschutz in Deutschland, den Einfluss der „Deutschland AG“, und eine empirische Untersuchung dieser Zusammenhänge anhand des FAZ-Index.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Rolle des Aktionärs in der AG, Einflussfaktoren auf die Anteilseignerstrukturen in Deutschland, Empirische Untersuchung und Schlussbetrachtung/Ausblick. Das Kapitel zur empirischen Untersuchung beinhaltet die detaillierte Beschreibung der Methodik, der Datenbasis und der Ergebnisse der Hypothesentests.
Was ist das Ziel der empirischen Untersuchung?
Die empirische Untersuchung überprüft mehrere Hypothesen bezüglich der Einflussfaktoren auf die Anteilseignerstrukturen. Es werden sowohl deskriptive Statistiken als auch inferenzstatistische Methoden angewendet, um die Zusammenhänge zwischen den Variablen zu analysieren. Die Datenbasis besteht aus Unternehmen, die im FAZ-Index vertreten sind.
Welche Daten werden in der empirischen Untersuchung verwendet?
Die Datengrundlage der empirischen Untersuchung wird detailliert im Kapitel 4.1 beschrieben. Sie umfasst die Auswahl der Unternehmen aus dem FAZ-Index, die Gesamtstichprobe, sowie Korrekturen und zusätzliche Quellen. Die genauen Methoden und Variablen werden für jede Hypothese separat erläutert.
Welche Arten von Aktionären werden betrachtet?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Kleinaktionären und Großaktionären, wobei letztere weiter in institutionelle und nicht-institutionelle Großaktionäre unterteilt werden. Die Arbeit analysiert den unterschiedlichen Einfluss dieser Aktionärsgruppen auf das Unternehmen.
Welche Rolle spielt die „Deutschland AG“ in der Arbeit?
Die „Deutschland AG“ wird als ein wichtiger Einflussfaktor auf die Anteilseignerstrukturen in Deutschland betrachtet. Die Arbeit analysiert ihre Merkmale und die Trends zu ihrer Auflösung und deren Auswirkungen auf die Eigentumsverhältnisse in deutschen Unternehmen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Anteilseignerstrukturen, Aktiengesellschaften, Großaktionäre, Kleinaktionäre, Aktionärsschutz, Deutschland AG, FAZ-Index, Regulatorischer Rahmen, Einflussfaktoren, empirische Untersuchung.
Welche Forschungsfragen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Anteilseignerstrukturen und die Einflussfaktoren darauf. Konkrete Forschungsfragen werden in der Einleitung detailliert formuliert. Die Arbeit analysiert insbesondere den Einfluss von Großaktionären, den regulatorischen Rahmen und die Bedeutung der „Deutschland AG“.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel findet sich im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" dieser Arbeit.
- Quote paper
- Florian Haubold (Author), 2007, Die Entwicklung der Anteilseignerstrukturen deutscher Aktiengesellschaften im FAZ-Index, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89252