Das Thema dieser Arbeit lautet: "Wer vermeidet warum welche Themen? Angst und Methode in den Sozialwissenschaften: Der Beitrag der Tiefenpsychologie". Auf den tiefenpsychologischen Aspekt soll in diesem Teil näher eingegangen werden.
Es existiert eine Unterscheidung zwischen willentlicher (bewusster) und unwillentlicher (unbewusster) Vermeidung gewisser Themen in den Sozialwissenschaften. Bei der willentlichen Vermeidung hat der Sozialforscher z.B. Angst vor Reputations- und Imageverlust oder er hat die Befürchtung als unwissenschaftlich, irrational diffamiert zu werden, wenn er Tabuthemen problematisiert. Sein "freier Wille" entscheidet. Er kann sich dafür oder dagegen entscheiden. Die unwillentliche Vermeidung bringt das Unbewusste "ins Spiel". Die These lautet: Das Unbewusste verfälscht die wissenschaftliche Arbeit bzw. das Unbewusste läßt den Sozialforscher gewisse Themen von vorne herein ganz ausschließen. Aus diesem Grund soll das Unbewusste im folgenden etwas durchleuchtet werden.
"Entscheidende Bedeutung für die Psychiatrie hat das Unbewusste erst durch die Psychoanalyse Freuds gewonnen, in dessen erstem topographischen System das Unbewusste das Gesamt aller verdrängten Inhalte darstellt. Die Inhalte können nur bewußt werden, wenn die Unbewusstes und Bewusstes trennende Zensur überwunden oder umgangen wird. Ferner sind nach Freud die Inhalte des Unbewussten Repräsentanten der Triebe. (...) Die Inhalte (versuchen immer) dank der Triebenergie, mit der sie besetzt sind, ins Bewusstsein zu gelangen. Sie werden aber nur in einer durch das Einwirken des Zensors umgewandelten, harmlosen erscheinenden Form zugelassen." [...]
Inhaltsverzeichnis
- Das Unbewusste
- 1. Struktureller Aspekt: Das Freud'sche Instanzenmodell
- Das Es
- Das Ich
- Das Über-Ich
- 2. Topographischer Aspekt: Das Bewusste, das Vorbewusste und das Unbewusste
- Das Bewusste
- Das Vorbewusste
- Das Unbewusste
- 3. Gesetze und Inhalte des Unbewussten
- Gesetze des Unbewussten
- Inhalte des Unbewussten
- 4. Ausdrucksmöglichkeiten
- Fehlleistungen
- 5. Der Traum als „via regia“
- Zum Psychologischen Sinn
- Zur Struktur
- Zur Psychologischen Funktion
- Der luzide Traum
- 6. Abwehrmechanismen
- Verdrängung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage, warum bestimmte Themen in den Sozialwissenschaften bewusst oder unbewusst vermieden werden. Der Schwerpunkt liegt auf dem Einfluss des Unbewussten auf wissenschaftliche Forschung, insbesondere im Hinblick auf die Tiefenpsychologie und die Theorien von Sigmund Freud.
- Die Unterscheidung zwischen willentlicher und unwillentlicher Vermeidung von Themen
- Der Einfluss des Unbewussten auf wissenschaftliche Arbeit
- Das Freud'sche Instanzenmodell und die drei Instanzen Es, Ich und Über-Ich
- Die Funktionsweise des Unbewussten und seine Ausdrucksmöglichkeiten
- Der Traum als Zugang zum Unbewussten und seine psychologische Bedeutung
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Unbewusste: Der Text führt in die Thematik der willentlichen und unwillentlichen Vermeidung von Themen in den Sozialwissenschaften ein. Dabei wird die Bedeutung des Unbewussten und seine Rolle in der wissenschaftlichen Arbeit hervorgehoben.
- Struktureller Aspekt: Das Freud'sche Instanzenmodell: Dieses Kapitel erläutert das Modell der drei Instanzen Es, Ich und Über-Ich, das die Struktur der menschlichen Psyche nach Freud darstellt. Es beschreibt die Funktionen und Eigenschaften jeder Instanz und deren Interaktion.
- Das Es: Dieses Kapitel geht detailliert auf die Instanz Es ein. Es wird als Reservoir der Triebe, insbesondere der sexuellen und aggressiven Kräfte, beschrieben und die Funktionsweise des Lustprinzips erklärt.
- Das Ich: Hier wird die Instanz Ich behandelt. Sie stellt die Vermittlungsinstanz zwischen dem Individuum und der Realität sowie zwischen Es und Über-Ich dar. Ihre Funktion als Anpassungsorgan des Menschen wird erläutert, sowie die Entwicklung des Realitätsprinzips und die Rolle des Ichs in der Angstentwicklung.
- Das Über-Ich: In diesem Kapitel wird die Instanz Über-Ich vorgestellt. Sie repräsentiert die moralischen und ethischen Werte und Normen, die in der frühen Kindheit durch Identifikation mit den Eltern und der Gesellschaft erworben werden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes umfassen das Unbewusste, die Tiefenpsychologie, die Theorien von Sigmund Freud, das Freud'sche Instanzenmodell, Es, Ich, Über-Ich, Lustprinzip, Realitätsprinzip, Abwehrmechanismen, Traumdeutung und wissenschaftliche Vermeidung von Themen.
- Arbeit zitieren
- Thomas Förster (Autor:in), 2000, Wer vermeidet warum welche Themen - Angst und Methode in den Sozialwissenschaften. Der Beitrag der Tiefenpsychologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8934