Die Berufs- und Weiterbildung hat im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen starken Wandel erfahren. Die in der Industriegesellschaft vorherrschenden, tayloristischen Arbeitskonzepte kennzeichneten eine Funktions- und Berufsorientiertheit. Die Konzepte wurden durch den Wandel zur aufkommenden Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft seit den 1980er Jahren durch eine prozessorientierte Betriebs- und Arbeitsorganisation ersetzt. Für Berufsbildung und betriebliche Weiterbildung bietet das Lernen in modernen Arbeitsprozessen neue Qualifikations- und Bildungsmöglichkeiten jenseits des in der Industriegesellschaft vorherrschenden Taylorismus. Frühere makroökonomische Berufsbildungsziele wurden zu Beginn der 90er Jahre durch Mikroökonomische ersetzt. Damals wie aktuell hat die Relevanz des Themas nichts an ihrer Aktualität und Diskussionsfähigkeit eingebüßt. Mit dem Aufkommen der beruflichen/betrieblichen Weiterbildung kam zugleich erstmalig die Frage auf, ob ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen einem individuellen Nutzen für den Arbeitnehmer und dem Unternehmen möglich sei?
Die Anfänge der beruflichen Weiterbildung seit den 1970er Jahren äußern sich heute in Forschungen zum Bildungsmanagement. Der Begriff und die Teilgebiete des Bildungsmanagements sind weitreichend. Aufgrund dieser Vielschichtigkeit sind sie teilweise wenig erforscht oder unzureichend beschrieben. Beispielsweise sind die Konsequenzen eines vorhandenen oder geringer ausgeprägten Bildungsmanagements in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMUs) im Vergleich zur Masse der Großbetriebe unwesentlich bekannt. Erstere sind besonders geeignet, Bildungsmanagement in seiner Wirksamkeit und Funktion wissenschaftlich zu hinterfragen. Innerhalb der Möglichkeit, das Bildungsmanagement in prozessuales und betriebliches Management zu trennen, wird in dieser Arbeit vornehmlich ersteres behandelt. Die Quintessenz beruht auf einer Gegenüberstellung positiver sowie negativer Eigenschaften des Bildungsprozessmanagements in Zusammenhang mit unseren aktuellen und zukünftigen Überlegungen zur Thematik. Auf diese Weise lässt sich die Frage, ob Bildungsprozessmanagement ein wirkungsvolles Steuerungselement der Zukunft ist, wissenschaftlich nachvollziehen und bewerten.
Bildungsprozessmanagement zielt auf die Anregung und Gestaltung didaktischer Prozesse innerhalb eines unternehmerischen Rahmens ab. Dieser beabsichtigten, didaktischen Vervollkommnung liegen einzelne Handlungsschritte zu Grunde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Definitionen
- Zahlen und Fakten
- Abgrenzung
- Bildungsprozessmanagement
- Bildungsbedarfsanalyse
- Programm
- Veranstaltung
- Prüfung
- Transfermanagement
- Evaluation
- Programmrevision
- Bewertung und Kritik
- Bildungsprozessmanagement
- Die Relevanz des Transfermanagements am Beispiel des Coachings als Lernform
- Aktuelle Relevanz
- Fazit
- Literatur
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Weiterführende Literatur
- Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thematik des Bildungsmanagements in kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) und untersucht, ob Bildungsprozessmanagement einen bedeutenden Faktor für die ökonomische Zukunft darstellt. Dabei wird das Bildungsprozessmanagement als zentrales Steuerungselement im Rahmen einer prozessorientierten Betriebs- und Arbeitsorganisation betrachtet.
- Bildungsmanagement in KMUs
- Bildungsprozessmanagement als Steuerungselement
- Relevanz des Transfermanagements
- Zusammenhang zwischen Bildungsprozessmanagement und wirtschaftlicher Zukunft
- Bewertung und Kritik des Bildungsprozessmanagements
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet den Wandel der Berufs- und Weiterbildung im Kontext der Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft. Kapitel 2 definiert den Begriff des Bildungsprozessmanagements und grenzt ihn vom Bildungsbetriebsmanagement ab. Es beleuchtet zudem die Bedeutung des Bildungsmanagements in KMUs. Kapitel 3 beschreibt den Prozess des Bildungsprozessmanagements, der verschiedene Phasen von der Bildungsbedarfsanalyse bis zur Programmrevision umfasst. Kapitel 4 analysiert die Bewertung und Kritik des Bildungsprozessmanagements, wobei der Fokus auf der Relevanz des Transfermanagements liegt. Am Beispiel des Coachings als Lernform werden die verschiedenen Maßnahmenbereiche des Transfermanagements dargestellt.
Schlüsselwörter
Bildungsprozessmanagement, Bildungsmanagement, KMUs, Transfermanagement, Coaching, Lernform, Prozessorientierung, Wirtschaftliche Zukunft, Bewertung, Kritik, Wissensgesellschaft, Dienstleistungsgesellschaft.
- Quote paper
- Thomas Grimme (Author), Etienne Pflücke (Author), 2008, Bildungsmanagement in kleinen und mittelständischen Unternehmen unter Berücksichtigung der prozessualen Komponente, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89643