International genießt die deutsche Wirtschaft einen guten Ruf. „Made in Germany“ steht für Qualität und Kompetenz. Die global handelnden und international investierenden Unternehmen sind, waren und werden laut Wolfgang Clement, ehemaliger Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, „eine wesentliche Basis für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand in unserem Land“ sein; und dies mit ständig wachsender Bedeutung. „So hing beispielsweise Anfang der neunziger Jahre jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland vom Außenhandel ab, mittlerweile ist es jeder dritte.“ Trotz dezidiert schwächerer Binnenkonjunktur konnte sich die Außenwirtschaft Deutschlands in den vergangenen Jahren mehr und mehr als einer der hauptsächlichen Wachstumsträger beweisen. So haben sich z.B. die deutschen Exporte respektive das Ausfuhrvolumen der Güter und Dienstleistungen innerhalb einer Dekade auf ein Ausfuhrvolumen von 733,5 Mrd. € mehr als verdoppelt.
Zahlreiche Stimmen lassen verlauten, dass vor allem den kleinen und mittelständischen Unternehmen der Titel des Waren-Exportweltmeisters zu verdanken ist. Gestützt wird diese Aussage durch die tatsächliche Wirtschaftskraft der deutschen KMU, die mit einer Anzahl von 99,7 % aller Unternehmen, d.h. ca. 3,3 Mio. Unternehmen über 40 % des gesamtwirtschaftlichen Umsatzes der Nation erwirtschaften.
Aktuelle Untersuchungen zum Mittelstand zeigen, dass die Internationalisierung für die KMU längst Realität ist. So beträgt bereits heute der Auslandsanteil am Geschäftsvolumen der KMU durchschnittlich mehr als ein Drittel. Prognosen für das Jahr 2020 sprechen von einem Ansteigen des Anteils auf 50 %. Laut Untersuchung des DIHK planen die Unternehmen bereits für das Jahr 2009 einen Auslandsumsatzanteil von beinahe 49 %. In der Mind-Studie´04 gaben die Hälfte der Unternehmen an, dass ein Außenhandel ihrer Waren für sie wichtig und sogar sehr wichtig ist. Im vergangenen Jahr transferierten bereits rund zwölf Prozent der deutschen Mittelständler ihre Güter und Dienstleistungen über die Grenzen.
In den kommenden Jahren soll der Handel mit dem Ausland und die Investitionen in die Auslandmarktbearbeitung abseits des indirekten und direkten Exportes, vor allem durch die Abschwächung der nationalen Konjunktur, immer bedeutsamer für die Existenz der Unternehmen, insbesondere der KMU, werden.
Inhaltsverzeichnis
- Teil 1: Theorie
- 1 Einleitung
- 1.1 Abgrenzung und Zielsetzung
- 1.2 Vorgehensweise
- 1.3 Arbeitsdefinitionen
- 1.3.1 Kleine und mittlere Unternehmen oder der Mittelstand
- 1.3.2 KMU der Investitionsgüter produzierenden Industrie
- 1.3.2.1 Charakterisierung der Investitionsgüter
- 1.3.2.2 Wettbewerbsstruktur in der Investitionsgüterbranche
- 2 Internationalisierung mittelständischer Unternehmen
- 2.1 Wettbewerbsvorteile und -Nachteile der mittelständischen Unternehmen
- 2.2 Erfolgsfaktoren der Hidden Champions
- 2.3 Motive für eine Internationalisierung
- 2.4 Die Internationalisierungsstrategie
- 2.4.1 Typisierung der Internationalisierungsstrategien von KMU
- 2.4.2 Würdigung bezüglich KMU
- 2.5 Probleme bei der Erschließung neuer Märkte
- 2.6 Fazit
- 3 Ausgangssituation der Internationalisierungsstrategie
- 3.1 Analyse der Ausgangssituation des KMU
- 3.1.1 Konzeption und Zielrahmen strategischer Entscheidungen
- 3.1.2 Internationales Marketing
- 3.2 Exkurs: Informationsgewinnung für internationale Marktentscheidungen
- 3.2.1 Methoden der Informationsgewinnung
- 3.2.2 Informationsaustausch mit anderen Unternehmen
- 3.2.3 Strategischer Nutzen von Messen für die Internationalisierungsstrategie
- 3.3 Umfeldanalyse
- 3.4 Unternehmensanalyse
- 3.5 Wettbewerbs- und Branchenanalyse
- 3.6 Produktanalyse
- 3.7 Fazit
- 4 Die Internationalisierungsstrategie
- 4.1 Die strategischen Grundsatzentscheidungen bei der Internationalisierung
- 4.1.1 Zeitliche Planung
- 4.1.2 Das Budget der Internationalisierungsstrategie
- 4.1.3 Planung des Personalbedarfs für die Internationalisierungsstrategie
- 4.2 Zielland-Selektion
- 4.2.1 Risiko- und Länderanalyse
- 4.2.2 Mehrdimensionale Länderselektion
- 4.3 Marktanalyse
- 4.3.1 Das Marktpotential
- 4.3.2 Die Marktprognose
- 4.3.3 Die Absatzprognose
- 4.4 Zwischenfazit
- 4.5 Die Markteintrittsstrategie
- 4.5.1 Zeitpunkt des Markteintritts
- 4.5.2 Wahl des Eintrittsmodus
- 4.5.3 Die internationalen Markteintrittsformen
- 4.5.3.1 Indirekter und direkter Export
- 4.5.3.2 Alternative Markteintrittsformen
- 4.5.3.3 Tochtergesellschaft
- 4.5.3.4 Virtueller Markteintritt
- 4.5.3.4.1 Online Shop
- 4.5.3.4.2 Online-B2B-Marktplätze
- 4.5.4 Kriterien für die Beurteilung geeigneter Markteintrittsformen
- 4.5.5 Von KMU gewählte Markteintrittsformen
- 4.5.6 Veränderung der gewählten Markteintrittsform im Zeitverlauf
- 4.6 Fazit Internationalisierungsstrategie
- 5 Internationaler Vertrieb von Investitionsgütern
- 5.1 Definition und Charakteristika des Investitionsgütervertriebs
- 5.2 Investitionsgüter-Marketing
- 5.3 Internationale Marketingkonzepte des Investitionsgütermarketing
- 5.3.1 Produktstrategien
- 5.3.2 Kommunikationsstrategien
- 5.3.3 Distributionsstrategien
- 5.3.4 Preisstrategien
- 5.4 Informationsgewinnung
- 5.5 Investitionsgütermarktforschung
- 6 Zwischenfazit Theorieteil
- Teil 2: Praxis
- 7 Darstellung der Internationalisierungsstrategie in der Praxis
- 7.1 Das Unternehmen
- 7.1.1 Unternehmensstrategie
- 7.1.2 Produkte
- 7.1.3 Standortpolitik
- 7.1.4 Organisatorischer Aufbau des Unternehmens
- 7.1.5 Die Organisationseinheit Verkauf
- 7.1.6 Branchensituation
- 7.1.7 Motive und Ausrichtung der Internationalisierungsstrategien
- 7.1.8 Erschließung neuer Märkte
- 7.1.9 Bisheriges internationales Engagement
- 7.2 Vorbereitung des internationalen Engagements
- 7.2.1 Entscheidung für ein Going-International
- 7.2.2 Internationales Marketing
- 7.2.3 Analyse der Ausgangssituation
- 7.2.3.1 SWOT-Analyse
- 7.2.3.2 Die Position des Unternehmens aus Sicht der Stakeholder
- 7.2.3.3 Wettbewerbsanalyse
- 7.2.3.4 Produktanalyse
- 7.3 Die Internationalisierungsstrategie
- 7.3.1 Strategische Grundsatzentscheidungen
- 7.3.1.1 Markteintrittsbedingungen
- 7.3.1.2 Absatzpotential eines Marktes
- 7.3.1.3 Kriterien für die Wahl der Eintrittsform
- 7.3.2 Ziellandselektion
- 7.3.2.1 Importbedarf Skandinaviens
- 7.3.2.2 Bewertung der Länderstrukturdaten
- 7.3.3 Die Marktanalyse
- 7.3.3.1 Wettbewerbssituation in Schweden
- 7.3.3.2 Importveränderungen Bereich Tellerfedern
- 7.3.3.3 Analyse des bisherigen Engagements in Schweden
- 7.3.3.4 Absatzprognose Schweden
- 7.3.3.5 Analyse des Marktes Skandinavien
- 7.3.3.6 Marktanalyse Schweden
- 7.3.3.7 Executive Summary Marktanalyse Schweden
- 7.3.4 Zeitliche Planung des Projekts
- 7.3.4.1 Zeitlicher Ablaufplan
- 7.3.4.2 Inhalt- und Aufgaben-Plan
- 7.3.5 Budgetierung
- 7.3.6 Markteintrittsstrategie Schweden
- 7.3.6.1 Gewählte Markteintrittsform für das Zielland
- 7.3.6.2 Kontaktanbahnung zu den Vertriebspartnern
- 7.3.7 Distributionspolitik Markt Schweden
- 7.3.8 Preispolitik Markt Schweden
- 7.4 Zusammenfassung Internationalisierungsstrategie Schweden
- 7.5 Handlungsempfehlungen
- 7.5.1 Projektmanagement
- Analyse der spezifischen Herausforderungen und Chancen für KMU in der Internationalisierung
- Entwicklung einer Internationalisierungsstrategie, die auf die Bedürfnisse des mittelständischen Unternehmens zugeschnitten ist
- Detaillierte Betrachtung des schwedischen Marktes als potenzielles Zielland
- Identifizierung geeigneter Markteintrittsstrategien für den ausgewählten Markt
- Bewertung der Risiken und Chancen der Internationalisierung für das Unternehmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung einer Internationalisierungsstrategie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) am Beispiel eines mittelständischen Investitionsgüter produzierenden Unternehmens. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Möglichkeiten der Internationalisierung und präsentiert ein Konzept für die Erschließung neuer Märkte, speziell des schwedischen Marktes.
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit widmet sich den theoretischen Grundlagen der Internationalisierung. Kapitel 1 führt ein in die Thematik und definiert den Fokus der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Internationalisierung für mittelständische Unternehmen, wobei besondere Aufmerksamkeit den Erfolgsfaktoren der „Hidden Champions“ gewidmet wird. Kapitel 3 analysiert die Ausgangssituation für die Internationalisierungsstrategie, wobei verschiedene Methoden zur Informationsgewinnung im internationalen Kontext vorgestellt werden. Kapitel 4 beschreibt die Entwicklung einer Internationalisierungsstrategie für KMU, unter Berücksichtigung der strategischen Grundsatzentscheidungen, der Ziellandselektion und der Markteintrittsstrategie. Kapitel 5 beschäftigt sich mit den Besonderheiten des internationalen Vertriebs von Investitionsgütern, insbesondere in Bezug auf die Marketingkonzepte.
Schlüsselwörter
Internationalisierung, Mittelstand, Investitionsgüter, Internationalisierungsstrategie, Markteintrittsstrategie, Ziellandselektion, Marktanalyse, Schweden, Export, Hidden Champions, SWOT-Analyse, KMU.
- Arbeit zitieren
- Ellen Filipovic (Autor:in), 2006, Entwicklung einer Internationalisierungsstrategie für kleine und mittlere Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89646