Leibniz führte den Begriff Theodizee ein. Damit bezeichnete er die Lösung des Problems, wie sich der Glaube an einen allwissenden, allgütigen und allmächtigen Gott mit dem Vorhandensein des Böses bzw. des Übels in der Welt vereinbaren lasse.
Thomas von Aquin war ein gläubiger Mönch im 13. Jahrhundert und beschäftigte sich mit diesem Problem. In seiner 18. Quaestio der Summa theologiae „Über das Gutsein und das Schlechtsein der menschlichen Handlungen im allgemein“ beginnt er mit der Frage, ob jede menschliche Handlung gut sei oder es auch schlecht gäbe. Thomas von Aquin geht davon aus, dass Gott das größtmögliche Sein hat (die höchstmögliche Existenz; lat. „esse“ = dt. „sein, Existenz“) und somit auch das größtmögliche Gutsein. Handlungen, die als schlecht bezeichnet werden, mangelt es an Sein (Existenz) und dadurch auch an Gutsein. Es gibt also keine schlechten, sondern nur weniger gute Handlungen.
Theodizee
anhand von Thomas von Aquins 18. Quaestio der
Summa theologiae:
Leibniz führte den Begriff Theodizee ein. Damit bezeichnete er die Lösung des Problems, wie sich der Glaube an einen allwissenden, allgütigen und allmächtigen Gott mit dem Vorhandensein des Böses bzw. des Übels in der Welt vereinbaren lasse.
Thomas von Aquin war ein gläubiger Mönch im 13. Jahrhundert und beschäftigte sich mit diesem Problem. In seiner 18. Quaestio der Summa theologiae „Über das Gutsein und das Schlechtsein der menschlichen Handlungen im allgemein“ beginnt er mit der Frage, ob jede menschliche Handlung gut sei oder es auch schlecht gäbe.
Thomas von Aquin geht davon aus, dass Gott das größtmögliche Sein hat (die höchstmögliche Existenz; lat. „esse“ = dt. „sein, Existenz“) und somit auch das größtmögliche Gutsein. Handlungen, die als schlecht bezeichnet werden, mangelt es an Sein (Existenz) und dadurch auch an Gutsein. Es gibt also keine schlechten, sondern nur weniger gute Handlungen.
Weitere Aspekte, die zur Bestimmung einer Handlung hinzukommen, sind das Objekt und die Umstände einer Handlung. Wenn etwas fehlt, was als erforderliche Umstände verlangt wird, ist die Handlung schlecht. Des Weiteren unterscheidet Thomas von Aquin zwischen generischem Gutsein (damit meint er das Gutsein, was in der menschlichen Handlung durch das Sein ist) und spezifischen Gutsein (das bedeutet Gutsein, das einer Handlung durch ein angemessenes Objekt, den Umständen und dem Ziel zukommt).
Ein weiteres Bestimmungsmerkmal einer Handlung ist ihr Zweck: wenn jemand stiehlt, um Ehebruch zu begehen, ist er eher ein Ehebrecher als ein Dieb. Dies gilt nicht für die Unterscheidung, ob eine Handlung gut oder schlecht ist (stehlen ist immer ein Verbrechen), sondern nur für die Bestimmung, wie schlecht eine Handlung ist.
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- Arbeit zitieren
- Bettina Meyer (Autor:in), 2005, Theodizee anhand von Thomas von Aquins 18. Quaestio der "Summa theologiae", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89680