Mitarbeiterverfehlungen nehmen in der öffentlichen Wahrnehmung nicht erst seit den großen Skandalen der jüngeren Vergangenheit zunehmend Platz ein. Auf der einen Seite stehen dabei die schlagzeilenträchtigen Verfehlungen diverser Topmanager, die sich auf Kosten der Unternehmen oder der Allgemeinheit bereichern. Auf der anderen Seite stehen Verfehlungen der „kleinen Leute“, die sich durch Diebstahl aus den Materiallagern oder Verkaufsräumen ihrer Arbeitgeber ein Zubrot zu verdienen versuchen. Während viele Unternehmen ganze Abteilungen beschäftigen, um externe Risiken wie Zahlungsausfälle oder Veränderungen am Markt zu beobachten und abzufangen, werden Risiken innerhalb der Unternehmensgrenzen oft vernachlässigt. Die vorliegende Arbeit wird einen Teil dieser Risiken beleuchten. Die Studienarbeit mit dem Titel „Unternehmen als Ziel von Mitarbeiterverfehlungen“ nimmt zunächst eine Klassifizierung der Mitarbeiterverfehlungen vor. Anschließend werden mögliche Motive für derartiges Verhalten analysiert und Tätertypen vorgestellt. Danach werden mögliche Präventionsmaßnahmen aufgezeigt und Konsequenzen für die Täter aber auch für die betroffenen Unternehmen dargestellt. Münden wird die vorliegende Arbeit in einen Ausblick auf zu erwartende Entwicklungen im Bereich der Mitarbeiterkriminalität. Unter dem Begriff Fehlverhalten sind einerseits Verfehlungen zu nennen, die zu direkten wirtschaftlichen Schäden in Unternehmen führen, wie z.B. Diebstahl, Unterschlagung oder Untreue. Auf der anderen Seite führen Verfehlungen in Form von Mobbing, Nötigung oder sonstigem asozialen Verhalten zu nicht zu vernachlässigenden Schäden in Unternehmen und sind daher wie die direkten Vermögensschäden Bestandteil der weiteren Betrachtung. Weiterhin führen auch Korruption und die Fälschung von Finanzdaten zu indirekten Vermögensschäden. Da ansonsten wenige Gemeinsamkeiten zu den erstgenannten Gruppen bestehen, bilden diese jeweils eine eigene Klasse der Verfehlungen. Unter dem Sammelbegriff soziales Fehlverhalten finden sich hier die Tatbestände des Mobbing sowie der Nötigung aber auch vermeintlich kleinere Verfehlungen in Form von Sticheleien und Animositäten. Im arbeitsrechtlichen Sinn liegt Mobbing vor, sofern es sich bei den Handlungen um systematisches Anfeinden, Schikanieren und Diskriminieren handelt. Nur dann kann das Fehlverhalten zu Schadensersatzpflichten oder Schmerzensgeldzahlungen führen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- KLASSIFIKATION DER VERFEHLUNGEN
- Allgemein
- Soziales Fehlverhalten
- Vermögensmissbrauch
- Korruption
- Fälschung von Finanzdaten
- MOTIVE FÜR FEHLVERHALTEN
- Persönliche Notlagen
- Mangelnde Loyalität
- Unerfüllte Erwartungen
- Gelegenheit
- Macht
- TÄTERTYPEN
- Täter auf Unternehmerebene
- Langzeittäter auf Arbeitnehmerebene
- Gelegenheitstäter auf Arbeitnehmerebene
- PRÄVENTION
- Organisation
- Kontrolle
- Corporate Governance
- Corporate Compliance
- KONSEQUENZEN
- Untersuchungsmaßnahmen
- Gegenmaßnahmen
- SCHLUSSBEMERKUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Phänomen von Mitarbeiterverfehlungen in Unternehmen. Sie analysiert verschiedene Arten von Fehlverhalten, die Motive dahinter sowie die Tätertypen. Die Arbeit beleuchtet präventive Maßnahmen und die Folgen von Mitarbeiterverfehlungen für Unternehmen. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der Thematik zu zeichnen und Erkenntnisse für die zukünftige Präventionsarbeit zu gewinnen.
- Klassifizierung von Mitarbeiterverfehlungen
- Analyse der Motive für Fehlverhalten
- Identifizierung von Tätertypen
- Darstellung von Präventionsmaßnahmen
- Konsequenzen von Mitarbeiterverfehlungen für Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert eine allgemeine Einführung in die Thematik der Mitarbeiterverfehlungen und hebt die Relevanz des Themas hervor. Kapitel 2 befasst sich mit der Klassifizierung verschiedener Arten von Mitarbeiterverfehlungen, von sozialem Fehlverhalten bis hin zu Korruption und Fälschung von Finanzdaten. Kapitel 3 analysiert die Motive für Fehlverhalten, wobei verschiedene Faktoren wie persönliche Notlagen, mangelnde Loyalität, unerfüllte Erwartungen, Gelegenheit und Macht beleuchtet werden. Kapitel 4 präsentiert verschiedene Tätertypen, von Topmanagern bis hin zu Langzeit- und Gelegenheitstätern auf Arbeitnehmerebene. Kapitel 5 widmet sich den Präventionsmaßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um Mitarbeiterverfehlungen zu verhindern. Dazu gehören organisatorische Maßnahmen, Kontrollsysteme, Corporate Governance und Corporate Compliance. Kapitel 6 behandelt die Konsequenzen von Mitarbeiterverfehlungen, sowohl für die Täter als auch für die betroffenen Unternehmen. Es werden Untersuchungs- und Gegenmaßnahmen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Mitarbeiterverfehlungen, Unternehmenskriminalität, Korruption, Fälschung, Motivlage, Tätertypen, Prävention, Corporate Governance, Corporate Compliance, Folgen, Konsequenzen.
- Arbeit zitieren
- Diplom Wirtschaftsjurist (FH) Diplom Ingenieur (BA) B.Sc. (Hons) Sönke Lesser (Autor:in), 2007, Unternehmen als Ziel von Mitarbeiterverfehlungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89826