Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Theoretische Einordnung und Einfuhrung ins Themengebiet
1.1 Definition des Begriffs „Pravention"
1.2 Definition des Begriffs, im Kontext der Sozialen- und Mobilen Jugendarbeit
1.3 Cannabiskonsum bei Jugendlichen in Deutschland
1.4 Entstehung und Entwicklung der Mobilen Jugendarbeit in Deutschland
1.5 RechtlicheVerankerung
2. Bestimmung der Sachlage
2.1 Mobile Jugendarbeit in Marl
2.2 Stadtteil Huls-Sud
2.3 Drogenpravention in der Mobilen Jugendarbeit Marl
2.5 Hypothesenformulierung
3. Methodik
3.1 Das problemzentherte Interview
3.2 Gestaltung des Interviews
3.3 Auswahldes Interviewpartners
3.4 Auswertung
4. Ergebnisse der Untersuchung: Belegung der Hypothesen
I. Hypothese
II. Hypothese
III. Hypothese
IV Hypothese
5. Einordnung und Betrachtung der Befunde/Diskussion
5.1 Zusammenfassung und kritische Betrachtung der Pramissen
5.2 Akzeptierende Jugendarbeit im Diskurs
Quellenverzeichnis
Einleitung
Im Januar 2014 beklagte das Deutsche Kinderhilfswerk den zunehmenden Bedeutungsverlust der Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland (vgl. https://www.dkhw.de).
Besonders um das Fachgebiet der Mobilen Jugendarbeit, ist es im Gegensatz zur Jugendarbeit im offentlichen Raum, sehr ruhig geworden. Informationen uber die Weiterentwicklung der ..Handlungsansatze", bleiben beinahaus(Huber2013: 1).
Hingegen ist die Mobile Jugendarbeit in Marl sehr aktiv und bietet ihrem Klientel durch ihr facettenreiches Programm Spiel, Spafc und Abwechslung, aber auch Beratung und Hilfe (vgl. http://www.marler-zeitung.de).
In dieser Arbeit sollen die Handlungsansatze der Mobilen Jugendarbeit in Marl, bei der Arbeit mit Drogen konsumierenden Jugendlichen1, aus Huls-Sud und die Pramissen fur eine Zusammenarbeit zwischen diesen Jugendlichen und der Mobilen Jugendarbeit behandeltwerden.
Die Effizienz der Zusammenarbeit wird dabei nicht gemessen und ist fur die Erhebung von keinem weiteren Belangen. Das Konzept der aufsuchenden Mobilen Jugendarbeit, entstanden in Stuttgart, hat sich in den letzten vierzig Jahren in Deutschland ausgebreitet (vgl. http://lag- mobil.de).
Seit ein paar Jahren verkehrt sie auch in der Kleinstadt Marl. Der Begriff ..Mobile" verrat bereits, dass es sich um eine Form der ..beweglichen" Jugendarbeit handelt, um ..Jugendarbeit auf Radern". Die Mobile Jugendarbeit in Marl nutzt hierfur einen umgebauten Linienbus, ein ..Jugendzentrum auf Radern", wie die Mitarbeiter es selbst bezeichnen.
Mit diesem Bus bewegen sie sich im stadtischen Raum innerhalb Marls und begeben sich dort hin, wo sich die Jugendlichen aufhalten (Transkript: 2). Diese Art der aufsuchenden Arbeit hat sich, laut der Bundesagentur fur Arbeit auf Jugendliche spezialisiert, „[...] die im sozialen (und bebauten) Raum mangelnde Moglichkeiten haben, sich zu entfalten, zu entwickeln (sich zu beschaftigen). Sie sind also erst mal - nicht vollig freiwillig - ebenfalls an offentlichen Platzen zu treffen." (Krebs 2003: 9).
In Marl sind offentlichen Platze, an denen sich die Jugendlichen treffen, im Stadtteil Huls-Sud wieder zu finden. Mit den Jugendlichen aus diesem Viertel agiert die Mobile Jugendarbeit in Marl seit ein paar Jahren, weshalb ihnen auch bekannt ist, dass einige dieser in regelma&igen Abstanden Cannabis konsumieren (vgl. Transkript: 3). Um einem Sucht-Verhalten vorzubeugen, bietet die Mobile Jugendarbeit ihre Beihilfe an.
Die zentrale Frage, welche hier bearbeitet und zum Schluss beantwortet werden soil, ist vor diesem Hintergrund; Welche Grundvoraussetzungen mussen gegeben sein, damit es zu einer Zusammenarbeit zwischen der Mobilen Jugendarbeit und den Jugendlichen kommt?
Hierbei werden die Pramissen fur diese Zusammenarbeit dargestellt und im Kontext der empirischen Erhebung erlautert, so wie auf ihre Relevanz fur die Kollektivarbeit untersucht.
Das Wohngebiet Huls-Sud wird naher beschrieben, mit einem Einblick in den Wandel der baulichen - und sozialen Struktur, so wie die Nachfrage, einer prasenten Beeinflussung des Stadtteils auf die dort lebenden Jugendlichen. Dies soil in der vorliegenden, empirischen Forschung, durch eine Untergliederung derThematik geschildert werden.
Der Aufbau der Empirie beginnt mit einer Einfuhrung in das Themengebiet und einer Betrachtung des Begriffs der „Pravention", im Allgemeinen und im Kontext der sozialen - und Mobilen Jugendarbeit. Zahlen und Fakten, des Konsums der Droge Cannabis in Deutschland, werden genannt.
Darauf folgend wird uber die Entstehung und Entwicklung der Mobilen Jugendarbeit in Deutschland und die gesetzliche Verankerung berichtet. Anschlie&end wird die aktuelle Lage der Mobilen Jugendarbeit in Marl beleuchtet, so wie der Stadtteil Huls-Sud, wird mit samt seiner Zielgruppe, gefolgt von der Betrachtung ihrer Drogenpraventionsarbeit.
Die entwickelten Hypothesen, welche im methodischen Teil mit Hilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse, angewandt an einem problemzentrierten Interview, belegt werden sollen.
Das problemzentrierte Interview stellte sich als optimale Methode zur Erforschung der Themas heraus, da es sich auf ein gesellschaftliches Problem bezieht, wie in diesem Fall: der Anstieg cannabisbezogener Storungen bei Jugendlichen undjungen Erwachsenen (vgl. Jugendliche und illegale Drogen, Anneke; Stolle; Thomasius 2011: 2).
Das Interview setzt sich zusammen aus vorformulierten und „ad hoc"-Fragen. Deshalb ist es von Vorteil bereits einen Einblick in das behandelnde Thema erlangt zu haben, was zutraf (vgl. http://www.qualitative-research.net). Es wurde mit einem digitalem Aufnahmegerat aufgezeichnet und anschlie&end transkribiert und mit der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet, durch die sich ein Uberblick des Zustandes gewinnen Heft.
Am Ende werden die Hypothesen belegt und die damit wesentliche Fragestellung geklart und diskutiert werden.
Zunachst sollen zum Einstieg in die Thematik relevante Begriffe, die Vorgeschichte und die gesetzliche Verankerung der Mobilen Jugendarbeit in Deutschland, geklart werden.
1. Theoretische Einordnung und Einfuhrung ins Themengebiet
1.1 Definition des Begriffs „ Pravention"
Prevention ist ein weit verbreiteter Begriff, welcher in vielen Handlungsfeldern wieder zu finden ist, beispielsweise in den ursprunglichen Feldern: der Medizin und Kriminologie. Allerdings weichen die Kontexte und Definitionen zu dem Begriff in den unterschiedlichen Bereichen stark voneinander ab, was eine grundlegende Definition des Terminus schwierig macht (vgl. Wohlgemuth 2009:
Ziegler bezeichnet Prevention analytisch als „[...] ein gegenwartiges Bemuhen, den Eintritt eines zukunftigen Zustandes zu verhindern oder zu steuern, d.h. Den Status quo des Nicht-, Nicht so- oder Nicht hier-Eingetretenseins eines Ereignisses zu erhalten." (Ziegler 2001b: 8).
Das Fremdworter Lexikon beschreibt Prevention als „das Zuvorkommen, Vorbeugung" (Das moderne Fremdworter Lexikon: 444). Grundlegend lasst sich also sagen, dass Prevention die Bemuhung urn einen gegenwertigen Zustand ist, welcher erhalten werden mochte und einhergeht mit Intervention durch strategische Ma&nahmen.
1.2 Definition des Begriffs, im Kontext der Sozialen- und Mobilen Jugendarbeit
Im Bereich der sozialen Arbeit findet sich ..Prevention" ebenfalls als Begriff und Konzept in verschiedenen Arbeitsfeldern wieder. Der Leitgedanke wird hierbei, laut Wohlgemuth, jedoch uberwiegend im Zusammenhang der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und zunehmend in sozialraumlich orientierten und gemeinwesenbezogenen Arbeiten und Projekten benutzt. Dies entspricht laut Wohlgemuth: „[...] sowohl Intentionen der fruhen Forderung als auch der Grundannahme, dass preventive Aktivitaten nicht nur fruh hinsichtlich der Problemgenese sondern damit verbunden auch moglichst fruh bezogen auf das Alter der Kinder anzusetzen sind." (vgl. Wohlgemuth 2009: 19-20). Die Mobile Jugendarbeit ist ein Arbeitsfeld der sozialen Arbeit, welche sich auf offentliche Raume, wie Stra&en und Platze, spezialisiert hat (vgl. http://www.bagejsa.de).
In der Vergangenheit erzielte ihre Praventionsarbeit bereits vorzeigbare Ergebnisse: 2008 fuhrten Wttmann und Kampermann eine empirische Evaluationsstudie, der Angebote von Mobiler Jugendarbeit, an 19 Standorten in Stuttgart durch. Dazu befragten sie 100 Klientinnen und Klienten der Mobilen Jugendarbeit und 58 junge Menschen, die andere Angebote in Stuttgart nutzten, mit einem Fragebogen. Dieser enthielt unter anderem Fragen, nach beruflichen Merkmalen, Freizeitverhalten, Kontakten mit Polizei und Justiz und letztendlich zur Mobilen Jugendarbeit.
Die Hauptfrage lautete dabei: „Fuhrt die Mobile Jugendarbeit zu einer Prevention und Reduktion von Jugenddelinquenz bei ihrer Zielgruppe aus Sicht der Adressatinnen und Adressaten?"
„Der .Vorher-wahrend Vergleich' zeigte, dass nach Meinung der befragten Jugendlichen ihre illegale Aktivitat tendenziell eher abgenommen oder abgelost wurde, als dass sie gleich blieb oder zunahm." Die Befragten fuhrten dies unter anderem auf die Mobile Jugendarbeit zuruck.
Bei der Frage nach den „Wichtigsten praventiven Faktoren", lag die Mobile Jugendarbeit mit 48% auf dem zweiten Platz. Fur die jungen Menschen nahm sie in Hinsicht auf ihr Praventionsverhalten mehr Bedeutung ein, als ihre Eltern (vgl. Kuchler 2010: 5 und Wittmann & Kampermann 2008).
Im Kontext zur Prevention beschaftigt sich die Mobile Jugendarbeit unter anderem mit Drogenpravention. Wobei ihr Schwerpunkt bei dem Schutz ihrer Klienten, vor einer Drogen-Abhangigkeit und damit verbundenen Schaden liegt (vgl. Arnold und Schille 2002: 302).
Da in dieser Arbeit im Ubrigen uber die Droge Cannabis berichtet wird, sollen im Folgenden Daten und Fakten zu den verursachenden Schaden, durch Cannabiskonsum bei Jugendlichen dargestelltwerden.
1.3 Cannabiskonsum bei Jugendlichen in Deutschland
Die Hanfpflanze Cannabis ist die meist konsumierte illegale Droge. Aufgrund des Cannabinoids „THC" (Tetrahydrocannabinol), welches eine berauschende Wirkung haben kann, fallt sie in Deutschland unter das Betaubungsmittelgesetz (vgl. http://de.wikipedia.org).
Die Drogenaffinitatsstudie aus dem Jahre 2012 zeigte, dass im Jahre 2011 in Deutschland; 4,8% aller weiblichen Jugendlichen im Alter zwischen 12 bis 17 Jahren und 8,4% aller mannlichen Jugendlichen, in der selben Alterskategorie, Cannabis probiert haben.
Bei den jungen Erwachsenen, im Alter zwischen 18 bis 25 Jahren, lag der weibliche Anteil bei 33,2% und der mannliche bei 45,1% (vgl. BundeszentralefurgesundheitlicheAufklarung 2012: 52).
Das Einstiegsalter fur den Cannabiskonsum sinkt in Deutschland immer weiter und damit steigt die Anzahl der Behandlungssuchenden beachtlich an. Insbesondere der regelma&ige Konsum im Jugendalter kann spater zu vielen Gesundheitsrisiken und Komplikationen fuhren, wie „[...] die Ausbildung einer spateren Abhangigkeit, die Entwicklung kognitiver Defizite, die Entwicklung einer spater behandlungsrelevanten psychiatrischen Komorbiditat und erheblicher psychosozialer Folgeschaden."
(Jugendliche und illegale Drogen, Bonnet 2009: 7).
Diesbezuglich steigt die Bahndlungsnachfrage weiter an und die Anzahl von Storungen, verursacht durch haufigen Cannabiskonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, nehmen zu.
Die Atiologie geht von einer Mischung aus, die sich durch die individuelle Vulnerability, psychosoziale Risikofaktoren und interpersonelle Variablen zusammen setzt. Die Behandlung richtet sich spezifisch nach dem Alter und dem Schweregrad der Storung. „Besondere psychosoziale und suchtmedizinische Umstande sowie die Auswirkungen des Cannabiskonsums mussen ebenso berucksichtigt werden wie die entwicklungspsychologischen und - psychopathologischen Besonderheiten des Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalters."
Angesichts der Tatsache, das die Eigenmotivation zu Verhaltensveranderung und Behandlung, oftmals nur gering ausgepragt ist, nehmen motivationsfordernde Ansatze eine wichtige Bedeutung ein (vgl. Jugendliche und illegale Drogen, Anneke, Stolle, Thomasius 2011: 2).
In den 1990er Jahren wurden niedrigschwellige Hilfsangebote mit in den Drogen-und Jugendhilfebereich eingebracht. Das Ziel dabei ist, Betroffene „[...] fruher und schnellerzu erreichen und sie in das Betreuungssystem einzubinden." Projekten mit„niedrigschwelligenAnspruch", nahmen in den letzten Jahren zu. Auf Grund ihrer Wirksamkeit, brachten sie neue Erkenntnisse zum Konsumverhalten Jugendlicher, mit sich (vgl. Jugendliche und illegale Drogen, Bader2009:4).
Das Konzept der Mobilen Jugendarbeit bietet seinem Klientel solch einen „niedrigschwelligen Zugang" (vgl. Kuchler2010: 7).
1.4 Entstehung und Entwicklung der Mobilen Jugendarbeit in Deutschland
Huber berichtet, dass das Konzept der Mobilen Jugendarbeit von Walther Specht 1979 im deutschsprachigen Raum, einem breiteren Publikum bekannt gemacht wurde.
Mit Spechts Studie „Jugendkriminalitat und mobile Jugendarbeit. Ein stadtteilbezogenes Konzept von Street Work" legte er den theoretisch- konzeptionellen Grundstein. „lm Herbst 1967 geriet der Stuttgarter Stadtteil Freiberg in die Schlagzeilen. Die Zunahme von Jugendkriminalitat, Vandalismus und Gewalt sowie der offentliche Alkoholkonsum von Jugendlichen wurden als bffentlich eklatant beklagt." (Huber 2013: 10). Nachdem verschiedene Versuche der Integration der Jugendlichen und ihrer Peer Groups in Angeboten der Jugendhilfe scheiterten, entstand das erste Projekt der Mobilen Jugendarbeit, initiiert von Walther Specht (vgl. Huber 2013: 10)
„Der Arbeitsplatz der Sozialarbeit wurde gewisserma&en an die Treff- und Aufenthaltsorte der Jugendlichen verlegt." (Specht 2010: 23).
Grundsatzlich betonte Specht die Dringlichkeit einer schnellen Anpassung und praventiven Orientierung der Mobilen Jugendarbeit, stellte allerdings fest, dass diese Notwendigkeit in der Regel erst dann eingerichtet werde, wenn eine Gefahrdung oder Bedrohung bereits bestunde (vgl. Specht 1979: 166).
Die mobile Jugendarbeit heute ubernimmt laut Specht eine Teilarbeit des Street Works, die aufsuchende Arbeit. Nebenbei ist sie ein „Methoden-Mix aus Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit, Gemeinwesenarbeit und Clubarbeit." (vgl. Spergel 1966: 99). Im Jnstitutionellen Geflecht" ordnet er die mobile Jugendarbeit als einen „erganzenden Ansatz" der offenen Jugendarbeit ein (vgl. Specht 1979: 2). Der Komm-Struktur, welche im Psychologie-Lexikon als „[...] tradierte Konzeption der Erziehungsberatung, darauf zu warten, bis die Hilfesuchenden "kommen", d.h. die Beratungsstellen aufsuchen und urn Hilfe bitten." (http://www.psvcholoav48.com) bezeichnet wird, stellt er eine „Geh-Struktur" gegenuber, „[...] mit dem Ziel, moglichst niedrigschwellige Hilfs- und Beratungsangebote dort anbieten zu konnen, wo sich die Jugendlichen aufhalten." (Huber, 2013: 10).
Heute ist die Mobile Jugendarbeit ein fester Bestandteil der Jugendhilfe geworden. Sie „[...] bietet verstarkte Moglichkeiten, das System Jugendhilfe rechtzeitiger und bedarfsgerecht fur die Madchen und jungen Frauen, Jungen und junge Manner zu offnen." (Kuchler 2010: 1). Damit kann sie den jungen Menschen flexible und passgenaue Hilfe anbieten, die ihren Lebensweltbezug erhalten und somit effektive Unterstutzung leisten, urn „Jugendhilfekarrieren" vor zu beugen (vgl. Kuchler 2010: 1). Die Kritieren unter denen die Mobile Jugendarbeit arbeitet und Hilfe leistet, sind im SGB2 VIII fest gehalten.
1.5 Rechtliche Verankerung
Da bisher keine ausdruckliche Benennung des Arbeitsfeldes der Mobilen Jugendarbeit im Kinder- und Jugendhilfegesetz des Bundes erfolgt ist, „[...] sind die Verhaltnisse in der Praxis komplex und uneinheitlich". Berlin hat als erstes Bundesland eine klare gesetzliche Grundlage fur die „aufsuchende Jugendsozialarbeit" geschaffen. In den meisten anderen Bundeslandern werden die „Aushandlungsprozesse" der Zuordnungen, noch den Tragern und Verwaltungen uberlassen. Grundsatzlich lasst sich das Gesamtbild der Mobilen Jugendarbeit auf der Grundlage des SGB VIII, in §11, §13 und §14 „ansiedeln" (vgl. http://www.bagejsa.de).
SGB VIM, Kinder - und Jugendhilfe
(Zusammenfassung der Paragraphen)
§ 11 Jugendarbeit
Die Jugendarbeit ist verpflichtet jungen Menschen Angebote zur Verfugung zu stellen, die sie in ihrer Entwicklung fordern, an ihre Interessen anknupft und sie durch mitgestalten und mitbestimmen zu Selbstbestimmung befahigen. Au&erdem sollen sie zur gesellschaftlichen Mitverantwortung und sozialem Engagement angeregt und hingefuhrt werden.
Angeboten wird Jugendarbeit von Verbanden, Gruppen, Initiativen der Jugend, von anderen Tragern der Jugendarbeit und Tragern der offentlichen Jugendarbeit.
Fur Mitglieder umfasst sie bestimmte Angebote, die offene Jugendarbeit und gemeinwesenorientierte Angebote.
Zu den Schwerpunkten zahlen:
1. au&erschulische Jugendbildung in unterschiedlichen Bereichen
2. Jugendarbeit in Freizeitangeboten, wie Sport und Spiel
3. arbeitswelt-, schul- und familienbezogene Jugendarbeit
4. internationale Jugendarbeit
5. Erholung fur junge Menschen
6. Beratung fur junge Menschen (vgl. SGBVIII: §11).
§ 13 Jugendsozialarbeit
Junge Menschen die durch soziale Benachteiligung oder durch individuelle Beeintrachtigung, besonders auf Unterstutzung angewiesen sind, soil durch die Jugendhilfe, sozialpadagogische Hilfe zuteil kommen, die ihre schulischen und berufliche Ausbildung, ihre Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration fordert.
In so fern sich keine anderen Trager oder Organisationen um die Ausbildung der jungen Menschen kummern, kann die Jugendhilfe geeignete Ausbildungs- und Beschaftigungsma&nahmenanbieten.
Wahrend der Teilnahme an schulischen oder beruflichen Ma&nahmen, kann den jungen Menschen Unterkunft in sozialpadagogisch begleiteten Wohnformen angeboten werden (vgl. SGB VIII: §13).
[...]
1 Mit dem Begriff „Jugendliche/n" werden im Folgenden auch junge Erwachsene (bis 27 Jahre) mit eingeschlossen.
2 „SGB" wird als Abkurzung fur „Sozialgesetzbuch" verwendet.