Weil die den historischen Personen in den Mund gelegten Reden quantitativ eine große Rolle spielen, werden in dieser Hausarbeit ausgewählte Reden aus der griechischen und römischen Historiographie näher betrachtet. Zudem ist die Verwendung antiker Reden im Vergleich mit den Darstellungsprinzipien der modernen Geschichtswissenschaft besonders erklärungsbedürftig.
Somit werden folgende Fragen aufgeworfen, die in der Literatur bereits ausreichend beantwortet wurden: Weshalb gebrauchen fast alle Geschichtswerke das rhetorische Mittel der Rede? Was ist innerhalb eines Textes als Stimme einer historischen Person aufzufassen? Gelten hier nur Reden, die in direkter, oder auch Äußerungen, Überlieferung oder Gedanken einer Person, die in indirekter Form wiedergegeben werden? Welchen Einfluss übt die sprachliche Form auf die Vermittlung historischen Wissens aus? Welche Vorteile hat eine Wiedergabe einer Person in direkter Rede, welche in indirekter Rede? Wie lässt sich die
Fiktionalität der Rede mit dem Wahrheitsanspruch der antiken Rhetoriker vereinbaren?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die antike Rhetorik und grundlegende Fachbegriffe für den Umgang mit Reden von antiken Historikern
- Reden in der antiken Historiographie
- Reden in der griechischen Historiographie am Beispiel von Herodot und Thukydides
- Reden in der römischen Historiographie am Beispiel von Caesar und Livius
- Schlussbetrachtungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Verwendung von Reden in der antiken Historiographie. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, warum antike Historiker Reden in ihre Werke einbauen, wie diese als Stimme einer historischen Person zu verstehen sind und welchen Einfluss die sprachliche Form auf die Vermittlung historischen Wissens hat. Die Arbeit beleuchtet die Funktionen von Reden im Kontext der antiken Rhetorik und untersucht anhand von Beispielen aus der griechischen und römischen Historiographie die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten und Effekte von Reden in direkter und indirekter Form.
- Die Funktion von Reden in der antiken Historiographie
- Die Bedeutung von Rhetorik und Sprache für die Vermittlung historischen Wissens
- Die Analyse von Reden in den Werken griechischer und römischer Historiker
- Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Verwendung von Reden bei verschiedenen Historikern
- Die Verbindung von Fiktionalität und Wahrheitsanspruch in der antiken Geschichtsschreibung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und erläutert die Verwendung von Reden in antiken Geschichtswerken. Es wird auf die fiktive Natur der wiedergegebenen Reden sowie auf die Rolle der Mündlichkeit in der antiken Geschichtsschreibung eingegangen. Das zweite Kapitel befasst sich mit der antiken Rhetorik nach Aristoteles und stellt grundlegende Fachbegriffe für die Analyse von Reden in antiken Historikerwerken vor. Der dritte Teil der Arbeit untersucht beispielhaft Reden in den Werken von Herodot und Thukydides (griechische Historiographie) sowie Caesar und Livius (römische Historiographie). Dabei werden die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten und Effekte von Reden in direkter und indirekter Form betrachtet.
Schlüsselwörter
Antike Historiographie, Rhetorik, Reden, direkte Rede, indirekte Rede, historische Person, Fiktionalität, Wahrheitsanspruch, Herodot, Thukydides, Caesar, Livius.
- Citation du texte
- Lukas Palutzki (Auteur), 2019, Reden bei antiken Historikern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/899403