Die Banken- und Börsenlandschaft Europas hat sich in den vergangenen 10 Jahren erheblich verändert. Technologischer Wandel, die Harmonisierung des Rechtsrahmens innerhalb der EU und die Einführung des Euro haben zu einer Intensivierung des Wettbewerbs zwischen Banken aber auch Börsen beigetragen und eine Konsolidierung innerhalb des Finanzsektors eingeleitet. Es folgte eine Welle von feindlichen Übernahmen, Fusionen und Kooperationen zwischen Marktteilnehmern die bis heute anhält. Gleichzeitig hat sich 2004 der Wirtschaftsraum der EU mit dem Beitritt zehn neuer, vor allem osteuropäischer Staaten enorm vergrößert. Dieser schlagartige Zuwachs des EU-Binnenmarktes erzeugt weitere Wettbewerbsimpulse, da durch die „Europapass-Regelung“ grenzüberschreitende Dienstleistungen im Finanzdienstleistungsbereich vereinfacht werden. Dadurch können z.B. westeuropäische Banken mit heimischer Bankenlizenz auch im osteuropäischen Markt ohne zusätzliche Lizenzbeantragung tätig werden. In der Folge entsteht ein noch größerer Wettbewerbsdruck, der sich insbesondere an Orten auswirkt, an denen eine Vielzahl von Finanzmarktteilnehmern vertreten sind. In diesem Zusammenhang wird oftmals auch von einem Wettbewerb der Finanzplätze gesprochen, wobei der Begriff des Finanzplatzes häufig in unterschiedlichem Kontext und zugleich nicht einheitlich in Publikums- und Fachmedien verwendet wird. Diesbezüglich soll diese Arbeit zunächst einen Beitrag zur Begriffbestimmung leisten, indem der Finanzplatz nach verschiedenen Kriterien abgegrenzt wird, um schließlich eine für diese Arbeit gültige Begriffsverwendung zu bestimmen. Ziel dieser Arbeit jedoch ist es, Chancen für ausgewählte Finanzplätze West- und Osteuropas zu identifizieren, um schließlich mögliche Strategien zu formulieren, mit denen diese Finanzplätze im europäischen Konsolidierungsprozess bestehen können.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Begriffsbestimmung: Was ist ein Finanzplatz?
- Abgrenzung
- Institutioneller Ansatz
- Funktioneller Ansatz
- Geographischer Ansatz
- Regulatorischer Ansatz
- Begriffsverwendung in dieser Arbeit
- Finanzplatzakteure und ihre Funktionen
- Banken
- Börsen
- Organisationsformen von Börsen
- Funktionen von Börsen
- Weitere Akteure
- Wertschöpfungskette und Börsenleitbilder
- Wettbewerbsfaktoren von Finanzplätzen
- Allgemeine Wettbewerbsfaktoren
- Wirtschaftskraft
- Humankapital
- Regulierung
- Reputation
- Spezifische Wettbewerbsfaktoren von Banken
- Wettbewerber im Bankenmarkt
- Konzentrationsgrad
- Rentabilitätskennziffern
- Einlagensicherungssystem
- Spezifische Wettbewerbsfaktoren von Börsen
- Marktkapitalisierung und Marktgröße
- Marktliquidität
- Börsenumsätze und Marktgröße
- Wettbewerbsanalyse
- Allgemeine Rahmenbedingungen für Finanzplätze
- Deutschland
- Österreich
- Polen
- Tschechien
- Ungarn
- Russland
- Zusammenfassung der Rahmenbedingungen
- Bankenmarkt
- Deutschland
- Österreich
- Polen
- Tschechien
- Ungarn
- Russland
- Zusammenfassung des Bankenmarktes
- Börsen und Kapitalmärkte
- Deutschland - Frankfurt
- Österreich - Wien
- Polen Warschau
- Tschechien - Prag
- Ungarn - Budapest
- Russland - Moskau
- Zusammenfassung des Abschnitts und Kapitalmarktvergleich
- Wettbewerbschancen von Finanzplätzen
- Wettbewerbsstrategien
- Frankfurt
- Wien
- Warschau
- Prag
- Budapest
- Moskau
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Wettbewerbschancen ausgewählter ost- und westeuropäischer Finanzplätze. Ziel ist es, die Wettbewerbsfaktoren dieser Finanzplätze zu identifizieren und zu bewerten, um so deren Positionierung im internationalen Wettbewerb zu beurteilen.
- Begriffsbestimmung und Abgrenzung von Finanzplätzen
- Analyse der Akteure und ihrer Funktionen
- Identifizierung und Bewertung relevanter Wettbewerbsfaktoren
- Vergleich der Wettbewerbschancen anhand ausgewählter Finanzplätze
- Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs "Finanzplatz" und der Vorstellung verschiedener Ansätze zur Charakterisierung. Anschließend werden die wichtigsten Akteure in einem Finanzplatz, Banken und Börsen, und deren Funktionen vorgestellt.
Im Anschluss werden die wichtigsten Wettbewerbsfaktoren für Finanzplätze, sowohl allgemein als auch spezifisch für Banken und Börsen, untersucht. Die Arbeit untersucht dann die Wettbewerbsfähigkeit ausgewählter Finanzplätze in Ost- und Westeuropa, darunter Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien, Ungarn und Russland.
Im Rahmen der Wettbewerbsanalyse werden die makroökonomischen Rahmenbedingungen, die Bankenmärkte und die Börsen der jeweiligen Länder analysiert. Die Arbeit endet mit einer Bewertung der Wettbewerbschancen der einzelnen Finanzplätze und der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.
Schlüsselwörter
Finanzplatz, Wettbewerbsfaktoren, Banken, Börsen, Marktkapitalisierung, Marktliquidität, makroökonomische Rahmenbedingungen, Wettbewerbsstrategie, Ost- und Westeuropa.
- Citar trabajo
- Andrej Rowek (Autor), 2007, Wettbewerbschancen von Finanzplätzen - Ein Vergleich anhand ausgewählter ost- und westeuropäischer Finanzplätze, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89956