Im Lehrplan für das Fach Katholische Religionslehre in der Schule für Lernbehinderte steht folgendes: „Katholischer Religionsunterricht will dazu beitragen, daß der lernbehinderte Schüler durch den Glauben Geborgenheit erfährt, Hoffnung gewinnt und die Aufgabe annimmt, sein Leben in unserer Gesellschaft sinnvoll zu führen. Auf den Anspruch. der christlichen Botschaft bezogen, bedeutet dies: (...) Der Schüler soll erfahren, daß er in der Begegnung mit Jesus, dem Christus, Ermutigung gewinnen kann, weil Jesus Benachteiligungen und Geringschätzung von Menschen nicht gelten ließ, sondern sich zum Bruder aller machte und deren Kreuz als seines angenommen hat.“
In der heutigen pluralen Gesellschaft ist es für ein Kind sehr schwer allen Ansprüchen, die an es gestellt werden, gerecht zu werden. Heutzutage ist es keine Seltenheit, dass SchülerInnen schon im Grundschulalter evtl. auch schon im Kindergarten in ihrem Sozialverhalten auffällig sind oder in der Grundschule Probleme im Lesen und Schreiben haben. Da stellt sich natürlich immer die Frage des „Warum“? Glaubt man PISA I und II so hängt das hauptsächlich mit dem schlechten deutschen Bildungssystem zusammen. Aber es muss auch einmal gesagt werden, dass die Kinder gerade in den ersten Entwicklungsphasen ihrer Umwelt und der Erziehung ihrer Eltern hilflos ausgeliefert sind. Und um das zu verstehen soll die Tiefenpsychologie nach Oskar Randak eine Hilfe sein, um eine therapeutisch orientierte Religionspädagogik zu verstehen.
Vorweg möchte ich noch hinzufügen, dass ich mich bei meiner Fallanalyse hauptsächlich auf die Erkenntnisse des Tiefenpsychologen Oskar Randak stütze, dessen Ziel es ist die Verhaltensweisen der Menschen zu erforschen, um diese dann mit einer entsprechenden christlich-religiösen Perspektive zu konfrontieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Alter des Schülers, Einordnung zu einer Grunderfahrung und Formulierung des dazugehörigen Ziels
- Thesenbildung aufgrund der Verhaltensbeschreibungen aus dem Schülerbogen bzgl. der Probleme des Schülers, mit Hilfe des Symptomkataloges (Fremdbeobachtungen)
- Formulierung von Erziehungszielen für den Schüler mit Hilfe der Testergebnisse (PFK und AFS) sowie dem Handbuch zum Diagnose-und Therapieraster; Unterscheidung bzgl. dem pädagogischen und therapeutischen Handlungsbedarf
- Unterschiede (falls es sie gibt) zwischen Fremdbeobachtungen und Eigenwahrnehmung des Schülers
- Bildung einer These über das Leistungsvermögen und Leistungsverhalten
- Beschreibung notwendiger Fördermaßnahmen für die Persönlichkeitsentwicklung und für die Förderung der Leistungsfähigkeit
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Fall des Schülers Sven aus der Sicht der therapeutisch orientierten Religionspädagogik nach Oskar Randak. Das Ziel ist es, die Verhaltensweisen des Schülers zu erforschen und mit einer entsprechenden christlich-religiösen Perspektive zu konfrontieren.
- Identifizierung der Grunderfahrungen und Entwicklungsphasen von Sven
- Analyse von Svens schulischen und sozialen Schwierigkeiten anhand des Schülerbogens
- Formulierung von Erziehungszielen basierend auf Testergebnissen und pädagogischen Ansätzen
- Entwicklung einer These über Svens Leistungsvermögen und Leistungsverhalten
- Beschreibung von Fördermaßnahmen zur Unterstützung seiner Persönlichkeitsentwicklung und Leistungsfähigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den Hintergrund der Arbeit und die Bedeutung der therapeutisch orientierten Religionspädagogik.
Kapitel 1 analysiert Svens Alter und Entwicklungsphasen und ordnet ihn der Grunderfahrung "Geborgenheit" zu. Das Kapitel legt auch pädagogische Ziele fest, die auf die Bearbeitung seiner depressiven Persönlichkeit abzielen.
Kapitel 2 analysiert Svens Verhalten anhand des Schülerbogens und versucht, seine Probleme mit Hilfe des Symptomkataloges zu erklären. Es wird darauf hingewiesen, dass Svens schulische Probleme hauptsächlich auf seine kognitive Leistung zurückzuführen sind und nur teilweise durch sein Sozialverhalten beeinflusst werden.
Schlüsselwörter
Therapeutisch orientierte Religionspädagogik, Oskar Randak, Grunderfahrungen, Geborgenheit, Schüleranalyse, Schülerbogen, Symptomkatalog, Erziehungsziele, Leistungsvermögen, Leistungsverhalten, Fördermaßnahmen.
- Quote paper
- Veronika Bernau (Author), 2004, Der Schüler Sven, geb.08.1989 - Eine Fallanalyse aus Sicht therapeutisch orientierter Religionspädagogik nach Oskar Randak, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90002